35. Ein wahrer Held!

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Meine Muskeln spannten sich an und ich war, wie in einer Schockstarre, nicht in der Lage dazu, mich zu bewegen. Ich sah zu der Rothaarigen. Auch ihre Augen waren weit aufgerissen.

Ich blinzelte leicht und wagte es einen Blick hinter uns zu werfen. Die Menschen, die auf uns geschossen hatten, trugen schwarze Hosen und ein dazu passendes schwarzes T-Shirt. Einer der Beiden hatte eine Kappe auf seinem Kopf und genau dieser Mann hielt nun sein Gewehr auf mich gerichtet. Ich schluckte.

"Karen, rück die Köter raus und niemand Weiteres wird zu Schaden kommen!" Rief er.

Erst jetzt erkannte ich den leblosen, braunen Körper auf der Erde, direkt vor den Füßen der Zweibeiner. Unter ihm verteilte sich langsam eine rote Pfütze. Ich erschrak. Sie hatten ihn erschossen!

Wut stieg in mir auf, aber ich war noch immer nicht in der Lage, mich zu bewegen.

"Hey, Franklin, du weißt aber, dass wir dem Professor die Hunde lebend überliefern sollen, oder?" Genau in diesem Moment bekam der Mann, der diese Worte eben ausgesprochen hatte von 'Franklin' einen Faustschlag mitten ins Gesicht.

"Du bist so ein Großmaul!" Knurrte er nur und kam auf uns zu. Er packte mich im Nacken, ich versuchte mich zu wehren. Erfolglos...

"Lass ihn gehen!" Keuchte die Rothaarige und versuchte aufzustehen.

"Warum sollte ich?" Schnaubte der Mann und lachte hämisch.

"Was haben sie dir getan, dass du so einen Hass auf diese Tiere hast?!" Kurz darauf ließ er mich fallen und zog seinen Arm aus dem T-Shirt. Eine riesige Narbe wurde sichtbar, die sich über seinen gesamten Arm zog.

"DAS haben diese Köter mit mir gemacht!" Schrie er der Rothaarigen direkt ins Gesicht.

Das konnte und wollte ich mir nicht länger anhören. Ich stand auf und sah den Mann mit bösem Blick tief in die Augen. Im nächsten Augenblick würde ich ihn anspringen und ihm eine Narbe quer durch sein Gesicht verpassen. Aber dazu kam es nicht... das alles passierte nur in meiner Fantasie. In der Wirklichkeit lag ich noch immer benommen auf der Erde und konnte nur zusehen...

"Ihr habt nicht das Recht, einen Hund zu erschießen, nur weil ein anderer dich angegriffen hat!" Schrie die Rothaarige zurück. Sie rappelte sich auf und schlug dem Mann das Gewehr aus der Hand. Ihr Blick blieb an dem anderen Kerl hängen, der wie angewurzelt einige Meter von uns entfernt stand. Im nächsten Moment machte er einen Schritt zurück und zückte sein Gewehr.

"Lass gut sein, Georg!" Schrie der Mann, dem soeben sein Gewehr aus der Hand geschlagen wurde. Er sah der Rothaarigen mit festem Blick tief in die Augen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten zusammen. "Pass auf, Karen. Ich habe den Auftrag, die Hunde zurückzubringen und du wirst mir keinen Strich durch diese Rechnung machen!" Er ließ seine Finger knacken. "Du darfst jetzt gehen. Ich werde dir nichts tun, aber die Hunde bleiben hier!"

"Nein! Ich sehe nicht länger mit an, wie ihr den Hunden weh tut."

Im nächsten Moment trat die Rothaarige dem Mann direkt zwischen die Beine, woraufhin er mit weit aufgerissenen Augen zusammensackte. Dann trat sie ihm in den Bauch und der Mann fiel zu Boden. Blitzschnell schnappte sie sich die Waffe, die schon bei unserer ersten Begegnung an ihrem Gürtel gehangen hatte und schoss dem anderen Mann ins Knie.

Dann ging alles wieder sehr schnell. Ich packte den kleinen Welpen, den der Beagle mir überlassen hatte, behutsam im Nackenfell. Dann nahm mich die Rothaarige, die desöfteren schon Karen genannt wurde, auf den Arm und rannte in Richtung Tor.

Sie legte mich auf den Beifahrersitz eines riesigen Monsters, ließ aber die Beifahrertür geöffnet. Kurz darauf kam ein hellbrauner Fellknäuel auf mich zugeklettert.

"Sky, bist du verletzt?" Die Stimme kannte ich. Ich legte den Welpen dicht an meinen Bauch und sah hinunter."Yao?" Nun sah ihn nun im Fußraum des Sitzes liegen.

"Yao, was machst du hier?" Ich war verwirrt. Noch konnte er weglaufen, stattdessen versuchte er mit aller Kraft in dieses riesige Monster zu klettern...

Plötzlich kam die Rothaarige wieder. Was hatte sie bloß so lange gemacht? Sie ging um das Monster, in dem wir uns befanden, herum und schloss die Beifahrertür. Dann stieg sie an der Fahrerseite ein.

"Was passiert mit den anderen? Alaska, Rascal..?" Ich machte mir ernsthafte Sorgen um die anderen Hunde, aber vorallem um Alaska. Sie würde sie doch nicht einfach hierlassen, oder?

"Denen geht es gut, mach dir keine Sorgen..." nur dieser eine Satz, der mich aufmuntern sollte, dann schlief Yao ein und die Rothaarige fuhr mit dem riesigen Monster los.

Hin und Wieder kamen uns sehr schnelle blaue Monster entgegen, die zwar kleiner aber eindeutig schneller waren als das Monster, in dem wir uns befanden. Außerdem hatten sie rote und blaue Leuchten auf dem Dach.

Was das wohl bedeuten sollte? Die Rothaarige allerdigs schien sehr gestresst und nervös zu sein...

Sky - Hunde an die MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt