14. Auf in die... Wildnis?!

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Die Sonnenstrahlen weckten mich. Filou lag eingerollt wie eine Kugel neben mir und schlummerte. Eine Weile blieb ich noch liegen. Später wurde dann auch Filou wach.

"Guten Morgen, Kleines." Sagte ich als sie langsam ihre Augen öffnete. "Guten Morgen, Papa." Sagte sie und gähnte. "Filou, heute werden wir abreisen." Sie schaute mich verdutzt an und hatte den Kopf schief gelegt. "Eigentlich gehöre ich in die Wildnis, aber ich wurde eingefangen und hierher verkauft. Heute werden wir ausbrechen und meine Geschwister suchen. Dann gehen wir zurück in die Wildnis. Filou war anscheinend begeistert von der Idee und nickte heftig.

"Ich und die Hunde haben schon einen Plan ausgeheckt. Damit der Plan funktioniert musst du, egal was passiert, auf dem Draußengelände bleiben, verstanden?" Filou nickte. "Okay." Ich seufzte. Es würde schwer werden meine Geschwister wieder zu finden, aber mit genug Wille würden wir es sicherlich schaffen.

Der Tag ging schnell vorbei. Hin und wieder sah ich nach draußen und schaute nach ob Filou irgendwo dort war. Nachdem ich sie dann immer wieder draußen gefunden hatte, lief ich irgendwann in den Geheimraum hinter der Wand. Nochmals ging ich den Plan mit den Hunden durch und hoffte einfach nur, dass alles klappen würde. Ich schaute hoch. Der Uhr nach war es jetzt 4 Uhr Nachmittags. In einer viertel Stunde würde der Positionswechsel stattfinden und Julian würde das Gelände mit den Kameras überwachen.

Josy ging auf Position. Sie wartete hinter der Tür des Kontrollzimmers auf ihren Einsatz. An dem Plan hatten wir nur einige Kleinigkeiten verändert, die nur dazu führen sollten, dass Joey und Julian nicht allzu viel von dem Ausbruch mitbekommen würden. Im Geheimraum hatten die Hunde irgendwann eine Kamera zum Kontrollzimmer angebracht, sodass man vom Geheimraum das Kontrollzimmer und jede Aktivität darin beobachten konnte. So wusste ich wann ich meinen Einsatz hatte.

Dann war es soweit: Joey verließ das Zimmer und Josy schlüpfte unauffällig durch die Tür. Schnell stellte sie alle Kameras auf eine andere Sicht. Die dürften überall hinschauen nur nicht auf den Zaun. Würde Julian es doch schaffen in den Raum zu kommen, würde er über die Kameras nicht sofort merken, was gerade passierte. So hätten wir im Notfall einen kleinen Vorsprung. Ich schaltete die Kameras nach Außen. Noch war dort niemand, aber Julian müsste bereits unterwegs sein. Beeil dich, Josy! Dachte ich und wurde langsam aufgedreht. Das Blut schoss mir durch die Adern und ich hatte unglaubliche Angst, dass etwas schief gehen würde. Dann lief sie aus dem Raum und stemmte ihre Vorderpfoten vor die Tür um höher zu stehen und so an das Schloss heranzukommen. Geschickt steckte sie den Schlüssel in das Schloss und verschloss die Tür. Den Schlüssel zog sie aus dem Schloss und nahm ihn mit. Als sie aus dem Raum raus gekommen war, schien mir das mein Einsatz zu sein: Schnell lief ich aus dem Raum ohne Mona oder irgendwem anders noch einen Blick zu schenken. "Die Akten..." murmelte ich vor mir her. Das war ebenfalls ein kleiner Teil der Planänderung gewesen. "Wenn ich die Akten habe, sind wir frei!" Hechelte ich und lief in Joeys Büro.

Solange sie die Akten besitzen, konnten sie jederzeit den Tierfängern bescheid geben, die dann genauestens über uns bescheid wussten. Wenn wir diese Akten in die Pfoten bekämen, wären wir also frei.

Als ich im Büro ankam sah ich Joey in seinem Bürostuhl sitzen. Langsam lief ich rückwärts aus dem Raum, um Joey nicht auf mich aufmerksam zu machen. "Mist!" Julian war also schon auf dem Weg zum Zimmer. Ich schaute aus dem Fenster. Es musste eine Möglichkeit geben, ihn so schnell wie möglich aus dem Zimmer zu bekommen. Außerhalb des Gebäudes sah ich Filou. Sie sah mir zu. Mit einem Wink mit der Pfote bat ich sie zu mir. Sie rannte weg und kam nach kurzer Zeit den Flur entlanggerannt. Sie wusste auf den Punkt genau, was zu tun war als sie Joey im Zimmer sah. Sie legte sich auf die Erde und fing an zu jaulen. Schauspielern konnte sie sehr gut. Ich verstecke mich hinter einer Ecke und sah zu, wie die Methode funktionierte. Joey kam heraus und sah Filou auf dem Boden liegen. "Hey Kleine, was ist los?" Noch kurz schaute ich mir alles an um sicher zu sein, dass Joey sich nicht umdrehen würde, dann lief ich ins Büro und durchstöberte einige Schubladen.

Ein ganzer Stapel Akten von Hunden, welche hier lebten. Ich nahm sie aus der Schulade und packte sie in eine Tasche. Alleine konnte ich sie sonst nicht tragen. Aber irgendwelche Akten zurückzulassen...das ging nicht. Immerhin wollte jeder einzelne Hund frei sein.

Schnell lief ich aus dem Raum und zu den Anderen. Sie warteten am Zaun. Wenig später kam auch Filou.

Ich schaute mich um. Wo war bloß Josy? Ich fand sie nicht und geriet in Panik. "Filou warte hier auf mich, aber pass auf. Joey darf dich nicht sehen." meinte ich und lief zurück ins Gebäude. Am Kontrollraum stand die Tür offen. Ich vermutete Schlimmes. Ich lief in den Raum und sah Josy direkt vor Julian stehen. "Wo warst du, Josy?" Fragte er sie und fiel vor ihr auf die Knie. "Meine Kleine, wo hast du gesteckt? Ich hab mir Sorgen gemacht, hab gedacht, dass ich dich nie wieder sehe." Er weinte, seine Stimme bebte. Ich schaute einfach nur verwirrt zu.

Nach kurzer Zeit sah Josy mich und lief zwischen Julians Beinen her, auf mich zu. "Lauf!" Jaulte sie und rannte den Flur entlang. Am Eingang angekommen bemerkten wir, dass die Tür verschlossen war. "Nein!" Josy versuchte verzweifelt die Tür zu öffnen. Sie schaute mich mit verzweifeltem Blick an. Dennoch stand sie ruhig da, auch wenn ihre Ohren in alle Richtungen spielten. "Unser Plan ist aufgeflogen." Sagte sie leise.

Angst kam in mir auf. Josy schaute durch die Fenster nach draußen. Mona stand dort und sah Josy. Sie deutete an, dass Mona fortfahren sollte und alle in Sicherheit bringen sollte... so schnell wie möglich. Ich sah nur noch, wie Mona mit Filou diskutierte. Alle anderen liefen in Richtung Wald. Anscheinend wollte Filou nicht gehen... mir kamen Tränen hoch.

Letztendlich lief Filou doch mit Mona. Wir drehten uns vom Fenster um und liefen zur Tür. Es würde mit Sicherheit eine Möglichkeit geben sie zu öffnen. Josy versuchte es weiter. Ich suchte eine andere Möglichkeit. Ich drehte mich um und plötzlich stand Julian vor mir. Er hatte einen schwarzen Kasten in der Hand und das was sich darin befand, roch so ähnlich wie das was auch in den Autos war damit sie fuhren. Julian verschüttete es und zündete dann ein Streichholz an. "Wenn Josy nicht bei mir bleiben will...dann wird sie auch nicht woanders bleiben.

Ich erschrak. Der Typ war einfach nur krank. "Josy, lauf!!" Schrie ich, packte sie am Halsband und rannte vorraus. Kurz drehte ich mich um und vergewisserte mich, dass sie hinter mir herlief. Eine Hitzewelle breitete sich aus. Ich und Josy wurden auf den Boden geschleudert.

Ich öffnete die Augen wieder und bemerkte, dass alles in Brand gesteckt war. "Josy, ist alles in ordnung?" Rief ich verzweifelt durch den riesigen Raum. Ich wusste nicht, wo ich mich befand. Bei dem Aufprall hatte ich meine Orientierung komplett verloren und der Qualm und das Feuer machten es nicht besser - im Gegenteil. Ich keuchte, bekam kaum noch Luft. Innerhalb kurzer Zeit hatte der ganze Raum Feuer gefangen und unser Weg war abgeschnitten. Lange würde ich es in diesem stickigen Qualm nicht mehr aushalten.

"Josy, wo bist du?" Ich hörte ein Husten etwas weiter von mir weg. Das musste sie sein. Ich spürte ein leichtes Beben unter meinen Pfoten. Kurz darauf brach ein Teil der Wand ein und brach auf Julian. Ich rannte zu ihm, räumte die Trümmer beiseite und zog ihn vom Feuer weg. Tief in meinem Inneren wusste ich, dass das nichts brachte. ich wusste auch nicht, ob er noch atmete. Ich spürte weiches Fell an meiner Seite. "Tut mir leid, dass ich dich in diese Situation gebracht habe..." keuchte Josy und sank dann zu Boden.

"Josy...wach auf!!" Doch auch ich wurde kurz danach ohnmächtig.

Sky - Hunde an die MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt