Sie sah mich einfach nur an und sagte nichts. Ihr Fell war glatt und leuchtete wunderschön. In der Dunkelheit sah es sehr dunkel aus aber ich konnte mir gut vorstellen, dass ihr Fell eigentlich einen sehr schönen hellen Braunton hatte. Ihre glänzenden Augen sahen mich unsicher an. Ich bemerkte, dass ich immer noch eine Kampfhaltung hatte und entspannte mich. Sie stellte anscheinend keine Gefahr da. Also stellte ich mich ihr gegenüber und sah sie verwirrt an.
"Was willst du?" Fragte ich. "Was meinst du mit "Du" ? Du meinst wohl "Wir" ?" Im nächsten Augenblick traten zwei weitere Australian Shepherd - Hündinnen hervor und stellten sich zu der dunkelbraunen Hündin. Verwirrt betrachtete ich die Drei. Eine der Beiden, die eben dazu gekommen waren, hatte schönes Cremefarbenes Fell, die andere hatte schwarzes Fell. Doch eines hatten alle gemeinsam. Ein riesiger weißer Fleck verteilte sich von der Brust bis über den Bauch und verlief dann an der Innenseite ihrer Pfoten. Außerdem hatten alle Drei ein Abzeichen auf ihrer Stirn. Allerdings war Eines größer als das Andere.
"Gut. Dann frage ich eben anders: Was wollt IHR?!" Die übertriebene Betonung war dabei völlig beabsichtigt.
"A-also um ehrlich zu sein..." Die braune Hündin starrte mich ununterbrochen an. "Wir haben euch nur zufällig gesehen und es sah aus als hätte ihr euch verlaufen." Ich schaute sie belustigt an. "Verlaufen? Ich?!" Ich musste bei dem Gedanken wirklich etwas anfangen zu lachen. "Nein, eigentlich kommen wir ganz gut zurecht..." Behauptete ich und lief auf eine der Mülltonnen zu. "Ihr seid Streuner, oder?" Fragte die cremefarbene Hündin und suchte Blickkontakt. "Ich wüsste nicht was euch das angeht..." sagte ich nur und schubste eine der Tonnen um. Filou kam auf mich zugerannt und wollte sich ebenfalls etwas aus der Tonne holen. "Das ist doch keine Nahrung für einen Welpen..." bemerkte die schwarze Hündin plötzlich und setzte einen schockierten Blick auf. Sie lief auf Filou zu um sie von den Tonnen wegzuzerren.
"Ich bin kein Welpe mehr!" Knurrte Filou. Ihr Knurren war nicht annähernd bedrohlich, es hatte mehr einen beleidigten Ton. Mit einer geschickten Bewegung drängelte ich mich zwischen Filou und der mir unbekannten Hündin. "Passt auf! Wir kommen gut alleine zurecht, das haben wir schon bevor wir euch kannten. Dann schaffen wir das auch jetzt. Mal ganz davon abgesehen: Ich habe euch weder um eure Hilfe gebeten noch weiß ich überhaupt, wer oder was ihr seid. Wir brauchen eure Hilfe nicht! Verzieht euch!" Knurrte ich sie an.
Ich hoffte, dass sie diese klare Ansage verstanden hatten und uns in Ruhe ließen, jedoch wich sie mir nur mit einem großen Schritt aus.
"Du willst also wissen, wer wir sind?" Knurrte die schwarz-weiße Hündin vor mir. Ich funkelte sie nur böse an. Sie ging einen Schritt zurück und seufzte kurz. "Wir sind der Tierschutzverein Pfote. Wir leben mach dem Motto NDSSIDP - Nimm Dein Schicksal Selbst In Die Pfote..." Sie machte eine kurze Pause und deutete dann mit ihrer Nasenspitze auf die Braune Hündin.
"Unser Team besteht aus Bailey, Riley und mir... Lesley. Bailey ist die Stärkste aus unserem Team. Die Intelligenteste aus unserem Team ist Riley und ich, Lesley bin die Mutigste. Mit den Charaktereigenschaften ergänzen wir uns zu einem guten Team. Wir versuchen Tiere in Not zu beschützen. So... Du weißt nun wer wir sind und was wir wollen. Jetzt erkläre du uns doch mal wer du bist und was du hier machst!" Sagte sie mit einem hämischen Grinsen. "Starker Auftritt." Sagte ich gelangweilt mit ironischem Unterton. "Wenn euch wirklich etwas daran liegt, zu wissen, wer ich bin, dann werde ich es euch sagen..." Ich seufzte. Dann schaute ich zu Filou und deutete auf die Tonnen. Sofort lief sie dahin und schnappte sich etwas daraus. Charly lief ihr hinterher und tat es ihr gleich.
"Ich bin Sky. Die kleine Chihuahua-Hündin neben mir ist Filou und der Zwerg daneben ist Charly." Ich seufzte.
"Ich bin kein Zwerg. Ich bin ein Pitbull-Mischling." Lautete das beleidigte Kommentar von Charly, der in der hintersten Ecke stand und in der Tonne nach Futter suchte. Ich reagierte gar nicht darauf.
"Meine Familie wurde von Tierfängern gefangen genommen und ich beschütze Filou, weil sie von ihrer Mutter entrissen worden ist. Charly haben wir als Streuner kennengelernt und in unser Team aufgenommen. Sonst noch Fragen?" Fragte ich leicht genervt und sah die Hündinnen an.
Lesley schaute mich verwundert an. "Und du warst auch schon immer ein Streuner?" Ich nickte. Kurzzeitig war ich ein 'Haushündchen'." Bei dem Wort musste ich ein leichtes Lächeln unterdrücken. "Und du bist entkommen?!" Ich nickte. "Meinen Respekt hast du. Du solltest wissen, dass ich auch einmal von Menschen gefangen genommen wurde. Würdest du mir erzählen, wie du entkommen bist?" Ich grübelte eine Weile.
"Ich glaube, dass könnt ihr euch später erzählen..." Winselte Filou verzweifelt. "Schaut mal, wer uns besuchen kommt..." ich drehte mich um und sah einen Zweibeiner direkt vor uns stehen. Warum zum Teufel hatten wir ihn nicht bemerkt?! Ich Knurrte. Meine Angst war mit einem Mal wieder da. Mein Nackenfell sträubte sich und ich ging zurück in meine Kampfhaltung. Ich konnte nicht zulassen, dass er Filou und Charly mitnahm. Ich fletschte die Zähne, war kurz davor auf ihn zuzuspringen.
Dann stellte sich Lesley vor mich. "Warte..." sagte sie in ruhigem Ton und stellte sich vor den Tierfänger. Sie sprang ihn an und wedelte mit dem schwanz. "Riley!" Bellte sie. Mit einem Mal stand Riley seitlich hinter dem Tierfänger. Der Tierfängern versuchte vor Lesley auszuweichen, machte einige Schritte nach hinten und stolperte über Rileys Rücken. Er landete unsanft mit dem Kopf auf dem Boden.
"Kommt, beeilt euch!" Rief Bailey und packte Filou im Nacken. Charly und ich rannten ihr hinterher. Wir stürmten durch die Gassen der Stadt, kamen letztendlich in einer Sackgasse an.
"Ich dachte ihr kennt euch aus?!" Knurrte ich die Hündinnen an. Riley und Lesley hatten uns bereits eingeholt. "Kein Grund zur Sorge." Meinte Riley und hob die Klappe eines Lüftungsschachtes heraus. Dann schlüpfte sie hinein und verschwand in der Dunkelheit...
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Sky - Hunde an die Macht
FantasíaDas Leben eines Streuners ist alles andere als einfach. Sky wird schon früh von seinen Geschwistern und Lexio, einem Freund seiner Eltern, denen er versprach, auf Sky und seine Geschwister aufzupassen, getrennt. Zwar lernt er auf seinem Abenteuer vi...