2.

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Ich öffnete meine Augen. Es war schön warm und trotz dieser Wärme fielen komischerweise leichte Schneeflocken vor dem Ausgang unserer Höhle sanft zu Boden.

Ich schaute mich um. Lexio und meine Geschwister schliefen noch. Ich stand auf, stellte mich vor den Eingang unserer Höhle, schaute in den leicht bewölkten Himmel und dachte über ein paar Dinge nach, die mir gerade durch den Kopf schwirrten.

"Guten Morgen." hörte ich eine Stimme hinter mir sagen. Ruckartig drehte ich mich nach hinten um. "Morgen..." sagte ich etwas erleichtert als ich bemerkte, dass es nur Lexio war. Er schaute an mir vorbei und sah außerhalb des Ausgangs die Schneeflocken zu Boden sinken. "Wir müssen bald weiter." meinte er und ich nickte nur zustimmend. Er hatte Recht: Wir mussten bald weiter, denn wir hatten die kleine Höhle in eine Grube gebaut und uns war klar, dass sie beim nächsten Schneesturm komplett zugeschüttet werden würde.

Es verstrich noch einige Zeit, bevor Lexio zu meinen Geschwistern schaute, die noch immer eingerollt in einer Ecke der Höhle lagen und vor sich hin seufzten. "Aufstehen!" bellte er, ging zu den Beiden und verpasste ihnen mit der Schnauze einen leichten Stupser in die Seite. "Wir müssen weiter!" Die Zwei öffneten die Augen. Meine Schwester stand sofort auf, mein Bruder hingegen blieb einfach liegen um Lexio und mich zu ärgern. Mein Temperament ging - wie so oft auch - mit mir durch und ich rannte knurrend auf meinen Bruder zu, stürzte mich auf ihn und packte ihn im Nacken. "Hey, lass los!" knurrte er wütend und deutete ein Zähnefletschen an.

In dem einen Jahr, in dem wir schon zusammen herumstreunerten, hatte ich mir den zweithöchsten Rang erkämpft - Der Rang direkt nach Lexio. Aber noch war ich nicht ausgewachsen und auch so viel Erfahrung wie Lexio hatte ich noch nicht. So war ich schon ziemlich stark und ich hatte mir zum Ziel gesetzt stärker als Lexio zu werden.

Nach meinem Angriff und dem leichten Knurren stand mein Bruder endlich auf. Er streckte sich einmal ausgiebig und schaute uns dann mit einem Welpenblick an als hätte er nichts gemacht. Ich schüttelte den Kopf. Wenn man es wortwörtlich nahm, hatte er ja nix gemacht.

"Los, kommt!" sagte Lexio, der bereits an meinem Gesichtsausdruck bemerkte, dass mein Bruder mich mal wieder provozierte. Lexio ging raus und meine Schwester folgte ihm - wie immer. Mein Bruder und ich trabten schließlich auch hinterher.

"Wohin gehen wir denn jetzt?" fragte meine Schwester mit ihrem süßen, unschuldigen Blick und legte den Kopf schief. Lexio schaute eine kurze Zeit lang zum Wald, wahrscheinlich war das der Weg, den wir zu unserem neuen Zuhause gehen würden, denn Lexio hatte viele geheime Orte, die wir noch nicht kannten.

Sein Blick wurde ernst - das Einzige, was mich dieses Mal beunruhigte. Er schaute mich an, schaute dann kurz zu meinen Geschwistern. "Wir gehen an einen Ort, wo ich vor langer Zeit mal gelebt habe..." Ich hatte das Gefühl als wolle er noch etwas sagen, doch er schwieg. Anscheinend hatten auch meine Geschwister den Eindruck, denn wir schauten uns verwirrt an, nachdem Lexio einfach los lief, ohne darauf zu achten, ob wir mitkamen. Wir versuchten einfach, den Anschluss nicht zu verlieren...

Sky - Hunde an die MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt