"Du kriegst mich eh nicht!" Rief Filou mir so laut zu, dass man es auf dem gesamtem Grundstück hören konnte. Zugegeben: Es war kein sonderlich großes Grundstück, aber es hatte ein verhältnismäßig einfach gehaltenes und schönes Haus und im Garten waren sowohl eine kleine Gartenhütte als auch ein Teich, in welchem Filou und ich oft schwammen. Der Garten war nur mit einem kleinen Gartenzaun umzäunt, wo man sehr schnell drüber hüpfen konnte. Charly kam aus der Hintertür des Hauses und sprang auf Filou zu. Sie wurde total überrascht und lag sofort auf der Seite als sie von ihm umgeschupst wurde.
Charly war ein kleiner Pitbull-Mischling. Er sah einem Pitbull sehr ähnlich, nur die breiten Schultern hatte er nicht und er war ein wenig größer als ein gewöhnlicher Pitbull. Er war ein noch sehr junger und verspielter Rüde mit einem beigefarbenem Fell.
Sehr lange gehörte er noch nicht zur Familie. Michael hatte ihn vor ungefähr einer Woche von der Straße geholt und aufgezogen. Er und Filou verstanden sich einfach super und er hatte sich schon sehr gut eingelebt. Als wir ihn gefunden hatten, war er sehr abgemagert und von Narben und Wunden übersät.
"Das ist nicht fair. Ich hab dich gar nicht gesehen" meinte Filou, die nun lachend von dem Mischling am Boden gehalten wurde. "Lass mich los!" Lachte sie und versuchte sich zu befreien. Dann bemerkte ich, dass ein Auto in die Einfahrt gefahren kam. Es hupte zweimal.
"Michael ist Zuhause." Riefen die beiden gleichzeitig und rannten so schnell sie konnten ins Haus durch den Flur und zur vorderen Tür. Bellend hüpften sie dagegen und warteten bis sie sich öffnete. Ich trabte hinterher und hörte das knackende Geräusch, das immer ertönte, wenn man den Schlüssel im Schloss einrasten ließ. Laut fing ich an zu bellen. Dann trat Michael hinter der Tür hervor.
"Hallo ihr Drei." Sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. "Ihr habt mit Sicherheit hunger." Sagte er grinsend, streichelte mir flüchtig über den Kopf und lief dann direkt in die Küche, ich ihm hinterher. In der Küche machte er Jedem von uns einen Napf mit Hunderfutter voll und legte uns ein kleines Stück Geflügelfleisch dazu.
Mit den Näpfen in der Hand lief er in den Garten und stellte sie dort ab. Sofort kamen Charly und Filou angerannt und machten die Schüssel blitzblank sauber. Auch ich schlang das Futter herunter und leckte die Schüssel ganz sauber.Die kleinen spielten noch eine Weile und ich lag neben dem Teich und schaute den Fischen beim Schwimmen zu. Irgendwann am Abend holte Michael uns ins Haus und verriegelte die Hintertür. Er setzte sich auf das Sofa neben mich und schaute sich einen Film an. Als die Hälfte des Films bereits vorbei war klingelte plötzlich das Telefon - ein Geräusch, dass ich immer wiedererkannte, weil das Telefon von Michael eine ziemliche Macke hatte und deshalb sehr schrille Töne von sich gab. Ich vergrub meinen Kopf unter meinen Pfoten, während Michael den Film stoppte und in die Küche lief. Dann bekam ich ein Reihe von Wörtern mit, die mich Schlimmes erahnen ließen.
"Sie hat es also nicht geschafft?" Fragte Michael in einem relativ leisem und traurigem Ton. Ich sprang auf und rannte in die Küche.
"Nein, tut mir leid. Die Rauchvergiftung und die schweren Brandverletzungen hat Ihr Hund leider nicht überlebt aber wir sagten Ihnen ja bereits, dass die Operation zwar nötig aber sehr riskant war. Es tut mir aufrichtig leid." Hörte ich die Stimme aus dem Telefon erklingen. Mir war sofort klar was diese Worte bedeuteten. Es ging um Josy. Sie hat es also nicht geschafft...
Mein Atem stockte bei dem Gedanken und eine Träne kullerte mir die Wange herunter. Ich senkte meinen Kopf zu Boden und kniff die Augen zusammen. Und dabei hatte sie den Hunden nur die Freiheit zurückgewünscht... Das ging mir danach die ganze Zeit durch den Kopf und eine weitere Träne lief mir die Wange herunter. Sie machte eine Fellsträhne in meinem Gesicht nur ein wenig nass und fiel dann zu Boden. "Es tut mir leid, Josy, es tut mir leid, dass ich versagt habe!!" Schrie ich durch die ganze Wohnung und brach in Tränen aus...
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Sky - Hunde an die Macht
FantasíaDas Leben eines Streuners ist alles andere als einfach. Sky wird schon früh von seinen Geschwistern und Lexio, einem Freund seiner Eltern, denen er versprach, auf Sky und seine Geschwister aufzupassen, getrennt. Zwar lernt er auf seinem Abenteuer vi...