18. Hilfe!

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Wir waren schon eine ganze Weile unterwegs. Um uns herum waren nur die Bäume und ab und zu fielen braun-gelbe Blätter von ihnen herunter und landeten sanft auf dem Boden. Ich seufzte. Der Tau hing in meinem Fell und erschwerte mir das Gehen ein wenig.

"Wann sind wir endlich da?" Quengelte Filou und ließ erschöpft ihren Kopf hängen. Auch Charly war müde und erschöpft. Die Beiden waren es nicht gewohnt so lange zu laufen.

"Okay, wir machen eine kleine Pause." Es ist nicht mehr weit. Nur noch am Fluss vorbei und dann..."

In diesem Moment konnte man nur einen hellen aber lauten Schrei hören. Kurz darauf raschelte ein Gebüsch in unserer Nähe. Sofort sprang ich auf und fing an den oder die im Gebüsch anzuknurren. Zuerst traten kleine, zierliche Pfoten aus dem Gebüsch, kurz darauf erschien eine hellbraun-weiße Hündin aus dem Gebüsch und landete unsanft auf dem Boden.

"Lucy?!" Stellte ich erschrocken fest und rannte auf sie zu. "Lucy, was ist passiert?" Fragte ich aufgeregt und zog sie aus den Dornen. "Joey, er ist am Leben und er verfolgt mich...naja uns!" Erschrocken schaute ich sie an, dann sah ich, dass sie an der Pfote ziemlich stark blutete. "Filou, drück die Wunde zu. Ich bin sofort wieder da." Ich rannte los und suchte große Blätter, welche ich um ihr Bein wickeln könnte. "Irgendwo müssen sie doch sein..." sagte ich und entdeckte kurz darauf die großen Farnblätter in der Nähe eines Baumes. Ich lief darauf zu, riss sie ab und rannte so schnell es ging zurück.

"Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut." Sagte ich leise und beruhigend zu Lucy, dann nahm ich die Farnblätter und wickelte sie stramm um Lucys Bein. Ich wickelte es so ein, dass sie am Ende gut verknotet waren damit die Blätter auch hielten und nicht abgingen oder verrutschten.

Nach einer Weile hatte die Blutung wohl aufgehört, zumindest war sie nicht mehr so stark, dass Lucy daran hätte verbluten können. Sie hatte sich in eine kleine Kuhle gerollt und schlief nun.

"Wir sollten auch etwas schlafen." Sagte ich. "Und was ist mit Joey?" Fragte Charly bedrückt und schaute mich unsicher und verwirrt an. Ich hatte ihn total vergessen.

"Legt ihr Beiden euch hin. Ich schaue mal ob ich ihn in unserer Nähe finde." Sagte ich. Ich hoffte, dass er an uns vorbeigegangen war und uns übersehen hatte. Der Kerl war gefährlich und nicht zu unterschätzen vorallem, wenn er diese alkoholisierte Fahne hinter sich her zog und den Qualm immer dann aus seinem Mund bließ, wenn er an einem Zigarettenstummel gezogen hatte.

Ich lief dicht neben den Bäumen her um mich im Notfall vor ihm zu verstecken, dann sah ich ihn auf einer Lichtung, nicht weit von mir entfernt. Ich Knurrte tief in mich hinein. Er sollte mich nicht hören und trotzdem konnte ich mir dieses Knurren nicht verkneifen. Ich konnte diese Bilder wieder direkt vor mir sehen, wie er Josy festgehalten hatte und deshalb Beide unter den Balken des gerade zusammengestürzten Hauses begraben wurden. Wie zum Teufel hat der Dreckskerl das überlebt?! Warum hat er das überlebt?! Warum hatte ER das überlebt und Josy nicht?!

Wut stieg in mir auf. Ohne es kontrollieren zu können, rannte ich plötzlich auf ihn zu, knurrend und mit bösem Blick. Er drehte sich um, sah mich und genau in diesem Moment sprang ich auf ihn zu, um ihn im nächsten Moment am Hals zu packen und zu erwürgen. Dann sah ich das Gewehr in seiner rechten Hand. Ein Schuss fiel...

Sky - Hunde an die MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt