Kapitel 9

1.2K 74 20
                                    

"Meleth nín", flüsterte eine tiefe liebliche Stimme direkt neben meinem Ohr und ein warmer Lufthauch strich über meine Haut. Ich verzog leicht den Mund und drehte meinen Kopf in die andere Richtung.

Neben mir vernahm ich ein leises Lachen und plötzlich spürte ich etwas Schweres auf meinem Bauch und riss erstaunt die Augen auf. Legolas saß auf meinem Bauch, zwar nicht mit seinem vollständigem Gewicht, aber schon das jetzt reichte.

"Legolas, du bist schwer", beschwerte ich mich, legte meine Hände auf seine nackte Brust und versuchte  ihn von mir herunter zu bekommen.

"Findest du mich etwa fett?", fragte Legolas gespielt beleidigt, griff nach meinen Handgelenken und drückte beide zurück in die Matratze. Jetzt konnte ich mich nicht mehr wehren und lag still im Bett und beobachtete meinen Mann.

"Nein finde ich nicht", beruhigte ich ihn und lächelte schwach.

"Kannst du mich jetzt loslassen?", bat ich freundlich und zog ein wenig an meinen Händen.

"Mmmm....nein!", meinte Legolas und beugte sich zu mir herunter.

"Du bist meine Gefangene", verkündete er und legte seine weichen Lippen auf meine und versiegelte so meinen Mund. Ich konnte weder etwas sagen, noch konnte ich mich, je härter ich es auch versuchte, nicht aus Legolas Griff befreien.
"Bitteeeeeee"

quengelte ich jetzt auch in seinen Gedanken, während er mit seiner Zunge über meine Lippen striff, um um Einlass zu bitten. Wehement presste ich meine Lippen aufeinander, was schließlich auch dazu führte, dass Legolas leise und genervt grummelte, sich aber von mir löste. Seine Hände umgriffen aber immer noch meine zierlichen Handgelenke.

Siegessicher grinste ich ihn an, während er mich nur beleidigt anschaute.

"Bist du jetzt sauer?", fragte ich. Legolas nickte nur und zog einen Schmollmund.

"Lass das! Du weißt ganz genau wie ich darauf reagiere", beschwerte ich mich und versuchte nicht auf seinen Mund zu starren. Seinem Schmollmund konnte ich noch nie wiederstehen. Nie!

"Das ist gemein", murmelte ich und wackelte mit den Händen in Legolas Griff, um sie vielleicht doch noch zu befreien.

"Lass mich los, dann bekommst du was du willst", schlug ich schließlich einen Kompromiss vor. Legolas überlegte lange, sehr lange und langsam zweifelte ich an einer Zustimmung.

"Na schön", meinte er schließlich nach gefühlten zehn Minuten.

"Danke", flüsterte ich, als er meine Handgelenke losließ.

"Und jetzt mein Teil der Abmachung", erwiderte ich grinsend, legte meine Hände auf seine Wangen und zog seinen Kopf zu mir herunter. Schwach grinsend drückte ich meine Lippen auf seine und öffnete sogar die Lippen ein wenig für ihn. Legolas Finger vergruben sich in meinen blonden Haaren und schnell merkte ich wie er mehr und mehr wollte. Sein Kopf neigte sich immer weiter zur Seite und schließlich küsste er meinen Hals entlang.

Schwach kratzte ich über seinen Rücken als ich meine Hände auf seinen Rücken gleiten ließ und den Kopf zur Seite neigte, damit Legolas besser an meinen Hals konnte. Ich schaute an ihm vorbei nach hinten in den Raum und mir rutschte das Herz in die Hose, wenn ich eine angehabt hätte.

"GANDALF!", rief ich empört und schob Legolas ein wenig zurück, dessen Kopf sowieso in die Höhe schoss.

"Schonmal was von Anklopfen gehört!", meckerte ich und wurde gegen meinen Willen knallrot. Legolas Kopf schnellte herum und mit offenem Mund starrte er dem Zauberer ins grinsende Gesicht.

"Entschuldigung. Ich wollte euch nicht stören", meinte Gandalf und erntete einen genervten Blick von mir.

"Das tust du aber gerade", meckerte ich und zeigte mit meinem Blick, dass er gefälligst verschwinden sollte.

"Ich geh ja schon", verteidigte sich der weiße Zauberer und huschte aus dem Zimmer. Ich seufzte auf und ließ meinen Kopf ins Kissen sinken, während ich die Augen geschlossen hielt. PEINLICH! Legolas rollte sich von mir runter und zog mir die Decke bis unters Kinn.

"Das nächste Mal verriegeln wir die Tür Zauberersicher", meinte Legolas und seufzte auch.

"Ja!", bekräftigte ich und nickte mit dem Kopf.

"Ich glaub Gandalf will aufbrechen. Es ist fast Morgen. Die Sonne geht bald auf", versuchte ich Gandalfs Störung zu erklären und schlug die Decke zurück. Langsam setzte ich mich auf und fuhr mir mit den Händen durch die Haare.

Schnell hatte ich alle Sachen beisammen und auch Legolas war wieder angezogen und trat auf mich zu.

"Soll ich dir helfen, meleth nín?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf mit einem Lächeln im Gesicht.

"Hannon le (Ich danke dir), aber das krieg ich schon hin", meinte ich und schlüpfte in mein Oberteil, band mir noch schnell meine Waffen auf den Rücken, dann war ich aufbruchbereit.

Schnell gingen Legolas und ich noch in das kleine Nebenzimmer, in dem unsere Tochter geschlafen hatte. Als ich über den Rand in ihr Bettchen schaute, war sie bereits wach und es schien als wollte sie dem Elch ein Bein herausziehen.

Lachend hob ich die Kleine aus dem Bett und drückte sie an mich. Kurz kitzelte ich sie unterm Kinn und brachte sie so zum Kichern und Glucksen.

"Na Kleine", flüsterte Legolas und strich seiner Tochter mit dem Zeigefinger über die kleine Stupsnase. Empört lachend griff Ithiliel nach ihres Vaters Finger und hielt ihn fest umschlossen, nicht daran denkend ihn loszulassen.

"Komm lass deinen Ada los", flüsterte ich und versuchte Ithiliels Finger zu öffnen, was jedoch nicht klappte.

"Dann nicht", gab ich auf und überreichte Ithiliel einfach komplett an Legolas, der sie jetzt sanft in seinen Armen hin und herschaukelte. Sie fand es eher lustig als ermüdend. Immer wieder hörte ich ihr Lachen, während wir das Zimmer verließen und durch die Wälder Lothloriens liefen.

Wir dachten uns einfach, dass Gandalf schon bei den Pferden sei und dorthin gingen wir auch. Ich wusste ja durch Fírnen wo sie genau waren und daher dauerte es auch nicht lang, da hörte ich schon das Schnauben und Wiehern der Pferde. Drei waren es an der Zahl.

Legolas, meins und eines für Gandalf, der neben Elrond stand und schon auf uns wartete. Sonst stand keiner bei ihnen.

Elrond lächelte und aufmunternd entgegen, was Gandalf auch tat, aber sein Grinsen hatte noch so eine bestimmte Nuance. Eine, die ich hasste!

"Guten Morgen", begrüßte Herr Elrond uns, was Legolas und ich nur erwiderten.

"Frau Galadriel und ihr Gatte sind leider unpässlich und haben anderes zu erledigen", erklärte Elrond das Fehlen der beiden.

"Aber ich soll gute Wünsche für die Reise überbringen und die Bitte auf Nachricht, wenn es wichtige Neuigkeiten gibt", erklärte Elrond weiter.

"Das werden wir", antwortete Legolas für uns beide und ich nickte unterstützend.

"Aber auch von mir eine gute Reise und hoffentlich diesmal ohne Zwischenfälle", wünschte Herr Elrond uns noch, dann waren wir auch schon aufgestiegen.

"Wir werden bestimmt noch von uns hören lassen", rief ich zu ihm zurück, als wir schon einige Meter geritten waren. Wir hatten erstmal beschlossen nur zu dritt zurück zum Düsterwald zu reiten. Wir würden schneller vorankommen und könnten schon heute Abend dort sein, wenn wirklich alles gut lief.

Yeah! Endlich Ferien und Zeit zu schreiben 0.0
Laura

IthilielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt