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Eine Weile sah Takashi mich nur verwundert an. Lexio kam zu uns, um im Notfall zwischen uns gehen zu können. Jedoch sah Takashi Lexio nur mit einem ruhigen Blick an.

Er sah zu mir. "Tut mir leid, Kleiner - Ein Missverständnis." Er schaute in Richtung des Waldes. "Ihr könnt rauskommen!" rief er. Ein Rascheln im Gebüsch verriet mir, dass sich dort etwas versteckte. Womöglich hatten sie uns schon die ganze Zeit zugehört oder uns sehr wahrscheinlich sogar beobachtet.

Plötzlich kamen 4 Dobermänner aus dem Gebüsch und sie waren anscheinend nicht sehr glücklich darüber, uns zu sehen. "Das Missverständnis tut mir leid - aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ihr auf unserem Territorium seid." sagte Takashi und setzte einen etwas bösen Blick auf. Dieser Blick und die Situation gefielen mir gar nicht. Ein Knurren ertönte hinter mir. "Von wegen! Dieses Gebiet gehörte schon immer Skarla, Jay und mir!" Ich sah wie sich Takashi's Ohren aufstellten. "Jay!" Da wurde er auf einmal hellhörig. "Wo sind deine 'treuen Kameraden' denn jetzt?" fragte Takashi und ich merkte, dass es Lexio ziemlich provuzierte. Takashi nahm einen ernsten, bösen Blick an. "Wo sind Skarla und Jay jetzt?!" schrie er. "Und wer ist diese billige Kopie?!" Lexio knurrte, war kurz davor Takashi anzuspringen, konnte sich aber doch noch beherrschen. Ich sah wie ihm eine Träne die Wange herunterkullerte. "Skarla ist... Sie I-ist..." ich merkte, wie Lexio sich zusammenreisen musste. "Sie wurde ermordet!" Wieder kullerte ihm eine Träne die Wange herunter. Takashi ließ das anscheinend völlig kalt. "Wo ist Jay? Und wer ist das da?" Er deutete auf mich, nur hatte ich keine Ahnung, was ich von all dem halten sollte und schaute Lexio ratlos an. Lexio schaute zu Takashi. "Ich weiß nicht was mit Jay ist, ob er noch lebt oder... eben nicht. Aber zu deiner Info: Das ist keine Kopie sondern Jay's Sohn und er heißt Sky!" knurrte er.

Jetzt war ich noch verwirrter. Dieser Jay, von dem die Rede war, war also unser Vater und Lexio kannte unseren Vater? Aber eine Sache war mir nicht klar... Wer war Skarla? Alles worüber die beiden redeten, verwirrte mich nur noch mehr.

"Wie dem auch sei...!" meinte Takashi schließlich. "Attacke!" Er hetzte die 4 Dobermänner auf uns. Anscheinend hatte er Angst, dass ihm jemand das Gebiet streitig machen könnte. In dem Moment fiel mir jedoch auf, dass der Takashi aus meinem Traum wesentlich freundlicher gewesen war, auch wenn er mich ebenfalls angegriffen hatte.

Er hatte aber anscheinend nicht damit gerechnet, dass ich ebenfalls kämpfen konnte. Als meine Chance kam, stürtzte ich mich auf ihn und riss ihn mit zu Boden. Er rappelte sich jedoch sofort wieder auf. Ich hatte nicht mit einer solchen Kraft gerechnet, denn er schleuderte mich direkt danach mit einem Tritt in die Magengrube zu Boden. Regungslos lag ich da. Ich zwang mich aufzustehen, konnte aber nur sehr schwer stehen. Ich knurrte, es klang jedoch bei Weitem nicht so bedrohlich wie das Knurren von Lexio oder Takashi... mehr wie das Jaulen eines Welpen - Peinlich! Ich versuchte erneut ein bedrohliches Knurren herauszubringen. Und tatsächlich - Alle erschraken und schreckten zurück. Das hatte ich mir selbst gar nicht zugetraut und nach dem Tritt erst Recht nicht. In all der Aufregung sah ich nur, wie Takashi von einem weißen Fellknäuel mitgerissen wurde und beide landeten im Fluss. Ein Dobermann nutzte die Gelegenheit und stürzte sich auf Lexio, zwei andere auf meine Geschwister und der Letzte stellte sich vor mich. "Keine Sorge. Die Schmerzen haben gleich ein Ende!" knurrte er, setzte ein hämisches, fieses Grinsen auf und fletschte die Zähne. Er hielt mich mit einer Pfote am Boden. Ich versuchte mich zu befreien, es gelang mir jedoch nicht, weil die Schmerzen in meinem Bauch noch viel zu stark waren. Außerdem hatte der Dobermann ohnehin schon ziemlich viel Kraft - Das merkte man an seinen Muskeln. Dann versuchte er, mir in den Hals zu beißen. Zumindest konnte ich mich soweit noch wehren. Ich sah im Augenwinkel, wie Lexio mit zwei Dobermännern kämpfte - und das nicht gerade schlecht.

Kurz abgelenkt und ich merkte einen stechenden Schmerz in der Seite. Er hatte mich erwischt. Ich jaulte auf vor Schmerzen, konnte mich aber nicht wehren. Ich war durch die Schmerzen einfach zu unfähig dazu. Der Dobermann biss mir in die Pfote, wurde total aggressiv und biss mir noch weitere Male in die Seite bis plötzlich etwas mit voller Wucht gegen den Dobermann sprang und ihn noch einige Meter mit riss, bis er dann sehr hart auf dem Boden aufschlug. Was war das denn!? Ich drehte mich um, versuchte zu erkennen, was mich da eben vor dem Dobermann beschützt hatte, sah jedoch nur noch einen weißen, verschwommenen Hund, welcher sich einen Kampf mit dem Dobermann lieferte. Ich konnte ihn jedoch nicht sehr gut erkennen. Meine Augen fielen zu. Ich hörte nur noch wie Lexio dem weißen Hund etwas zurief. "Jay, pass auf!"

Sky - Hunde an die MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt