28. NEIN!!

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Ja, ich vermisste sie alle wirklich. Und genau deshalb durfte ich einfach nicht aufgeben! Ich seufzte, schaute einmal gen Himmel und mir lief eine Träne die Wange herunter. Ich beschloss einfach zu den anderen zurückzugehen.

"Sky, richtig?" Hörte ich eine Stimme hinter mir sagen. Ruckartig drehte ich mich um. Da stand sie. Ihr hellbraunes Fell klatschnass vom Regen, aber ihre Augen hatten immer noch dieses gewisse Glänzen, welches mich sehr beeindruckte.

Ich nickte nur stumm. "Willst du vielleicht reden?" Fragte sie. "Äh nee, nicht wirklich." Antwortete ich knapp und sah zu Boden.

"Manchmal hilft es wenn man jemand Fremdes erzählt was los ist. Ich meine, wie groß ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns irgendwann danach nochmal sehen?!" Fragte sie lächelnd. Ich konnte bei dem Satz irgendwie nicht Lächeln, tat es aber trotzdem. "Schon, aber..." Wer hätte schon gedacht, dass sie mich ausreden ließ? Ich jedenfalls nicht.

Und dann saßen wir da. Sie hatte mich an meiner Pfote gepackt und zu einem kleinen Teich im Hundepark geschleppt. Das Wasser war klar und immer wieder pitschte das Wasser auf, wenn ein Regentropfen darin landete. Ich sah darin mein Spiegelbild. Mein weißes Fell fast braun vom Schlamm, an meiner Seite die Narbe von Joeys Peitsche, an meiner Pfote eine riesige Brandnarbe. Ich seufzte. "Und?" Fragte Alaska mich von der Seite.

Ach ja... sie saß immer noch neben mir und wartete darauf, dass ich ihr von meinen Problemen erzählte. Ich sah sie stumm an. Ihre hellblauen Augen sahen mich erwartungsvoll an...

"Ich warte..." Sie kicherte kurz, ich seufzte. "Hast gewonnen." Sagte ich und lächelte.

"Ich bin am überlegen, ob ich Filou zusammen mit Charly hier lasse. Sie haben es beide viel besser in einem Rudel, dass sich auskennt. Shira ist eine gute Alpha-Hündin. Andererseits habe ich Bella damals versprochen, dass ich egal was passiert auf Filou aufpasse. Ich wüsste niemals, ob es ihr gut geht." Ich sah zu Boden. "Sie würde sich hier super entwickeln und ich wäre wieder ein bisschen unabhängiger von allem." Meinte ich.

Dann sah ich plötzlich zu ihr und bemerkte, wie sie mich die ganze Zeit angesehen und mir aufmerksam zugehört hatte. Es war mir schon ein wenig peinlich, wie sie mich durchgehend ansah, trotzdem lächelte ich kurz. Dann nickte sie plötzlich. "Ich verstehe." Meinte sie dann. "Lass sie nicht zurück. Ich weiß, wie es ist, allein gelassen zu werden." Sagte sie. Plötzlich war dieses Glitzern in ihren Augen verschwunden und sie sah zu Boden. Ich wusste darauf nichts zu sagen. Ich hatte keine Ahnung was geschehen war und deshalb hätte ich sie auch nicht trösten können, selbst wenn ich wollte. "Ich gehe zu den anderen zurück. Kommst du mit?" Fragte sie schließlich.

Anscheinend verdrängte sie nun ihre Gefühle, denn sie hatte ein leichtes Lächeln aufgesetzt. In diesem Moment fiel mir auf, dass wir uns in diesem Punkt sehr ähnlich waren, denn ich machte es nicht anders...

"Ich bleibe noch etwas hier. Ich komme gleich zu euch zurück." Antwortete ich ihr nach einiger Zeit und sie nickte verständnisvoll. Dann lief sie über die Wiese, durch die Gassen zwischen den großen Gebäuden zurück zu den anderen. Ich schaute erneut auf mein Spiegelbild im Wasser.

Ein Schrei ertönte, ehe ich aufsprang und in diesselbe Richtung lief, in der Alaska eben verschwunden war. Ein lautes Heulen war zu hören als ich in der Gasse ankam, aus der das Heulen kam. Kurz darauf blieb mir fast das Herz stehen, bei dem was ich in der hell erleuchteten Gasse sah. Ein großer, kräftiger Mann mit schwarzen, lockigen Haaren hatte Alaska ein breites Halsband umgebunden an dem kleine Stacheln befestigt waren. Bei jedem Ruck, den der Man machte, heulte Alaska laut auf. Ich sah, wie ihr Hals anfing zu bluten. Geschockt stand ich da und konnte mich nicht bewegen. Zu tief saß das alles, was mir damals passiert war und nun kam alles wieder hoch.

"Sky!! Lauf weg! Solange du noch kannst!!" Ich sah zu ihr. Sie versuchte sich krampfhaft zu wehren aber hatte keine Chance. "Alaska!" Schrie ich mit aller Kraft. Ich wusste, dass das nichts bringen würde aber ich schrie trotzdem nach ihr, wie ein Welpe, wenn er von seiner Mutter entrissen wird. Erneut ein durchdringender Schrei. "Lauf!"

Heute morgen hatte ich mir noch vorgenommen an mich zu glauben und nicht aufzugeben. Und jetzt?! Was zum Teufel will mir das Schicksal damit sagen?! Was habe ich falsch gemacht?!

Sky - Hunde an die MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt