Kurz danach erblickte auch ich ihn. Karen konnte mich einfach nicht mehr halten. Obwohl sie direkt vor ihm stand verlor sie die Leine und ich sprang an Michael hoch.
"Ist ja gut. Alles gut. Ich bin ja wieder da!" Michael lachte laut auf als ich mit freudigem Gejaule an ihm hochsprang und er meinen Kopf streichelte. Ich hatte ihn zu lange nicht gesehen und war unendlich froh ihn wieder zu sehen. Auch wenn ich es bereuen würde, ich würde nie wieder auch nur eine Pfote in die Wildnis setzen. Es war einfach zu gefährlich und ich konnte Karen und Michael nicht zurücklassen.
"Danke, dass du ihn mitgebracht hast. Es freut mich, zu sehen, dass es ihm gut geht." Sagte Michael und ich sah, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Ich ließ meine Vorderpfoten an ihm heruntergleiten und setzte mich aufrecht vor ihm hin.
"Wie ich sehe, kennen Sie diesen Hund bereits..." Stellte der Mann im Anzug fest.
"Ja, Chef. Dies hier ist Sky. Ich war sein früherer Besitzer. Damals habe ich ihn wieder in die Wildnis gesetzt, weil ich dachte, dass das Leben bei Menschen nichts für ihn ist. Er ist in der Wildnis großgeworden, wissen Sie?" Der Mann nickte wissend und lief an Michael vorbei auf die Arbeitsplätze zu. "Folgen Sie mir bitte, Mrs. Sanders."
Mit einem Nicken nahm Karen die Leine wieder auf und lief hinter dem Mann her.
"Unser Ziel ist es, streunende Hunde zu retten und zu behandeln, ihnen ein neues Zuhause zu schenken und die Welt ein Stückchen besser zu machen. Der Großteil unserer Projekte wird durch den Staat und Spenden finanziert. Aber damit kommen wir gut zurecht. Von dem Lohn, den Sie für Ihre Arbeit bekommen, können Sie gut leben, das versichere ich Ihnen."
Karen nickte nur kurz und sah sich um. "Bisher konnte ich das tatsächlich aber ich bin ja noch nicht fest angestellt. Wir haben schon viele Hunde gerettet, aber außer den Hunden, die wir gerettet haben, habe ich noch keine gesehen." Erklärte sie. Ich sah, dass sie sich unauffällig ein wenig umsah. Auch ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Dunkelrote Tapeten zierten den Raum und jeder hatte einen eigenen Arbeitsplatz der sich hinter einer kleinen weißen Wand verbarg. Alle waren fleißig am arbeiten, aber Hunde konnte ich tatsächlich nur ein paar sehen. Sie hatten es sich unter den Schreibtischen ihrer Herrchen und Frauchen bequem gemacht und dösten vor sich hin.
"Die Hunde, die wir retten, werden so schnell wie möglich an neue Leute vergeben. Für gewöhnlich nehmen wir für die Hunde nur kleine Geldbeträge, die die Futter- und Pflegekosten für den jeweiligen Hund abdecken und neue Projekte finanzieren, mit welchen wir versuchen, noch mehr Streuner zu retten."
In diesem Moment ertönte eine Alarmsirene und tauchte den Raum in ein helles Rot.
"Sir, ein Streuner in der Age-Avenue, Bezirk 3." Rief einer der Männer von seinem Arbeitsplatz aus.
"Machen Sie die Leute bereit, die dahinfahren und sie hierherholen. Machen Sie außerdem einen Raum für die Behandlung frei." Rief der Mann ihm zu und dieser Nickte. "Sofort, Sir!"
"Mrs. Sanders. Ich möchte, dass Sie mitfahren und sich den Einsatz genau ansehen. Wenn Sie zurück sind, zeige ich Ihnen die Hundewiese auf denen die Hunde leben, die noch keinen neuen Besitzer haben."
Erklärte der Mann und Karen nickte sprachlos. "Sie können Sky ruhig mitnehmen solange er keinen Ärger macht." Erneut nickte Karen und sah den Mann ratlos an.
"Mr. Morrison. Mrs. Sanders wird zu diesem Auftrag mitfahren. Geben Sie das weiter!"
"Ja, Sir!" Er tippte irgendetwas im Computer ein, ehe er einen Anruf tätigte.
"Und Sie Mrs. Sanders... Fahren Sie den Aufzug 2 Etagen nach unten. Da ist das Autohaus. Dort werden Sie die anderen Einsatzkräfte antreffen."
Karen nickte nur kurz und verschwand im Aufzug, ich lief ihr direkt hinterher...
Was würde nun passieren? Wer war dieser Streuner? Kannte ich ihn oder war es nur irgendein Streuner von vielen?
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Sky - Hunde an die Macht
FantasiaDas Leben eines Streuners ist alles andere als einfach. Sky wird schon früh von seinen Geschwistern und Lexio, einem Freund seiner Eltern, denen er versprach, auf Sky und seine Geschwister aufzupassen, getrennt. Zwar lernt er auf seinem Abenteuer vi...