Kapitel 15

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Plötzlich räusperte sich jemand hinter uns und ich löste mich erschrocken von Legolas. Thranduil beobachtete uns belustigt und konnte sich ein Grinsen nur schwer verkneifen.

"Ich störe euch beiden nur sehr ungern", begann Thranduil und setzte sich noch aufrechter hin als er zuvor schon saß.

"Aber es gibt ein paar Dinge, die geklärt werden müssen", flüsterte Thranduil und schaute Legolas und mich abwechselnd an. Ich nickte langsam, schob mein Bein unter Legolas Kopf und ließ ihn so auf meinem Oberschenkel liegen. Während ich ihm immer wieder mit den Fingern durch seine blonden Haare kämmte, schaute er zu seinem Vater.

"Was gibt es denn ada?", fragte Legolas vorsichtig, als ahnte er schon etwas. Auch mir wurde mulmig zumute und ich musste schwer schlucken.

"Mithrandir bat mich gestern um ein Gespräch und ich stimmte dem zu. Er erzählte mir von dem Brief, den König Fili schickte und er will wissen wann ihr beide gedenkt zum Berg zu reisen", erklärte Thranduil und fokussierte seinen Blick auf Legolas.

"Legolas kann für einige Wochen nicht reiten. Das sagte der Heiler gestern. Ich werde mit Gandalf zum Berg reiten", erklärte ich und spürte sofort wie Legolas seinen Kopf anhob.

"Nein", krächzte er und musste plötzlich husten.

"Ich lass dich nicht allein reiten, meleth nín", flüsterte er leise, nachdem der Husten abgeklungen war und griff nach meiner Hand. Flehend schaute er zu mir hoch.

"Legolas ich muss. Außerdem reite ich doch nicht allein. Gandalf ist doch bei mir. Du musst dir keine Sorgen um mich machen. Ich schaffe das schon", versuchte ich Legolas zu überzeugen und schenkte ihm ein liebliches Lächeln.

"Iôn nín! Kiana hat Recht. Mithrandir wird auf sie Acht geben und dir ist es  doch auch wichtig, dass so schnell wie möglich geklärt wird, wo Haldir und.....", fragend schaute Thranduil mich an.

"Jane", flüsterte ich leise.

"Und Jane sich aufhalten, oder?", fragte Thranduil leise. Legolas überlegte lange und langsam kamen bei mir die Bedenken, dass er sich überhaupt überzeugen ließ, da nickte er plötzlich.

"Ihr beide habt Recht. Haldir und Jane sollen nicht noch länger leiden, als unbedingt nötig", sagte Legolas leise und mit gesenktem Kopf. Erst dann drehte er seinen Oberkörper zu mir.

"Auch wenn mir der Gedanke missfällt dich allein zu lassen und dann noch für so lange, werde ich dich nicht aufhalten. Haldir ist dein Freund und Gandalf dein Vater. Ich vertraue ihm", erklärte Legolas leise. Ich nickte ihm zu und löste vorsichtig mein Bein unter seinem Kopf. Akrobatisch kletterte ich aus dem Bett und kniete mich daneben auf den Boden.

"Jetzt sind wir auf Augenhöhe", flüsterte ich und lächelte. Meine Hand legte ich auf seine Wange und streichelte sie sanft.

"Komm schnell zurück Kiana", hauchte Legolas, lächelte schwach und zog mich näher zu sich. Ich überbrückte die letzten Zentimeter und küsste ihn zum Abschied.

"Pass gut auf unsere Tochter auf", bat ich meinen Mann und strich eine blonde Strähne von seiner Wange.

"Das werde ich. Sie ist sicher hier", meinte Legolas leise, drehte sich etwas und drückte Ithiliel fest an sich. Sie lachte und kicherte leise und legte ihre kleine Hand auf Legolas Lippen. Ich beobachtete die beiden überglücklich und lächelte.

"Meine Süßen. Ich werde bald zurück sein", versprach ich während ich mich langsam erhob. Ein letztes Mal beugte ich mich nach  unten und küsste Legolas. Ithiliel beschwerte sich leise, bekam von mir aber sofort einen Kuss auf die Stirn.

"Schön brav sein und ada nicht ärgern", lachte ich leise und strich ihr durchs weißblonde Haar. Schwermütig wand ich mich von meinem Mann und meiner Tochter ab. Mir gefiel die Idee auch nicht, die beiden hier allein zu lassen.

"Mithrandir wartet bereits im Hof", erklärte Thranduil und begleitete mich aus dem Heilzimmer. Er lief mit mir durch die Gänge des Palastes und hatte schweigend die Hände hinter dem Rücken gefaltet.

"Achtet Ihr ein bisschen auf Legolas und Ithiliel. Nicht, dass er auf die glorreiche Idee kommt mir folgen zu müssen", bat ich Thranduil leise, während wir liefen.

"Ja das werde ich. Er wird das Heilzimmer wahrscheinlich erst in ein oder zwei Tagen verlassen können und ab da werde ich die Ställe überwachen lassen", erklärte der König mir.

"Danke", sagte ich leise und lächelte ihn dankbar an.

"Im Gegenzug musst du mir aber auch etwas versprechen", mdinte Thranduil und hielt mich zurück indem er eine Hand auf meine Schulter legte. Ich blieb stehen und schaute in seine eisblauen Augen während ich nickte.

"Pass auf dich auf. Es würde ihm das Herz brechen wenn du nicht zurückkommst", sagte Thranduil eindringlich und schien mir tief in die Seele zu schauen mit seinen Augen. Ich konnte nicht anders, als zu nicken.

"Das werde ich. Ich werde zurückkehren", versprach ich leise und wand mich dann von Thranduil ab. Ich stemmte mich gegen die große Eichendoppeltür und stand kurz darauf oben an der großen Treppe.

Tatsächlich erblickten meine Augen den weißen Zauberer am Fuße der Treppe. In den Händen hielt er die Zügel von seinem Pferd und neben ihm stand zudem Fírnen, ganz ohne Sattel und Zaumzeug.

Ich ging Stufe für Stufe die Treppe herunter und gesellte mich zu Gandalf.

"Bereit?", fragte er leise und schwang sich in den Sattel seines Pferdes. Ich seufzte und nickte.

"Bereit", flüsterte ich und stieg ebenfalls auf. Das war das erste Mal seit ich Legolas kannte, dass ich länger als nur zwei Tage von ihm getrennt sein werde.

Entschuldigt, dass dieses Kapitel etwas kurz und langweilig ist, aber ich hatte wenig Zeit am Wochenende, weil ich sehr viel für die Facharbeit gemacht habe.
Und ich hatte private Probleme, die aber jetzt hoffentlich aus dem Weg geschafft sind :)
Laura

IthilielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt