Kapitel 5

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Kapitel 5

Markus:

Neckisch küsste ich ihren Hals. Sie kicherte. „Lass das! Das kitzelt!" Ich ließ mich jedoch nicht beirren und küsste sie weiter, fuhr ihr aber jedoch nun mit meiner Zungenspitze ihren Hals entlang nach weiter unten, wo ich mich ihren Brüsten widmete. Mit der einen Hand knetete ich ihre eine Brust, die andere bearbeitete ich mit meinem Mund. Sie sog die Luft ein. „Markus" stöhnte sie, „bitte..."

Ich hob meinen Blick und sah in ihr erregtes Gesicht. Ich küsste sie noch einmal bevor... „Markus! Steh jetzt endlich auf! Es ist schon 10 Uhr, du solltest schon längst beim Frühstück sitzen!"

Ich schreckte hoch. Kacke verdammte, was macht meine Mutter hier. Verwirrt sah ich sie an. Es war ein Traum, ein gottverdammter Traum. „Alles in Ordnung mit dir?" Mir wurde bewusst dass ich meine Mum gerade ansah wie ein Reh im Scheinwerferlicht. „Ähm...ja, ja alles klar. Ich bin gleich unten." Ich wartete bis meine Mutter den Raum verließ und ließ mich nochmal in meine Kissen zurücksinken. Wieso hab ich das bitte eben geträumt? Ich hatte noch nie so eine Art von Traum und dann schon gar nicht so real. Ich hob meine Decke etwas an und blickte darunter. Das gute dass meine Mutter gerade rein geplatzt war, meine Latte hatte sich ziemlich schnell verabschiedet. Was wenn sie nicht reingekommen wäre, wenn ich weiter geträumt hätte, was hätte ich dann mit ihr gemacht? Dampfender Teufelsdreck! Wenn Maxi das raus fand, bringt er mich sicherlich um.

Aber warum träume ich überhaupt so etwas mit oder besser gesagt von Maxi's Schwester? Die paar Sätze die wir gestern gewechselt hatten. Ich hatte sie nur nach Hause gebracht weil sie so verloren wirkte als alle weg waren.

Kopfschüttelnd stand ich erst mal auf und ging duschen.

Lily:

„Was will DIE denn hier? Vanessa, was soll das?" schnauzte Leon Vanessa an.

„DIE heißt Lily, und sie ist meine Freundin. Akzeptiere es oder lass es, aber geh sie nicht so an. Lily hat genauso ein Recht hier zu sein, wie alle anderen." erwiderte Vanessa locker.

„Sie gehört aber nicht zu den wilden Kerlen, also hat sie kein Recht dazu." schimpfte Leon unbeirrt weiter.

„Schitte nochmal Leon! Lily ist meine Freundin und Maxi's und Nerv's Schwester, dass macht sie vielleicht nicht zu einem wilden Kerl, aber sie gehört zu uns. Ob du willst oder nicht. Sie hat dir nichts getan und deswegen brauchst du sie auch nicht so behandeln! Hast du das endlich in dein Spatzenhirn gekriegt?" begann nun auch Vanessa zu schimpfen.

Oh man, ich wollte nicht dass sich die beiden jetzt wegen mir hier so fetzten, aber jetzt war es wohl zu spät. Ich war nun mal hier und konnte auch nicht mehr so einfach abhauen. Ich wusste ja nicht mal wo wir hier eigentlich genau waren. Dass es ein Baumhaus war, war mir bewusst, aber sonst, absolut keine Ahnung.

„Tut mir leid, Lily. Ich wollte dich nicht angehen und du bist hier jederzeit willkommen." Ich sah Leon an, klar so wie er das eben gesagt hatte, war, als hätte er irgendetwas auswendig gelernt aber es war mir in diesem Moment egal. Ich kannte Leon zwar noch nicht lange, aber er sah nicht so aus als wäre er jemand der sich entschuldigen würde. Egal ob es seine Schuld war oder jemand anders. Ich lächelte ihn an. „Schon okay. Danke für das Angebot. Wie spät ist es denn eigentlich, ich sollte mich vielleicht langsam mal auf den Heimweg machen."

Vanessa sah mich an, als hätte ich gerade den Untergang der Welt vorhergesagt. Ich konnte nicht anders als sie anzulachen. „Was? Hab ich was falsches gesagt?"

„Wir sind gerade mal seit 10 Minuten hier und du willst schon wieder abhauen?", sie grinste mich an.

„Ähm..nun ja, ich hab zu Hause ja niemanden Bescheid gegeben und Paps macht sich bestimmt schon Sorgen."

Vanessa winkte ab. „Quatsch, Maxi hat ihm bestimmt schon Bescheid gegeben. Keine Sorge, wir bringen dich schon früh genug nach Hause damit du dich noch fürs Abendessen heute schick machen kannst."

Also blieb ich dort sitzen wo ich mich befand und hörte Vanessa und Leon zu, die sich dann ziemlich angeregt über heute Abend unterhielten. „Den Alkohol nehm dann ich wieder mit. Oma Schrecklich hat schon einiges eingekauft."

„Oma Schrecklich?" frage ich. Leon grinste mich an. „Ja, wir nennen Vanessa's Oma schon immer so. Sie ist eine schrecklich nette Person." Er musste über seinen eigenen Kommentar lachen und auch Vanessa lachte darüber. Das Lachen der beiden war ansteckend, ich begann ebenfalls zu lachen. Ein Räuspern ließ uns jedoch inne halten.

„Hey Maxi! Komm und setz dich doch zu uns." Leon rückte ein Stück zur Seite um Platz für Maxi und Nerv zu machen, die gerade rauf geklettert waren. Maxi warf uns einen verwirrten Blick zu, setzte sich jedoch dann neben Leon. „Wieso bist du einfach abgehauen ohne dein Handy mitzunehmen?" Maxi reichte mir mein Handy. Ich zuckte nur mit den Schultern. Sofort fühlte ich mich wieder total unbehaglich in seiner und Nerv's Nähe. Lag wohl daran, dass mich die beiden noch immer nicht leiden konnten. „Papa hat einen halben Anfall gehabt. Und auch die Hexe sah nicht gerade glücklich aus."

„Die Hexe?" Jetzt war ich verwirrt.

„Meine Mutter. Wir nennen sie die Hexe von Bogenhausen." Ich glaubte das war das erste Mal das Nerv mit mir geredet hatte.

„Ihr nennt eure Mutter die Hexe von Bogenhausen? Und Vanessa's Oma, Oma Schrecklich?" Dann fiel mir wieder ein dass Vanessa vorhin am Telefon einen Mr. Hausarrest erwähnte. Auf meine Frage hin, wer dass sei, sahen sich die vier an und prusteten los. Ich sah zwischen den vieren hin und her, was sie noch mehr zum Lachen brachte. Ich musste gerade echt blöd aus der Wäsche gucken. Ich fing an mit ihnen zu lachen, bis uns die Bäuche weh taten. Dann erklärten sie mir alle der Reihe nach was es mit diesen Spitznamen auf sich hatte. Die Geschichten die sie mir dabei erzählten, ließen mich die lustigsten Grimassen schneiden, zumindest ging ich davon aus, denn die vier lachten sich immer wieder halb kaputt über meine Gesichtsausdrücke.

„Weißt du Lily, eigentlich bist du ganz in Ordnung. Tut mir leid, dass ich so fies zu dir war." Maxi kam auf mich zu und zog mich in eine Umarmung. Sofort versteifte ich mich bei dieser Berührung. Natürlich konnte er nicht wissen warum, er würde wahrscheinlich denken dass es mich einfach überraschte dass er dies eben tat. Ich entspannte mich erst wieder als er mich losließ. Ich lächelte ihn zögerlich an.

Leon blickte auf seine Uhr und stieß einen Fluch aus. „Kacke verdammte! Es ist schon halb fünf. Wann müsst ihr zu Hause sein?"

Maxi's Augen weiteten sich. „Schlotterbein und Tarzanschrei! Wir treffen uns um fünf mit Markus Eltern! Los komm Lily, wir müssen ganz schnell nach Hause!"

Noch bevor ich wusste wie mir geschah, zog mich Maxi schon auf die Beine und hinter sich her. Er half mir beim Runter klettern und wir liefen zusammen mit Nerv nach Hause.

Etwa 10 Minuten später erreichten wir dieses wo uns unser Vater schon an der Tür erwartete. „Wo zum Teufel nochmal seid ihr gewesen? Wisst ihr eigentlich wie spät es ist?"

„Tut mir leid Papa." Maxi sah betreten zu Boden.

„Es war meine Schuld, Paps. Maxi und Nerv haben mir ein bisschen die Umgebung gezeigt und dabei haben wir die Zeit übersehen. Wenn du jemanden bestrafen willst, dann mich und nicht die beiden." Papa's Gesichtszüge wurden sofort weicher und er schüttelte nur den Kopf. „Los, geht euch zurecht machen, wir fahren in 10 Minuten los."

Maxi und Nerv grinsten mich an was ich nur zu gern erwiderte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das Eis zwischen uns gebrochen war.

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