Kapitel 24

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Paul:

Seit geschlagenen zwei Stunden saß ich nun auf dieser verdammten Parkbank und starrte auf den Zettel in meiner Hand. „Einstweilige Verfügung", pah, das ich nicht lachte. Wenn sie dachte, dass ich mich so leicht geschlagen gab, oh nein, da hatte sie sich getäuscht. Trotzdem musste ich vorsichtig sein, wie ich weiter vorgehen wollte. Lilliens Bruder wachte wie ein Habicht auf sie, er wich ihr keine Sekunde von der Seite, ständig war er in ihrer Nähe. Theoretisch könnte ich diesen Maxi auf meine Seite ziehen, überzeuge ihn davon wie Leid mir das alles tat. Das hat ja bei Lillien bis jetzt auch immer funktioniert. Klar, sie ließ sich auch leichter von mir beeinflussen, ich hatte da ja meine Methoden, aber es funktionierte. Am besten, ich fand raus was ihm gefiel, schlug ihn mit seinen eigenen Waffen. Er spielte doch Fußball, hatte mir zumindest Lillien erzählt. Es ist zwar schon lange her, dass ich gespielt hab, aber ein bisschen hatte ich bestimmt noch drauf. Bestimmt konnte ich ihn so irgendwie überzeugen.

Was den Kerl betraf, zu dem Lily gelaufen war, oh...für den hatte ich mir schon was besonderes ausgedacht. Er würde den Tag, genauso wie Lillien, bereuen an dem er sich gegen mich gestellt hatte. Aber alles mit der Ruhe, er sollte sich ruhig mal in Sicherheit wiegen. Genauso wie Lillien, ihr Bruder und Vater.

Vielleicht war es ja sogar gut, dass dieser mich beobachten ließ. So konnte ich mir Schritt für Schritt überlegen, wie ich sie zurück holen konnte. Ich hatte schnell bemerkt dass mich jemand beobachtet hatte. Ich musste nur eins und eins zusammen zählen.

Langsam ließ ich den Zettel in meiner Hosentasche verschwinden. Stattdessen zog ich meine Geldbörse raus, nahm das Foto aus dem hinteren Fach und betrachtete es eingehend. Es zeigte Lillien und mich, als wir uns kennengelernt hatten. Sie war gerade mal 14, so unschuldig. Nur zu gerne erinnerte ich mich daran zurück:

Rückblick:

„Kannst du dir das vorstellen? Dieser Vollidiot! Er wusste genau, dass ich meine Hausaufgaben nicht gemacht hab und dann führt er mich vor der ganzen Klasse vor. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn so sehr!! Ich wünschte er würde einfach abhauen, oder mich in Ruhe lassen. Ich hasse ihn!" Lillien war so süß, wie sie sich da über ihren Mathelehrer aufregte. Sie war noch nie die beste in Mathe, deswegen gab ich ihr ab und an mal etwas Nachhilfe. „Vielleicht solltest du einfach mal deine Hausaufgaben machen, Kleines." Ich zwinkerte ihr zu, was sie mit einem ungläubigen Blick quittierte. „Dein Ernst? Fängst du jetzt auch noch damit an?" Ich musste lachen. Lillien stimmte mit ein.

2Jahre später, führte ich sie zum Essen aus. Wir gingen italienisch essen, teilten uns eine Pizza. Danach gingen wir noch spazieren, ich fasste ihre Hand und sie sah mich überrascht an. „Lillien, du bedeutest mir soviel. Ich weiß nicht mehr, was ich ohne dich machen würde." Dann zog ich sie zu mir und küsste sie. Von diesem Moment an waren wir zusammen.

Rückblick Ende

Ärger machte sich in mir breit. Die kleine Schlampe lag gerade bestimmt in den Armen ihres neuen Mackers. Ich stellte mir vor, wie er sie küsste, sie dabei auszog und ihr ihre Unschuld raubte. Oh...wenn ich herausfand dass er sie auch nur irgendwie angefasst hatte, ich garantierte für nichts.

Langsam stand ich auf, steckte das Foto zurück in die Geldtasche und machte mich auf den Weg ins Hotel. Natürlich hatte ich meinen Job wegen dieser verdammten Sache verloren. Ich hätte die Sache einfach langsamer und besser angehen sollen, wenn sie bei mir gewohnt hätte, wäre es einfacher gewesen. Aber dieses mal würde ich den Fehler nicht mehr machen. Nein, dieses mal werde ich alles genau planen. Es musste einfach perfekt werden.

Markus:

Okay, ganz ruhig bleiben. Das ist kein Date, auch wenn du Blumen mitgebracht hast, bleib ganz ruhig. Es ist keine große Sache. Noch einmal atmete ich durch und klingelte.

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