Kapitel 13
Lily:
Ich wachte schreiend auf. Sofort wurde die Tür aufgerissen und Markus und Maxi standen vor mir. „Lily!" rief Maxi und lief auf mich zu, um mich in eine Umarmung zu ziehen. Ich musste mich kurz orientieren, wo war ich? Und wieso war Markus da?
Dann fiel es mir wieder ein, wie ein innerer Film zog es an mir vorbei. Paul der mich verprügelt hatte, sich auf mich legte, mir meine Hose und Slip auszog, dann seinen Gürtel löste und ich meine Augen schloss, in der Hoffnung dass es schnell vorbei wäre. Wie er seine Hose auszog und ich meine Chance erkannte. Ich zog ruckartig mein Bein hoch und er sackte vor Schmerz neben mir zusammen. Ich zog mir meinen Slip noch hoch während ich lief. Ich lief um mein Leben. Ich hörte Paul wie er mir nach schrie. Aber ich blieb nicht stehen. Irgendwann stand ich vor Markus Haus, ich wusste nicht wieso und wie ich ausgerechnet hierher gekommen war. Ich war nur einmal hier, mit Maxi. Und trotzdem stand ich jetzt hier, verprügelt, halb nackt. Ich hatte solche Angst dass Paul mir gefolgt sein könnte, dass ich schnell zur Haustür lief und wie verrückt klingelte. Die Tür wurde von einem älteren Herren geöffnet, er trug einen Anzug. Als er mich sah, hob er überrascht seine Augenbrauen. „Ja bitte?" Das war alles was er sagte.
„Ist Markus hier?" Ich wusste noch immer nicht wieso ich ausgerechnet hier her gekommen war. „Tut mir leid, Hr. Von Theumer Junior ist unterwegs." antwortete mir der Herr.
„Oh, tut mir leid sie gestört zu haben." Tränen stiegen in mir auf. Natürlich war er nicht zu Hause. Ich drehte mich gerade um als dieser Herr mich zurückhielt. „Warten Sie. Kommen Sie rein, ich werde den jungen Hr. Von Theumer informieren dass Sie hier sind." Damit zog er mich rein und aus irgendeinem Grund wusste ich, dass ich hier sicher war. Er brachte mich ein Stockwerk höher und brachte mich in Markus Zimmer. Dann erinnerte ich mich nur noch wie Markus vor mir stand. Wenige Zeit später hörte ich Paul, Markus sagte mir ich solle hier bleiben, er würde das regeln. Und dann wurde alles schwarz.
„Lily, Lily! Hörst du mich? Ich glaub sie ist in einer Art Schockstarre. Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen Maxi!" Ich nahm alles irgendwie nur verschwommen wahr. Ich konnte Maxi und Markus reden hören, wie sie meinen Namen riefen, aber es klang als wären sie sehr weit weg. Dann wurde wieder alles schwarz.
Maxi:
„Maxi Maximilian?" kam ein Mann im weißen Kittel auf mich zu.
„Ja, das bin ich. Wie geht es meiner Schwester?"
„Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Sie hat einige Blutergüsse, diese werden aber die nächsten Wochen langsam verschwinden. Sie steht unter Schock, deswegen wurde sie auch vorhin ohnmächtig. Wissen Sie wer dafür verantwortlich ist?" Der Arzt sah mich mitfühlend an. „Ja, wir gehen davon aus dass es ihr Freund war." Der Arzt nickte. „Die Polizei wurde bereits informiert, sie müsste eigentlich jeden Moment hier sein." Damit wendet sich der Arzt um, um zu gehen. „Warten Sie! Mein Freund hier, hat gesehen, also...Lillien hatte auch blaue Flecken an ihren Oberschenkelseiten...hat er...wurde sie..." ich konnte es einfach nicht aussprechen.
„Vergewaltigt? Nein, ich kann sie beruhigen. Wir konnten keine Spuren entdecken. Aber so wie es aussieht können wir nicht ausschließen dass es einen Versuch gab. Sie wird durch diese Erlebnis psychologische Hilfe benötigen. Auch der Körperkontakt zu anderen, auch vertrauten Personen, wird womöglich sehr schwierig für sie werden. Geben Sie alle ihr Zeit um das zu verarbeiten." antwortete er.
„Danke. Kann ich jetzt zu ihr?" fragte ich nach.
„Natürlich." Ich ging aus dem Arztzimmer, in das der Arzt mich gebeten hatte um mir dies alles mitzuteilen. Draußen sah ich auch schon die Polizei, die gerade mit Markus sprach. Einer der Polizisten erblickte mich und kam auf mich zu. „Sie sind der Bruder des Opfers?" Ich nickte. „Ich bin Kommissar Hansen. Kann ich Ihnen ein paar Fragen stellen?"
„Ja, aber ich würde gerne vorher nach meiner Schwester sehen." wehrte ich erst ab.
„Natürlich, ich warte hier auf Sie. Mit Ihrer Schwester müssen wir übrigens auch noch reden, wenn sie dann dazu bereit ist. Bitte sagen Sie ihr das. Auch wenn es ihr schwer fällt über den Vorfall zu sprechen, je früher sie mit uns spricht umso besser ist es für die Ermittlungen." Ich nicke erneut und klopfte dann an die Zimmertür meiner Schwester.
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Neues Leben, Neue Chancen?
FanfictionNach einem Unfall zieht Lily von Augsburg zu ihrem Vater nach Grünwald. Dieser muss sich nun gegenüber seinem Sohn, seiner Vergangenheit stellen und ihm erklären dass er eine kleine Schwester hat. Dieser ist natürlich ausser sich und nimmt sich vor...