Kapitel 34

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Schwer lag die Kette mit dem Amulett in meiner Hand. Ich fühlte wie das kalte Metall in meiner brannte und sich an meine Hand anschmiegte, als ich die Faust darum schloss.
"Kann ich meinem Mann das alles nicht erklären?", fragte ich den Maia zischend zwischen zusammengebissenen Zähnen. Der Blauhaarige lachte leise auf und schüttelte den Kopf.
"Denkst du ich, ICH! verschenke einfach so etwas? Wenn dann verlange ich eine Gegenleistung", frech grinsend kam er auf mich zu. Beschützerisch schlang ich die Arme um meine Tochter und zog sie weg von dem Maia, der nur Augen für sie hatte. Sein Blick zeigte eine Mischung aus Begehren und lüsternes Verlangen.
"Nein", knurrte ich und schob Ithiliel hinter mich. Verängstigt, denn noch immer war sie sehr jung, klammerte sie sich an meine Arme und spieckte hinter mir hervor zu dem Maia.
"Nun entweder du überlässt mir deine Tochter oder ich löse den Bann um deine Gedanken eben nicht."
"DU bist das", zischte ich leise, während er sprach und ballte die Händen zu Fäusten, dabei spürte ich das Amulett wieder in meinen Händen.
"Ja ich bin es! Wen hättest du denn sonst gedacht mh?", lachend kam er noch einen Schritt näher, doch sekundenschnell verfinsterte sich seine Miene. Niemand wagte es ein Wort zu sagen! Aus dem Augenwinkel bemerkte uch wie Haldir und Jane dicht beieinander standen und alles genauso geschockt beobachteten wie Estelion. Das Schweigen wurde beinahe schon unerträglich und es wäre eine Erleichterung für alle sein, wenn jemand es brach. Derjenige war jedoch der Maia, der die Hand hob und damit eine abwinkende Bewegung machte.
"Nun du kannst natürlich deine Tochter beschützen und mein Angebot ablehnen. Die Kleine ist wirklich eine bildhübsche Elbin und sicher eine wundervolle Gemahlin für ihren Auserwählten. Sie ist eine Prinzessin, wäre es da nicht angebracht, dass sie einen Prinzen ehelicht?", fragend wand sich der Maia mir zu, doch nur mein wütender Blick durchbohrte ihn.
"Ich bin ein Maia, ein Gott! Ich wäre eine gute Wahl!"
"Ihr seid garnichts", flüsterte Ithiliel leise, doch nicht leise genug, denn der Maia fuhr herum. Vor Wut glitzerten seine Augen wie Eis, sie blitzten und bohrten sich wie Eiszapfen in meine Tochter.
"Natürlich müsste jemand ihr mal zeigen was es heißt Respekt vor jemandem zu zeigen", erklärte er, wedelte mit der Hand und seufzte.
"Ich werde niemals meine Tochter an jemanden verheiraten, den sie nicht liebt! Sie ist eine Elbin wie ich und SIE darf entscheiden wen sie irgendwann heiraten will, wer der Vater ihrer Kinder sein soll. Sie und nicht du", stellte ich verärgert klar, auch wenn mir klar war, dass ich dadurch nicht mit Legolas reden konnte. Außer ich fand einen anderen Weg den Bann zu brechen...
Immer wieder spürte ich ein leises Piecksen in meiner Handfläche und verwundert weiteten sich meine Augen, als ich mich an das Amulett erinnerte. Und an Amarthiels Nachricht!
Ich drehte es zwischen meinen zierlichen Fingern hin und her und wusste nicht was ich machen sollte. Fieberhaft dachte ich darüber nach, während die frische Brise, die über die Ebene wehte und mit meinen blonden Haaren spielte. Es war ein angenehm kühler Wind und die Frische tat so gut nach der Dunkelheit im Kerker. Ich wagte mir gar nicht vorstellen wie es gerade Estelion erging.
"Ithiliel?"
Fragte ich sanft und konzentrierte mich stark auf meine Tochter. Ihr liebliches Lächeln, die feine Stubsnase und die vor Freude glitzernden hellblauen Augen. In leichten Wellen umrandeten ihren schmalen Kopf und so wie ich sie mir vorstellte, glänzten ihre Haare silbrig weiß im Mondlicht, wie sie es den ersten Vollmond nach ihrer Geburt getan hatten.
Ithiliel war wahrlich die Tochter des Mondes! Ich spürte plötzlich ihre schmalen Finger wie sie sich um mein Handgelenk schlossen und es einmal kurz drückten.
Sie hatte mich gehört! Erleichtert fing ich beinahe an zu weinen, konnte mich jedoch noch rechtzeitig zügeln.
"Das Amulett! Es gehörte Estelions Mutter. Sie starb, doch lebt ein Teil von ihr noch immer in diesem Schmuckstück. Geh zu Estelion und frag ihn wie du diesen Teil herausholen kannst, denn Amarthiel, Estelions Mutter, sagte mir, dass ich sie rufen solle wenn ich ihre Hilfe brauche und das tue ich. Bitte frage Estelion und Ithiliel...
Ich weiß, was du für ihn empfindest und ich freue mich für dich"
Gab ich meiner Tochter eine ausführliche Erklärung über Gedanken und ich hoffte und bettete inständig, dass sie mich auch wirklich hörte!
Mein Flehen schien erhört worden zu sein, denn Ithiliel ließ das Schmuckstück ungesehen in ihren schmalen Händen verschwinden, als ich ihr dieses hinhielt. Natürlich alles hinter meinem Rücken, damit der Maia dies nicht bemerkte.
Ich fragte mich warum ich mit meiner Tochter reden konnte aber nicht mit meinem Mann! Dachte der Maia vielleicht, dass ich nur mit diesem über Gedanken reden konnte? Ich hatte meine Fähigkeiten verbessert und trainiert!
Thranduil! Ich konzentrierte mich voll und ganz auf meinen Schwiegervater, den Elbenkönig. Sein hellblondes, langes und extrem seidiges Haar, das kostbarere wirkte als Gold. Die hellblauen Augen, die wie Eis funkeln oder wie der Himmel strahlen konnten. Seine schmalen Lippen und sehr charakteristisch die großen, schwarzen Augenbrauen.
"Thranduil hörst du mich? Wenn ja, dann schau zu Legolas und dann zu Elrond. Und wenn du zurück hier hoch schaust lächle leicht",
Erklärte ich und stellte mich so an die Brüstung aus kaltem, grauen Stein, dass ich den Elbenkönig gut im Blick hatte. Und tatsächlich geschah es so wie ich es verlangt hatte!
Seine Aufmerksamkeit wandte sich zuerst an Legolas, meinen geliebten Mann, dann erst an Elrond und selbst das schwache Lächeln sah ich bis hier hoch.
"Gut! Da das jetzt geklärt ist. Ich habe Ithiliel das grüne Amulett überreicht. Das was du mir geschenkt hast. Amarthiel sagte mir damals nach meinem Halbtod, dass ich sie jederzeit um Hilfe bitten kann. Leider weiß ich nicht wie dies geht und so setze ich alle Hoffnung auf Ithiliel und Amarthiels Sohn Estelion, den wir im Kerker kennenlernten. Ich hoffe die beiden wissen es",
Erklärte ich ausführlich und, so hoffte ich, verständlich für Thranduil. Zu meiner Erleichterung sah ich sein Nicken und die fragenden Blicke der anderen, doch jedem konnte ich es nicht erklären. Mit anderen als Legolas gedanklich zu kommunizieren erforderte noch eine erhebliche Konzentration und Fixierung auf denjenigen.
"Sag Legolas bitte, dass es mir gut geht und dass ich ihn liebe. Ich weiß es überrascht euch alle sehr und ihr fragt euch was mit Ithiliel passiert ist, aber keine Sorge! Das werde ich euch so bald wie möglich erklären. Wenn sich die Zeit dazu ergiebt",
Fügte ich noch schnell hinzu bevor mir die Konzentration und Fixierung auf den Elbenkönig entglitt. Ich sah wie er sich seinem Sohn zuwand. Leise sprachen die beiden miteinander!
Legolas Blick einige Sekunden später zeigte mir alles. Er liebte mich auch und er machte sich große Sorgen um mich.
"Amarthiel ich rufe dich im Namen meiner Mutter Kiana. Bitte helft uns", hörte ich Ithiliels sanfte, liebliche Stimme leise wie ein Lufthauch hinter mir. Mein verschärftes Gehör war so oft ein Vorteil!
Ein eigenartiges Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit und stieg höher bis zu meinem Herzen. Wie auch der Maia fuhr ich herum und schaute zu meiner Tochter und Estelion, die beide das Amulett mit geweiteten Augen anstarrten. Es leuchtete und strahlte in den verschiedensten Grüntönen, von giftgrün, gelbgrün bis hin zum tiefsten Grün, das schon fast schwarz wirkte. Eine silbrig leuchtender Schleier erhob sich aus dem grünlichen Schimmer, nahm langsam Form an und schließlich stand Amarthiel vor den beiden.
Noch immer trug sie dasselbe Kleid und die Haare waren komplett gleich. Leicht flatterten sie wie der Stoff des Kleides om Wind.
"Nana", hauchte Estelion, fackelte nicht lange und schlang die Arme um seine leicht leuchtende Mutter.
"Estelion", rief Amarthiel überrascht, erwiderte aber die Umarmung ihres Sohnes.
"Wobei braucht ihr denn Hilfe?", fragte sie mit ihrer wie eine Melodie klingenden Stimme.
"Wir haben ein kleines Problem mit ihm", erklärte Estelion seiner Nana und deutete mit dem Zeigefinger auf den Maia.
Amarthiel drehte sich herum und verharrte vollkommen in ihrer Position.

Sie kannte ihn!

Ja ich weiß ich bin fies xD

Tut mir Leid, dass das Kapitel so spät erst kommt, aber Schule ist für mich wieder angefangen, es ist mein letztes Jahr und ich hoffe ihr versteht, dass Schule für mich vorgeht :))

Dennoch danke an euch alle, dass es euch gibt :*
Für jemanden der schreibt, zumindest ist das bei mir so xD, ist es am wichtigsten, dass es den Lesern gefällt ^-^
Ich freue mich viel mehr über Kommentare und Votes, als ihr euch vorstellen mögt xD und selbst bei fast 300 Followern mittlerweile (was echt krass viel ist o.O) freue ich mich über jeden Neuen :)

In Liebe Laura :*

IthilielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt