49. Für eine bessere Zukunft

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Nachdem wir die Landung alle ohne einen Kratzer überstanden hatten, wurden die Transportboxen, in denen wir uns befanden, von einem Mann in schwarzem Anzug aus dem Frachtraum gebracht. Es war sehr heiß, das Klima war hier wesentlich wärmer als in unserer alten Heimat und die Luft war trocken. Wir alle hechelten, um uns abzukühlen.

Karen wartete bereits auf uns. Sie schaute ungewöhnlich oft auf die Uhr, die sie neuerdings an ihrem Handgelenk trug. Sie schimmerte golden und man konnte jedes Mal das Uhrwerk darin ticken hören, wenn man sich in der Nähe von Karen aufhielt. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie sehr teuer gewesen sein muss.

Karen machte uns alle an die Leine und lief mit uns im Schlepptau vom riesigen Flughafengelände. Außerhalb des Kontrollgebäudes setzte sich Karen wartend auf eine der Sitzbänke. Wieder sah sie des Öfteren auf ihre Armbanduhr.

"Sie scheint dir zu gefallen." Rief ihr jemand zu. Auch ich erkannte Michael wieder. Sofort riss ich mich los und stürmte auf ihn zu. Er begrüßte mich sehr herzlich und ging dann auf Karen zu, um sie zur Begrüßung leidenschaftlich zu küssen. Ich staunte nicht schlecht. Die beiden waren zusammen? Zog Karen vielleicht wegen ihm mit uns nach Kalifornien? Auch er hatte ein ziemlich großes Monster. Allerdings hatte er keinen Anhänger, in den wir alle passten, weshalb wir uns in sein Monster quetschten.

Schon nach kurzer Fahrt konnten wir ein großes Haus in der Ferne entdecken, welches auf einem noch größeren Grundstück stand. Es war weiß verputzt und das Dach war mit schwarzen Schiefern verziert. Eine große Garage mit zwei Stellplätzen war direkt an dieses Gebäude gebaut worden. Das Gebäude stand auf einem Grundstück, dessen Rasen groß und sehr gepflegt war. Auch hier hatte man einen Teich hingebaut, er war allerdings kleiner, als der den wir auf dem Grundstück des alten Gebäudes hatten. Hier würden wir wohl ab jetzt leben, unsere Welpen großziehen, wenn sie erstmal geboren waren. Ich war mir sicher, dass ich hier in Kalifornien nicht so schnell die Möglichkeit bekommen würde, nach meinen Geschwistern zu suchen. Und hier würde ich sie auch nicht finden. Meine Geschwister waren mit Sicherheit noch in der Nähe meines alten Zuhauses und dorthin würde ich so schnell nicht zurückkommen...

Doch um ehrlich zu sein, hatte ich bereits aufgegeben, sie zu finden. Ich vermisste sie schon so lange und sie zu suchen würde mein Leben komplett verändern. Ich müsste Alaska verlassen, hätte keine Chance meine Welpen aufwachsen zu sehen. Vielleicht würde ich sie auch für immer verlieren und meine Geschwister nicht wieder finden. Ich wäre für immer alleine. Also würde ich wohl einfach aufgeben, allein schon, weil ich keinen Weg zurück finden würde, da ich dafür in ein Flugzeug steigen müsste.

Ich hatte eigentlich vor meiner Mutter ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Wie ich aus einem Telefonat zwischen Karen und einem Arzt entnehmen konnte, war sie einen Tag bevor wir losgefahren waren, gestorben. Sie war zu schwach gewesen. Meine arme Mutter... Skarla... Bei dem Gedanken an sie musste ich auch an Jay denken... meinen Vater. Was mit ihm passiert war, wusste ich auch nicht. Ich wusste aber, dass ich es wahrscheinlich auch nicht herausfinden würde. Meine ganze Familie war getrennt worden. Außerdem kannte ich hier niemanden... Ich seufzte. Was das Leben wohl noch für mich bereithielt? Mir war nur bewusst, dass ich hier wohl ganz neu anfangen würde. Mit Yao und Rascal, Danny und Bandit, Lasko und Izaya und natürlich Alaska. Hier kannte ich niemanden. Nur die Erinnerungen an meine alte Heimat würden wohl das Einzige sein, was mir blieb... und die Freude auf ein Leben mit meinem Rudel, mit Alaska und den Welpen... unseren Welpen. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Was hatte ich alles durchmachen müssen. Immerzu hatte ich mir ein friedliches Leben gewünscht, seit wir gefangen genommen worden waren. Jetzt würde ich endlich ein friedliches Leben führen und komplett von Vorne anfangen können und ich war traurig darüber... Unendlich traurig darüber, dass Alaska, die Welpen und mein neues Rudel alles war, was mir an Familie blieb. Meine wahre Familie würde ich aber nicht mehr wieder sehen, dessen war ich mir bewusst!


ENDE

Sky - Hunde an die MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt