Kapitel 11

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Ich weinte ununterbrochen, auch als ich schon längst in Sicherheit innerhalb der Mauern war. Fírnen trug mich direkt zur großen Treppe, die in den Palast führte. Eine kleinr Gruppe von Leuten stand davor und schaute auf, als sie Fírnens Hufe hörten.

"Kiana", rief Gandalf und kam auf mich zu. Ich nahm gar nicht wahr, dass Gandalf meinen Namen nannte, immer wieder. Fírnen hielt an und wieherte leise. Gandalf kam zu ihm und blieb neben mir stehen.

"Kind was ist passiert? Wo ist der Prinz?", fragte Gandalf mich, doch reagierte ich nicht. Ratlos blickte Gandalf mich an und sah wie die Tränen nur so über meine Wangen flossen. Er hatte gemerkt, dass etwas nicht mit Legolas stimmte, nur wusste er nicht was es war.

"Wo ist mein Sohn!", tief plötzlich Thranduil und trat mit besorgtem Blick neben Gandalf.

"Das weiß ich nicht. Kiana jetzt sag schon! Was ist passiert? ", fragte Gandalf erneut und legte seine Hand auf meinen Oberarm. Ich zuckte zusammen und schaute Gandalf an und doch blickte ich irgendwie durch ihn hindurch.

"Was ist passiert? Sag schon!", fragte jetzt such Thranduil etwas lauter.

"Jetzt setzt sie doch nicht so unter Druck", beschwerte Sam sich, die mit Amanda auch vor der Treppe gestanden hatte und Ithiliel auf dem Arm hielt.

"Ihr seht doch wie schlecht es ihr geht! Helft ihr doch erstmal von dem Pferd", unterstützte Amanda ihre Freundin und Sascha bellte leise. Fírnen senkte den Kopf und schnupperte an dem vorwitzigem kleinem Fellknäul.

"Sie haben Recht", meinte Gandalf, griff mir unter die Arme und setzte mich auf den Boden ab. Augenblicklich klappte ich weinend zusammen und kniete auf dem Boden.

"Legolas", schluchzte ich in meine Hände und wimmerte leise. Ich konnte nicht fassen, dass er mich einfach so zurückschickte. Er konnte sterben! Es konnte wer weiß was passieren und ich saß hier und tat nichts! Ich konnte ihm doch helfen! Gemeinsam mit ihm kämpfen, Seite an Seite.

"Sie werden ihn töten", schluchzte ich und weinte einfach weiter.

"Wer wird wen töten? ", fragte Sam erschrocken über meine Worte.

"Sie meint Legolas", flüsterte Gandalf und seuufzte.

"Wir wurden von einer Wargmeute angegriffen. Sie rissen den Prinzen von seinem Pferd und er lag regungslos am Boden. Kiana sprang hinterher, doch auch sie wurde von Wargs eingekreist", begann der Zauberer zu erklären und holtd zwischendurch einmal tief Luft.

"Ich konnte zu Kiana durchdringen, aber sie wehrte sich dagegen mit mir mitzukommen. Sie wollte bei Legolas bleiben und bat mich nur darum die Kleine in Sicherheit zu bringen."

"Wie viele Warge waren es?", wurde Gandalf von Thranduils Frage unterbrochen. Gandalf stutzte kurz, fing sich dann aber wieder und öffnete den Mund.

"Vier", erklärte er leise und vernahm ein erleichtertes Aufseufzen vom König. Ich jedoch hatte andere Informationen und hörte die ganze Zeit mit.

"Neun", flüsterte ich.

"Es sind neun gewesen. Nachdem du weg warst, Gandalf, und Legolas wieder auf den Beinen war, sind noch fünf weitere gekommen", erklärte ich leise und fange wieder an zu schluchzen. Immer noch knie ich auf dem Boden, zu groß die Angst, dass ich einfach wieder zusammenklappe wenn ich aufstehe.

"Sie haben uns eingekreist, geknurrt und sind immer näher gekommen. Legolas war wieder auf den Beinen und es war beim Sturz vom Pferd nichts schlimmes passiert. Er und ich zogen unsere Dolche und kämpften, a-aber....", ich brach ab und vergrub weinend das Gesicht in meinen Händen.

"Was aber, mein Kind", meinte der König sanft und ging vor mir in die Knie. Ich spürte plötzlich seine warmen Finger unter meinem Kinn und sanft hob er es an, sodass ich unweigerlich in seine Augen schauen musste.

"E-er, also Legolas. E-er befahl mir zum Palast zu reiten. Ich wollte ihn nicht alleine lassen und bestand darauf zu bleiben, doch er ließ mir keine Wahl. Ich weiß nicht wir es ihm geht, o-ob er überhaupt noch lebt. Ich spüre ihn nicht mehr, seine Gedanken", weinend vergrub ich meinen Kopf wieder in meinen Händen. Thranduil schaute besorgt hoch zu Gandalf und als schienen sie beide dasselbe zu denken, nickten sie.

"Komm, wir gehen erstmal rein", meinte Gandalf und half mir auf die Beine. Sie begannen sofort zu zittern, als Gandalf mich losließ und sich Fírnen zuwand um ihn in den Stall zu bringen. Er war grad ein paar Meter gegangen, da gaben meine Beine unter mir nach und ich sackte wieder zusammen.

Thranduil hatte noch neben mir gestanden und reagierte schnell, als er wie ich zusammensackte. Schnell griff er mir unter die Arme und hielt mich so oben. Besorgt schaute er mich an, legte eine Hand unter mein Knie und auf meine Schulter. Vorsichtig hob er mich in seinen Armen hoch und trug mich die Treppen zum Palast hoch. Sam und Amanda folgten ihm schnell und such durch den Palast.

"Amanda, hol bitte einen Heiler", befahl Thranduil und Amanda verschwand mit einem Nicken. Thranduil ging mit großen Schritten auf Legolas und mein Gemach zu. Sam folgte ihm mit Ithiliel auf dem Arm, die aber schon längst eingeschlafrn war. Gandalf hatte uns schnell wieder eingeholt und öffnete die Tür.

Thranduil betrat den Raum und legte mich auf dem großen Bett ab. Gandalf trat neben ihn, während Sam auf die andere Seite ging, halb auf das Bett krabbelte und meine Tochter neben mir legte.

Ich schluchzte nicht mehr, stattdessen weinte ich lautlos und starrte auf einen imaginären Punkt im Raum. Nur langsam löste ich mich aus meiner Starre und blickte auf meine Tochter.

"Wo ist Legolas jetzt?", fragte Thranduil vorsichtig. Auch er machte sich große Sorgen um seinen einzigen Sohn.

"Ich weiß es nicht", flüsterte ich und senkte den Kopf.

"Ich kann ihn über Gedanken nicht sehen." Es klopfte vorsichtig an der Tür und nach einem 'Herein' des Königs wurde sie geöffnet und Amsnda betrat in Begleitung eines Heilers den Raum.

"Mein König", stammelte er und verbeugte sich tief. Dabei fiel ihm das lange schokoladenbraune Haar vor das Gesicht. Er richtete sich wieder auf und schaute auf mich. Ohne lange zu warten, trat er an das Bett und schaute mir tief in die Augen. Kurz fühlte er noch meinen Puls, dann wand er sich an Thranduil.

"Ihr fehlt nichts. Sie hat nur einen Schock und etwas besorgt sie. Ein bisschen Ruhe wird ihr helfen", erklärte er.

"Gut danke", meinte Thranduil.

"Geht jetzt! Sam, Amanda ihr auch bitte", sagte der König noch, dann wand er sich an Gandalf. Als dir drei den Raum verlassen hatten, öffnete der blonde Sinda wieder den Mund.

"Ich mach mir große Sorgen um meinen Sohn. Ihr seid der weiße Zauberer, Mithrandir. Könnt ihr nicht etwas sehen?", fragte er und ein Fünkchen Hoffnung keimte in ihm auf.

"Nein so Leid es mir tut", flüsterte er und blickte auf mich hinab. Ich hatte mich unter der Decke verkrochen und roch daran. Sie roch nach Legolas und brachte mich wieder zum Schluchzen. Ich hatte Ithiliel dicht an mich gedrückt und strich über ihren kleinen Kopf und den Rücken.

"Lassen wir sie auch mal in Ruhe", meinte Gandalf und zustimmend nickte der Elbrnkönig. Auf leisen Sohlen verließen sie den Raum und schlossen die Tür hinter sich.

Ich lag noch lange wach und dachte an Legolad. Je weiter die Nacht voranschritt, desto besorgter wurde ich um ihn und schließlich schlief ich trotzdem ein.

Ich hab so viel Zeit zu schreiben. Das ist unglaublich XD
Laura

IthilielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt