Lily:
Schnell lief ich hoch in mein Zimmer und ließ mich weinend auf mein Bett fallen. Wieso hatte Markus so etwas gemeines gesagt? Wieso dachte er so etwas? Ich liebte ihn doch!
Mein Handy klingelte, Markus Name erschien auf dem Display. Ich drückte seinen Anruf weg. Immer wieder. Bis er es aufgab und mir eine Nachricht schickte.
„Lily! Es tut mir Leid was ich vorhin gesagt habe. Bitte! Rede mit mir! Ich liebe dich doch und ich weiß dass du mich niemals betrügen würdest. Bitte Lily, lass uns reden!"
Nein, ich wollte jetzt nicht mit ihm reden. Es tat einfach gerade zu sehr weh.
Markus war doch sonst nicht so. Was war nur los mit ihm? Natürlich wusste ich, dass er und Thomas keine Freunde waren, dass Markus ziemlich eifersüchtig auf Thomas war, aber dass er mir deswegen unterstellte dass ich ihn mit Thomas betrog?!
Ich hörte wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Wahrscheinlich kamen gerade Maxi und Nerv nach Hause. Maxi wollte Nerv heute Nachmittag irgendetwas wegen ihrer Mannschaft zeigen. Wieso waren sie denn jetzt schon daheim?
Leise stand ich auf und schlich zu meiner Zimmertür, die ich einen kleinen Spalt öffnete. Ich hörte Maxi lachen. „Man Nerv, so was kann aber auch nur dir passieren."
„Halt die Klappe Maxi! Wenn du auch nur irgendjemanden davon erzählst, dann schwör ich dir, dann..."
„Dann was? Komm schon Nerv. Das war einfach zu witzig." lachte Maxi weiter.
Die beiden kamen die Treppe hoch, was mich schnell wieder die Tür schließen ließ, bevor sie mich bemerkten. Ich lehnte mich gegen die Tür und ließ mich daran auf den Boden gleiten. Meine Knie zog ich an, schlang meine Arme darum und legte meinen Kopf darauf ab. Immer wieder gingen mir Markus Worte durch den Kopf. Hatte ich mich doch so in ihm getäuscht? War er doch nicht besser als jeder andere Kerl?
Markus:
Dampfender Teufelsdreck! Was war denn nur los mit mir? Wieso hatte ich das gesagt? Natürlich würde Lily mich niemals betrügen. Schon gar nicht mit Thomas.
Erneut wählte ich ihre Nummer. Zum Gefühlten hundertsten Mal. Sie nahm noch immer nicht ab. Verdammt, ich hatte echt scheiße gebaut.
„Hallo Markus! Was machst du denn schon zu Hause? Ich dachte du hast eine Verabredung mit Lily?" Erschrocken hob ich meinen Kopf. „Und ich dachte du bist in der Arbeit, Papa?" erwiderte ich.
„Mein letzter Termin wurde kurzfristig abgesagt. Also, wieso bist du zu Hause und nicht mit Lily unterwegs? Ihr wart die letzten Tage ja unzertrennlich." grinste mich Papa an.
„Ich hab Mist gebaut." Frustriert raufte ich mir die Haare. Papa setzte sich zu mir, auf die Couch. „Willst du mir davon erzählen?" fragte er mich. Wollte ich das? Eigentlich haben wir die letzten Wochen einen ziemlich guten Draht zueinander gehabt. Also fing ich an zu erzählen. „...und dann hab ich sie in seinen Armen liegen sehen, sie hat ihm dabei so tief in die Augen gesehen. Das sah einfach zu eindeutig aus, verstehst du?"
„Hast du Lily darauf angesprochen?" Ich nickte nur. „Und was hat sie dazu gesagt?"
„Sie meinte, sie wäre nur gestolpert." erwiderte ich.
„Was dann? Wie genau hast du Mist gebaut?" Papa sah mich fragend an.
„Ich hab ihr unterstellt dass sie mich mit ihm betrügt." antwortete ich mit gesenktem Blick.
„MARKUS! Was bist du nur für ein Idiot? Jeder Blinde sieht dass dich das Mädchen mehr als alles andere auf der Welt liebt und du unterstellst ihr, aufgrund einer Szene die du gesehen hast, dass sie dich betrügt? Was ist nur los mit dir?" Papa war echt sauer.
„Ich weiß es doch auch nicht. Ich sagte doch schon, dass das ziemlich eindeutig aussah." versuchte ich mich zu verteidigen. Aber ich wusste selbst wie bescheuert dass eigentlich klang.
„Was hast du bis jetzt unternommen? Hast du schon mit ihr geredet?"
„Sie nimmt nicht ab, antwortet nicht auf meine Nachrichten. Sie ignoriert mich." gab ich zu.
„Wundert dich das? Du wirst jetzt folgendes tun, du fährst zu ihr und redest mit ihr. Lily liebt dich und du sie. Ihr kriegt das hin und falls du heute Abend nach Hause kommst, will ich hören dass wieder alles in Ordnung zwischen euch ist. Zumindest dass ihr ruhig über alles gesprochen habt. Kapiert?!"
Mein Vater hatte recht. Ich musste zu Lily fahren und persönlich mit ihr reden. Klar dass sie nicht an ihr Handy ging. Sie wollte bestimmt dass alles nicht übers Telefon besprechen.
„Wieso sagst du >falls ich nach Hause komme<?" fragte ich meinen Vater.
Der grinste mich nur wieder breit an. „Ach komm schon Markus. Du glaubst doch nicht wirklich, dass du noch nach eurer Versöhnung nach Hause kommst, oder?" Er ging lachend davon. Ich konnte nur den Kopf darüber schütteln und musste selbst etwas grinsen.
Ich machte mich zum nächsten Blumenladen auf um Lilys Lieblingsblumen zu besorgen. Anschließend fuhr ich zu Lily.
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Neues Leben, Neue Chancen?
FanfictionNach einem Unfall zieht Lily von Augsburg zu ihrem Vater nach Grünwald. Dieser muss sich nun gegenüber seinem Sohn, seiner Vergangenheit stellen und ihm erklären dass er eine kleine Schwester hat. Dieser ist natürlich ausser sich und nimmt sich vor...