Kapitel 37

534 35 22
                                    

"Ada!", rief Estelion und sprang auf. Seine blauen Augen waren weit aufgerissen und ungläubig starrte er den Elb an, der vor uns stand und schüchtern lächelte.
"A-aber du warst tot! I-ich verstehe das nicht", stammelte er und kam nur langsam und noch immer etwas skeptisch auf den dunkelblonden Elb zu. Doch plötzlich lag er in den Armen seines Vater, überglücklich wenigstens eines seiner Familienmitglieder in den Armen halten zu können.
"Nein mein Kleiner. Ich war nie tot, nur...woanders. Der Tod deiner Mutter hat mich sehr mitgenommen und deine Augen sind wie ihre. Dieselbe eisblaue Farbe. Das war zu viel für mein Herz. Ich hoffe du verstehst das und verzeihst mir", flüsterte Estelions Vater und strich beruhigend über dessen blondes Haar.
"Aber natürlich Ada. Natürlich verzeihe ich dir", haspelte der blonde Elb überglücklich und wollte seinen Vater gar nicht mehr loslassen. Doch etwas anderes brachte ihn schließlich dazu. Sein Herz, das noch jemand anderen bei sich verlangte, das Sehnsucht nach Ithiliel hatte.
"Ada du hattest gerade gemeint du weißt wie wir Ithiliel aus den Fängen des Maia befreien können?", führte Estelion das Gespräch zurück zum wichtigerem Thema, das uns alle auch wieder etwas anging. Denn neugierig warteten wir darauf, dass Estelions Vater endlich sein Wissen mit uns teilte.
Estelion führte seinen Vater zu mir und Legolas, denn ich saß immer noch auf dem Schoß meines Mannes.
"Ada das sind Prinz Legolas und Kiana, seine Frau. Sie ist die älteste lebende Gwâna", stellte Estelion mich vor und deutete mit dem Finger auf mich und Legolas. Zugleich nickten wir uns zur Begrüßung zu und erst dann setzten sich die beiden neben uns auf den stämmigen Holzstamm, der teilweise schon mit Moos überwachsen war.
"Ja ich wüsste da eine Möglichkeit", begann Estelions Vater und seufzte leise. Er fuhr sich durch das schulterlangd dunkelblonde Haar und schon fielen ihm ein paar Haarsträhnen ins Gesicht.

In den nächsten Stunden erklärte er uns genauestens was er von dem Maia wusste und danach beratschlagten und entwickelten wir einen Plan, der uns helfen konnte Ithiliel zu befreien und auch die Elben und Menschen, die dort noch in den Kerkern saßen.

"Also sind alle bereit?", fragte Thranduil leise, der neben mir in voller Rüstung auf dem Boden kniete und den Berg beobachtete. Die Sonne war hinter den Bergen verschwunden, der Himmel hatte tot und orange geglüht und nun war er pechschwarz. Der Vollmond war noch nicht zu sehen, doch je näher er dem Horizont entgegenstieg, desto nervöser wurde ich.
"Ganz ruhig Schatz", Legolas hockte neben mir und drückte meine Hand.
"Wir werden unsere Tochter retten", versprach er, lehnte sich nach vorne und verschloss meine Lippen liebevoll mit seinen. Sein Kuss war vorsichtig und zurückhaltend, aber so voller Liebe, dass ich mehr wollte. Ich wollte ihn, seine Lippen auf meinen und niemand anderen um uns herum. Aber leider gab es Wünsche, die ich im Moment zurückstellen musste. Meiner Tochter zuliebe!
"Es ist soweit!", flüsterte Estelion und seine Augen leuchteten silbrig im fahlen Licht des aufsteigenden Vollmondes. Er tauchte die gesamte Umgebung in ein mystisches Licht, alles wirkte silbern und edel. Mit einer Ausnahme! Der Berg ragte vor uns in den Himmel empor, bedrohlich und fürchterlich. Eine Dunkelheit ging von ihm aus, dass mir ein Schauder über den Rücken lief.
"Ada bist du sicher, dass das funktioniert. Wenn Ithiliel...", Estelion beendete den Satz zwar nicht und dennoch wusste ein jeder was er meinte und befürchtete.
"Ja ich bin mir absolut sicher. Es ist der einzige mir und der Welt bekannte Weg ihn zu stoppen. Ithiliel, von der du die ganze Zeit sprichst, sodass deine Augen funkeln wie sie es nur damals getan haben, als deine Mutter dir Apfelkuchen buk. Ist sie deine Liebe?", fragte Estelions Vater seinen wild entschlossenen Sohn, der sofort mit dem Kopf nickte und schwach grinste.
"Ja ich liebe sie, auch wenn sie die Prinzessin ist", hauchte seine leise Stimme und sein Blick glitt zu Boden. Bis sich eine warme Hand auf seinen Rücken legte und er direkt in meine himmelblauen Augen schaute und Thranduil die imposante Stimme erhob.
"Wenn dir das Herz meiner Enkelin gehört, dann steht auch niemand zwischen euch beiden", erklärte Thranduil im beruhigenden Ton seiner tiefen Stimme und auch ich erhob nun das Wort.
"Estelion ich sehe es in deinen Augen wie sehr du meine Tochter liebst und es wäre mir eine Freude den Sohn einer von meinesgleichen als meinen Schwigersohn begrüßen zu dürfen", erklärte ich und zog den überraschten Elb in eine Umarmung. Legolas lächelte sanft, doch mit einem Mal verschwand es und Sorge bereitete sich auf seinem ebenmäßigem Gesicht aus. Etwas hatte sich verändert!
Meine Aufmerksamkeit richtete sich ebenfalls wieder auf den Berg vor uns allen. Im Schutz der kargen Bäume hockten nur wenige von Thranduils oder Elronds Kriegern, denn Estelions Vater hatte gemeint, dass dies nicht nötig wäre.
"Alles nach Plan sonst funktioniert es nicht", flüsterte Estelion, wand den Blick mir zu und ich nickte.
"Ich liebe dich Legolas".
Er drückte meine Hand und zog mich zu sich für einen letzten Kuss auf meine Lippen.
"Ich liebe dich auch für immer und ewig",
Erwiderte er und strich noch eine blonde Locke aus meinem Gesicht.
"Pass auf dich auf!",
Konnte Legolas gerade noch bitten, da zog mich Estelion auch schon mit, hinter sich her und aus dem Schutz der Bäume heraus.
"Das werde ich",
Versprach ich und blickte noch lange zu der Baumgruppe zurück, zu dem Elb, der mein Leben auf den Kopf gestellt hatte, der mich zu meiner Familie zurückgeführt hatte und den ich über alles liebte.
Wir traten auf die trockene Steppe zwischen Wald und Gebirge, keinen Schutz bot sie uns, aber das brauchten wir auch nicht. Estelion und ich gingen weiter, langsam und vorsichtig, immer darauf bedacht, dass etwas passieren könnte und plötzlich tat es das auch!
Ein lautes Grollen ertönte und der Boden unter unseren Füßen zitterte und bebte. Erschrocken klammerte ich mich an Estelion fest, aber ließ los, als eine Stimme in meinem Kopf wiederhallte.
"Nana"
Ganz schwach!
"Nana"
Aber immer wieder. Nur dieses eine Wort.
"Nana."
"Ithiliel", flüsterten Estelion und ich zugleich und da sahen wir sie auch schon. Vorran ging der Maia, sein blaues Haar schimmerte im Licht des Vollmondes. Es wirkte edel und kostbar, doch im Gegensatz zu Ithiliels war dies gar nichts!
Kaum, dass die zwei Orks sie aus dem Schatten des großen Berges getragen hatte, glänzte ihr Haar wie aus reinem Silber, wie aus Sternenlicht gegossen.
Ihr Blick glitt nach oben zum Himmel und als sie Tilion dort oben strahlen sah, da blitzten ihre hellblauen Augen wie der Himmel an einem der schönsten Tage des Jahres.
"Sie ist es wirklich! Bringt sie her!", befahl der Maia und sofort wurde Ithiliel von den zwei Orks zu ihm gezogen und auf den Boden geschubst, wo sie schwer atmend und kraftlos sitzen blieb. Was hatte er nur mit ihr gemacht?
"Seid ihr beide hier um die Verwandlung der Geliebten mitzuerleben?", fragte der Maia gehässig und das war das Stichwort für unseren Trumpf.
"Nein mitnichten wir holen uns zurück was zu uns gehört", meldete sich Estelions Vater und trat zu ins ins Licht Tilions.
"Du kannst mich auch nicht aufhalten!", zischte der Maia mit dem blauem Haar und ballte die Hände zu Fäusten. Ithiliel kniete noch immer auf dem Boden, die eine Hand fest um das Amulett geschlungen.
"Wirklich nicht? Das wollen wir ja sehen", und damit begann er zu sprechen.


Entschuldigt, dass das Kapitel so spät kommt, aber ich habe schulisch viel zu tun.

WICHTIG!!!!!!!

Eigentlich hätte ich das Kapitel heute gar nicht mehr schreiben können, denn die Anschläge in Paris haben mich zutiefst erschüttert. Ich meine! Was ist falsch gelaufen, dass jemand über 100 Menschen die Chance nimmt ihr Leben zu leben? 100 Menschen, die einen schönen Abend im Konzertsaal verbringen wollten! Familien! Kinder!
Ich habe die Nachrichten geschaut und geweint. Ich bin generell ein sehr emotionaler, sensibler und mitfühlender Mensch, aber das schockt mich zu sehr. Ich habe Nachrichten und Berichte gesehen, Videos und auch eines vom Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und Frankreich in Paris, wo das alles stattfand. Es heißt die Attentäter hatten versucht auch das Station zu erstürmen, doch stattdessen hört man nur laute Explosionen während des Spieles.
Ich sage nicht, dass es Islamisten waren, ich sage es war ein Anschlag. Ein Anschlag auf die Freiheit, auf Frankreich, die Franzosen und die, die sich diesen Menschen verbunden fühlen. Ein Anschlag auf die Menschheit! Verübt von Menschen, die krank sind. Unsere Welt ist krank! Unsere Welt ist kaputt und wir Menschen haben sie kaputt gemacht. Wir sind verantwortlich für so viele Tote, nicht die Natur, nicht die Tierwelt, WIR!
Warum können wir dann auch nicht damit aufhören? Am 11.9 starben fast 3000 Menschen bei 9/11, am 23.4 150 bei dem Absturz der German wings Maschine in Frankreich und mindestens 40 starben heute auch im Nahen Osten bei einem Selbstmordanschlag. Nicht zu vergessen die bisher 100 Unschuldigen in Paris, doch ich denke es werden noch mehr werden.
Ich bin erschüttert, enttäuscht von der Menschheit und entsetzt von dieser Brutalität. Menschen wurden "abgeschlachtet" wie Überlebende berichten und das ist nicht richtig!!!
Wann tut die Menschheit endlich etwas? Wann? Wann kann man sich in Europa sicher fühlen? Ein Kontinent, der doch so lange friedlich und sicher galt. Vor allem Frankreich....
Wann ist Deutschland dran? Wann dürfen wir den Notstand ausrufen und die Grenzen schließen? Wann nur? Es ist nur eine Frage der Zeit...

Entschuldigt falls dies für einige von euch etwas anmaßend und angreifend klingt, aber es ist meine persönliche Meinung dazu. Ich beschuldige niemanden, aber sehe an genau so etwas, dass die Menschheit etwas gehörig falsch macht und damit meine ich auch mit.

Und ich habe auch Verwandte in Frankreich, nicht in Paris, in Südfrankreich, dennoch denke ich an sie und bete für die Angehörigen, die heute Liebste verloren haben und bete zu Manwë, dass er doch die, die in Lebensgefahr schweben, retten möge und dass Námo die Verstorbenen bei sich aufnimmt und behütet. Sie sind nicht mehr in dieser schrecklichen und brutalen Welt. Rip

Falls ihr etwas dazu zu sagen habt, kommentiert gerne, schließlich hat jeder seine eigene Meinung dazu.

Laura

IthilielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt