Zehn Minuten hatte es nur gedauert, dann waren Legolas und ich in unserem Zimmer. Lothlorien war doch immer einen Besuch wert, nur hätte ich mir einen anderen Grund gewünscht, warum wir hier sind. Zweimal war ich bisher hier, beide Male, weil irgendjemand Mitterlerde bedrohte oder Menschen entführte.
"Wir sollten hier mal hinkommen, wenn das alles vorbei ist und dann auch länger bleiben", meinte plötzlich Legolas, der gerade vor dem großen Fenster stand. Verwirrt drehte ich mich zu ihm um und starrte ihn an.
"Liest du meine Gedanken? Das hab ich auch gerade gedacht", fragte ich und begann leise zu kichern.
"Nein habe ich nicht, meleth nín", flüsterte Legolas, drehte sich zu mir um und kam langsam auf mich zu.
"Lothlorien ist einfach ein schöner Ort." Vorsichtig legte Legolas seine Arme um mich und drückte mich an seinen durchtrainierten Körper. Ich lege meinen Kopf an seine Brust und lächelte glücklich.
"Denkst du, dass uns der Mensch helfen kann?", fragte ich plötzlich leise. Ich spürte wie Legolas überrascht den Kopf hob, den er auf meinen gelegt hatte und tief einatmete. Wahrscheinlich störte es ihn, dass ich wieder davon anfing zu reden.
"Ich bin mir sicher, dass er es tut", erwiderte er endlich, ich hob meinen Kopf an und schaute ihm tief in die eisblauen Augen. Ein schwaches Lächeln breitete sich auf meinen rosa Lippen aus.
"Du bist der beste Mann, den man sich vorstellen kann", schmeichelte ich Legolas und grinste breit. Ein amüsiertes Kichern kam von ihm zurück.
"Und du bist die beste Frau, die ich mir je erträumt hätte und die schönste noch dazu", erwiderte er, drehte mich langsam um und schaute mir tief in die Augen. Langsam näherte er sich meinem Gesicht und versiegelte meine Lippen mit seinen. Wieso hatte ich nur so ein Glück, dachte ich als sich plötzlich ein kleines Baby von nebenan bemerkbar machte.
Frau Galadriel und ihr Gatte waren so gütig und freundlich gewesen uns auch noch einen zweiten Raum für Ithiliel zur Verfügung zu stellen.
"Du bist dran", nuschelte ich gegen Legolas Lippen, löste mich langsam von ihm und drückte ihn von mir weg. Legolas setzte sofort sein schmollendes Gesicht auf, doch diesmal blieb ich stark.
"Versuch es erst gar nicht", meinte ich grinsend und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Geh zu deiner Tochter und beruhige sie", ordnete ich an und zeigte mit dem Finger auf die schmale Holztür zum Nebenzimmer. Legolas schmollte weiterhin, drehte sich aber um und verschwand in dem kleinen Raum.
Ich schüttelte den Kopf, dass meine blonden Haare hin und her flogen und lief langsam auf das bis zum Boden reichende Fenster zu. Mit einem kleinen Seufzer auf den Lippen blieb ich davor stehen und verschränkte die Hände hinter meinem Rücken.
Ob der Mensch uns wirklich helfen konnte? Ich wollte mir keine allzu großen Hoffnungen machen, sonst würde ich nur enttäuscht werden, auch wenn ich Haldir so gern retten wollte. Ihn und Jane, aber auch die anderen Menschen!
Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, dass Legolas zurückkam und sich leise an mich heranschlich. Ich quietschte erschrocken auf, als er plötzlich von hinten seine Arme um mich schlang und seinen Kopf auf meine Schulter legte.
"Na worüber denkst du wieder nach?", fragte mich Legolas und hauchte mir seinen Atem in den Nacken, was mich erschaudern ließ.
"Ach nichts besonderes", wunk ich ab und betrachtete die Wälder Lothloriens in der Nacht. Sie waren wunderschön, obwohl ich den Düsterwald immer noch bevorzugte.
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Ithiliel
FanfictionFortsetzung von Kiana. Es spielt ein Jahr nachdem Saratan vernichtet wurde. Denn eine neue Bedrohung schiebt sich in den Mittelpunkt. Nicht nur Legolas und Kiana sind davon betroffen..... Es gibt nur einen, der alles zum Guten wenden kann...