Kapitel 33

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Lily:

Nein nein nein. Das war nur ein Traum, bestimmt träumte ich. „Na Lillien? Wie ist es dir die letzten Wochen ergangen? Sorgt er denn gut für dich, so wie ich für dich gesorgt habe?" flüsterte Paul mir ins Ohr. Er stellte sich nun vor mich und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Weißt du, ich habe dich sehr vermisst. Wusstest du, dass dein Vater eine Einstweilige Verfügung gegen mich gestellt hat. Laut dieser dürfte ich mir dir keine 100 Meter nähern. Schon traurig, oder? Dabei lieben wir uns doch, nicht wahr?" Er nahm mein Gesicht in seine Hände. Sein Gesicht näherte sich dem meinen. Noch immer stand ich stocksteif da. Ich konnte mich vor Angst nicht mehr rühren.

„An deiner Stelle würde ich das nicht tun." Kurz bevor Paul mich küssen konnte, hörte ich diese Stimme. Paul zog sein Gesicht zurück und sah hinter mich. „Achja? Und was wollt ihr beide dagegen tun?"

„Ich bin mir sicher, dass willst du nicht wissen." sagte nun eine weibliche Stimme. Paul lächelte. Er sah mich an. „Du gehörst mir Lillien. Nur mir, vergiss das nicht!" flüsterte er mir zu ehe er sich umdrehte und vor sich hin pfeifend wegging. Ich sank auf meine Knie und starrte gerade aus. Jemand kniete sich vor mich hin. „Hey, Lily. Alles okay? Hat er dir was getan? Hat er dich angefasst?" Meine Augen wanderten zu den beiden Personen vor mir. „Nein, alles in Ordnung." Juli reichte mir seine Hand und zog mich hoch. „Was macht ihr hier?"

„Wir hatten schon früher frei und wollten nach dir sehen. Nachdem was heute morgen war..."erwiderte Vanessa. Ich nickte nur. „Komm, lass uns zu dir nach Hause gehen." Juli und Vanessa zogen mich regelrecht mit sich mit, zu mir nach Hause. Pauls Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf.

Zwei Stunden später klingelte es an der Tür. Juli öffnete sie. Noch immer saß ich schweigend auf dem Sofa, meine Hände um die Tasse gekrallt, die mir Vanessa vorhin gereicht hatte. Der Tee, der sich darin befand, war inzwischen kalt.

Ich hörte wie Juli mit jemanden sprach. Wenige Sekunden später stand Markus vor mir, besser gesagt, er hockte vor mir. „Lily! Geht's dir gut?!" Meine Augen hefteten sich an die seinen. Stumm nickte ich. Er nahm mir die Tasse aus der Hand und zog mich in seine Arme. Sofort schlang ich meine Arme um ihn. „Habt ihr es denn schon der Polizei gemeldet? Dafür geht er ins Gefängnis und er kann dir nichts mehr anhaben." Ich schüttelte den Kopf. „Nein, aber er wird weitermachen. Sobald er draußen ist macht er weiter. Er wird nie aufhören.", sagte ich kraftlos. „Doch, das wird er. Ich werde auf dich aufpassen." Markus zog mich fester in seine Arme während er mir dies versprach.

„Markus, wie stellst du dir das vor? Du kannst nicht rund um die Uhr bei mir sein. Nein, es wird Zeit dass ich mich selbst verteidige." Neuer Mut stieg in mir auf. „Vanessa, bitte nimm mich zu deinem nächsten Training mit. Ich will mich selbst wehren können. Nie wieder überlass ich Paul die Oberhand." Ich war tief entschlossen. Vanessa lächelte mich an und nickte. Entschlossenheit machte sich in mir breit und ich wusste, mit diesen Personen würde ich es schaffen. Ich würde von Paul loskommen, durch die Hilfe meiner neuen Freunde. Und Markus.

„Wollen wir mit dem Zusammenbau des Bettes anfangen? Nerv müsste eigentlich auch bald kommen." schlug ich vor. Etwas verwirrt über diesen Themenwechsel nickten meine drei Freunde und wir begaben uns in mein Zimmer, wo die Teile meines neuen Bettes standen.

Fünf Minuten später stieß Nerv dazu und wir hatten eine Menge Spaß.

Nach ca. einer Stunde hatten wir es fertig zusammen gebaut. „Wow, das sieht echt toll und bequem aus." meinte Vanessa als wir vor meinem Bett standen. „Oh, das ist es auch." grinste Juli. Vanessa sah irritiert von ihm zu mir und ich konnte nicht anders als bei ihrem Gesichtsausdruck laut loszulachen. So bemerkten wir nicht wie Maxi nach Hause kam

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