Kapitel 3

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Kapitel 3

Maxi:

Das war gar nicht mal so eine blöde Idee von Leon. Wir sind einfach auf unser Motorrad gestiegen und losgefahren. Somit hatte Lily jetzt keine Möglichkeit mit uns an den See zu fahren, weil ja Nerv auch schon losgefahren war. Und von den anderen Kerlen würde sie bestimmt auch keiner mitnehmen. Wieso auch? Abgesehen von Vanessa hatte keiner mit meiner Schwester ein Wort gewechselt.

„Ihr habt was getan? Sagt mal spinnt ihr?" Okay, Vanessa hatte also gerade raus gefunden was wir gemacht haben. „Maxi! Das ist nicht euer Ernst!? Ihr habt sie komplett alleine in einer fremden Umgebung gelassen. Sie weiß wahrscheinlich nicht mal wie sie nach Hause kommt weil sie bestimmt den Weg noch nicht kennt!" Man, die war aber echt sauer.

„Ach komm schon, die findet bestimmt zurück. Sie wird sich schon irgendwo durchfragen. Außerdem hat sie bestimmt ein Handy dass ihr den Weg zurück navigiert.", unser Anführer grinste Vanessa an. Das war ein Fehler, er hätte einfach nichts sagen sollen. Denn schon wetterte Vanessa los wie unfair unser aller Verhalten eben war. Nachdem sie mit ihrer Standpauke fertig war, stieg sie auf ihr Motorrad und fuhr los.

„Was ist denn mit der los?" Leon stand total perplex da und sah Vanessa nach.

„Keine Ahnung. Mädchen halt...vielleicht hat sie ihre Tage?" antwortete ich ihm Schulterzuckend. Dafür kassierte ich von ihm eine Kopfnuss, jedoch musste er selbst loslachen und wir anderen stimmten mit ihm ein. Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, fiel uns auf, dass Markus noch gar nicht da war. „Wo ist Markus geblieben?"

„Ich dachte er wäre hinter dir, Joschka?", Leon sah alle der Reihe nach an, aber jeder gab nur ein Schulter zucken von sich. Da dämmerte mir was. „Er wird doch nicht Lily mitnehmen?!"

Geschockt sahen wir in die Richtung, aus der nun ein Motorengeräusch kam. Markus.

Lily:

„Wieso bist du schon wieder zurück? Ich dachte ihr wolltet an den See?" Natürlich hatte mein Vater mitgekriegt dass ich nach Hause gekommen war.

„Ja...also, ich hab's mir anders überlegt. Mit meinem eingegipsten Arm wollt ich doch nicht hin. Ich darf ja damit nicht ins Wasser bzw. soll er ja nicht nass werden. Ich wollte einfach nicht allein am Rand sitzen und den anderen dabei zusehen welchen Spaß sie haben."

Mein Vater nickte nur, anscheinend glaubte er mir, mehr oder weniger. Bevor er jedoch noch etwas erwidern konnte, drehte ich mich auch schon um und lief in mein Zimmer.

Dort angekommen, zog ich mein Handy aus meiner Tasche und öffnete die SMS von Paul um sie nochmal zu lesen. Dann wählte ich seine Nummer.

„Lily! Schön dass du mich anrufst. Können wir nochmal reden?" Er hatte ziemlich schnell abgehoben, als hätte er schon darauf gewartet dass ich ihm antworte.

„Hör zu Paul. Ich rufe nur an, um dir zu sagen, dass du mich endlich in Ruhe lassen sollst. Bitte sieh es endlich ein dass es aus ist zwischen uns. Hier, bei meinem Vater, beginne ich ein neues Leben und du gehörst nicht dazu. Paul, es ist endgültig aus. Ruf mich nicht mehr an und schreibe mir auch nicht mehr." Damit legte ich auf, ohne auf eine Antwort zu warten. Die Tränen, die ich schon viel zu lange zurück hielt, bahnten sich einen Weg über mein Gesicht. Ich ließ mich in mein Bett fallen und schluchzte in mein Kissen. Zuerst bemerke ich gar nicht, dass jemand an meine Zimmertür geklopft hatte, erst als die Tür sich langsam öffnete und jemand eintrat. „Lily? Darf ich reinkommen?" Diese Stimme gehörte nicht zu meinem Vater, aber auch nicht zu seiner Frau. Zögerlich hob ich meinen Kopf und wischte mir die Tränen weg während ich meinen Blick hob und zu der Person sah, die da in meiner Tür stand.

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