46. Allein Zuhause

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Und ja, ich würde ihr dabei helfen, ihre Fehler wieder gut zu machen. Sie hatte es nur aus Liebe zu uns getan, nicht aus Hass...

Was jetzt mit ihr passierte wusste ich nicht. Sie wurde mit der Zeit immer schwächer, weshalb sie meine Familie und mich nicht besuchen konnte. Ich aber besuchte sie jeden Tag, wenn ich mit Karen zur Arbeit mitging. Jeden Abend ging ich noch kurz zu ihr, um mich zu verabschieden, wenn wir wieder nach Hause fuhren. Natürlich konnte ich nie sagen, ob Karen und ich am nächsten Tag wieder vorbei kommen konnten. Manchmal hatte Karen frei, da gingen wir meist in den Park oder zur See. Meine Mutter sah ich dann immer erst wieder, wenn Karen sich mal wieder früh morgens aus dem Bett quälte. Ich ging mittlerweile dann schon immer freiwillig zu ihr, wenn ich merkte, dass sie zur Arbeit fuhr.

Heute hatte sie allerdings wieder frei. Aber wir gingen nicht spazieren. Und zur See gingen wir auch nicht. Stattdessen holte sie einige Leinen und Halsbänder aus der Schublade unter der Treppe und machte sie Lasko, Izaya, Yao, Danny, Rascal, Primadonna und Bandit um. Nur Alaska und ich blieben zuhause. Hatte sie uns vergessen? Sogar Danny nahm sie mit? Mit seinen 4 Monaten musste er aber langsam auch mal ohne uns raus. Der Rest des Rudels war dabei, sie würden auf ihn aufpassen. Dann sah Karen Alaska und mich nochmals an bevor sie die Tür hinter sich schloss. Sie hatte uns also nicht vergessen, sie hatte uns mit Absicht hier gelassen...

"Sky?" Sie sah mich lächelnd von der Seite an. "Sie hat die Gartentür offen gelassen..." Ich lächelte. "Wer zuletzt draußen ist, ist ein lahmes Huhn!" Rief ich und stürmte nach draußen. "Na warte!" Rief sie mir hinterher und kam in einem Wahnsinns-Tempo angerannt. "Dich kriege ich, von wegen lahmes Huhn!" Als ich die Türschwelle zum Garten überquert hatte, bremste ich ruckartig ab und drehte mich so schnell um, dass ich Alaska noch auf mich zu rennen sehen konnte. Dann rannte sie mitten in mich hinein und wir landeten zusammen unsanft in dem kleinen Gartenteich, der von der riesigen Hundestatue verziert wurde. Als wir wieder aus dem Wasser auftauchten, sahen wir uns an und fingen laut an zu lachen.

Nur etwas später waren wir pitschnass aus dem Wasser gekrochen und hatten uns nebeneinander auf die Wiese gelegt, um unser Fell von der Sonne trocknen zu lassen. "Sky?" Ihre Stimme klang ruhig und als ich sie ansah, lächelte sie schüchtern. "Ich liebe Dich!"

Sky - Hunde an die MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt