Kapitel 38

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Maxi:


„Was war dass denn gerade, Maxi?" Nerv sah mich mit großen Augen an, nachdem Papa weg war.

„Was meinst du?" fragte ich unschuldig.

„Na, das mit Lily gerade. Maxi, du weißt dass ich immer zu dir halte, aber du übertreibst es wirklich damit, du sagst ihr und Markus dass sie sich nicht treffen dürfen und so. So kenn ich dich gar nicht." meinte mein kleiner Bruder.

„Was verstehst du denn schon davon!? Du bist 14, verdammt! Du hast ja keine Ahnung!" schnauzte ich Nerv an.

„Ich hab keine Ahnung?! Weißt du was, dann ist es besser wenn ich jetzt gehe." Nerv verschwand aus meinem Zimmer und knallte die Tür zu. Ich hörte unsere Mutter rufen. „Hört damit auf die Türen zu zuknallen!!"

Ich raufte mir meine Haare. Kacke verdammte! Sie hatten alle recht. Lily war glücklich. Es war ja nicht so als würde ich ihr das nicht gönnen, im Gegenteil, aber wieso Markus? Wieso musste sie sich in meinen bester Freund verlieben und Markus sich in sie? Wieso konnte ich ihnen denn ihr Glück nicht gönnen? Ich kannte Markus seit wir klein waren, er würde ihr niemals weh tun. Markus war nicht so. Ich musste daran denken, wie sich die beiden immer ansahen. Wie sie ihn ansah, wieso sah sie mich nicht so an? Moment, was?! Wieso sollte sie mich so ansehen? Schlotterbein und Tarzanschrei!

Was war dass denn jetzt für ein Gedanke? Natürlich würde sie mich niemals so ansehen. Sie war meine Schwester verdammt. Und trotzdem schmerzte dieser Gedanke so richtig. Plötzlich wurde mir etwas klar. Der Grund warum es mir einen Stich versetzte, wenn ich daran dachte wie Lily Markus ansah, wieso ich mich gegenüber den beiden so verhalten habe. Nein, das konnte nicht sein....... das durfte nicht sein! Sie ist meine Schwester, verdammt! Ich musste mit ihr reden. Dieses Gefühle hatte ich doch nur, weil ich sie beschützen wollte, weil ich für sie als Bruder da sein wollte, oder? Ich musste dringend mit Lily reden. Also ging ich aus meinem Zimmer.

Leise klopfte ich an Lilys Zimmertür und wollte die Tür öffnen, die war aber abgeschlossen. Da hörte ich Lilys Stimme. „Ich versteh es einfach nicht. Er war von Anfang an gegen mich. Aber seit der Sache mit Paul, er benimmt sich wie ein Riesenarschloch. Als hätte er sich mit Paul verbündet, damit ich nicht glücklich werde. Markus, er ist etwas besonderes. Er hat es in so kurzer Zeit geschafft mein Vertrauen zu gewinnen, ich meine, du hast ihn ja kennengelernt." Kurzes Schweigen. „Nein, ich werde nicht mit den beiden reden. Ich hasse sie!...Nein Opa, das ist lieb, aber ich muss das irgendwie allein hinkriegen....Ja, ich dich auch. Tschüss."

Sie hasste mich. Natürlich tat sie das, ich hab ihr Leben zerstört. Nun ja, vielleicht nicht ihr Leben, aber doch irgendwie. Wieder spürte ich diesen schmerzlichen Stich in meiner Brust.

Dieses mal klopfte ich etwas lauter. „Lily? Ich weiß dass du da und wach bist. Ich bin's Maxi. Können wir reden? Bitte." Ich hörte wie sie zur Tür kam und diese aufschloss. „Was willst du?" zischte sie mich an. Ihre Augen waren rot und geschwollen. „Hast du geweint?" Lily sah mich ungläubig an. Am liebsten hätte ich mir selbst eine verpasst, was war das nur für eine dumme Frage. „Der Streit vorhin, ich wollte mich bei dir entschuldigen. Es war nicht fair von mir wie ich mich dir gegenüber verhalten habe." „Ach, war es das?" entgegnete sie mir wütend. „Hör zu, ich sag dir jetzt wie das ablaufen wird, Maxi. Du lässt mich fortan in Ruhe. Das einzige was uns beide noch verbindet ist dieses Haus. Ich bin fertig mit dir. Mit dir und deinem gottverdammten Vater. Hast du das verstanden? Wenn du dich auch nur noch ein einziges mal in meine Nähe begibst oder versuchst Markus und mich zu sabotieren, dann verspreche ich dir, dann mach ich dir das Leben zur Hölle!" Damit knallte sie mir die Tür vor der Nase zu.

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