Kapitel 45

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Markus:

Nachdem ich geklingelt hatte, öffnete Maxi mir die Tür. Na bravo. Jetzt konnte ich mir von ihm bestimmt auch noch was anhören. Lily hatte ihm bestimmt schon alles erzählt.

„Hallo Markus! Was machst du denn hier? Wolltest du nicht Lily deine Werkstatt zeigen?" Sein Blick ging von mir zu dem Blumenstrauß den ich in der Hand hielt.

Bevor ich ihm antworten konnte, zog er mich auch schon rein und schloss die Tür.

„Hy, ja, also,..." begann ich, wurde aber sofort von Maxi wieder unterbrochen.

„Was hast du angestellt?" Er kniff dabei seine Augen zusammen und musterte mich eindringlich.

„Wir haben uns gestritten." antwortete ich ihm. Es brachte doch ohnehin nichts, wenn ich es verschwieg. „Hat Lily denn nichts erzählt?"

„Nein, ich hab sie seit heute Mittag nicht mehr gesehen."

Wir sahen uns beide kurz an. „Warte hier." wies mich Maxi an und sprang die Treppe hoch. Ich hörte ihn an einer Tür klopfen. Dann war es kurz still. Erneutes klopfen. „Lily? Bist du da?"

Lily:

Ich hörte das klopfen an meiner Tür, trotz meiner Kopfhörer, ignorierte es aber. Doch dann klopfte es wieder und ich hörte Maxi.

Ich wusste dass er nicht locker lassen würde, also stand ich seufzend von meinem Bett auf und öffnete meine Tür.

„Lily, Markus wartet unten auf dich." Maxi sah mich an, „Er meinte ihr hattet Streit?"

„Er soll verschwinden. Ich will ihn nicht sehen!" sagte ich etwas lauter. Wenn Markus wirklich unten war, hatte er es bestimmt gehört.

„Er ist hier um mit dir zu reden. Es bringt doch nichts, wenn ihr nur wegen eines blöden Streits nicht mehr miteinander redet." grummelte mein Bruder.

„Nein, es war kein blöder Streit. Wie soll ich Markus vertrauen wenn er nicht mal mir vertraut?!" Meine Stimme brach und ich spürte Tränen in meine Augen aufsteigen.

Maxi zögerte kurz, verringerte jedoch dann doch den kleinen Abstand, der zwischen uns war und zog mich in seine Arme. „Markus vertraut dir und du kannst ihm genauso vertrauen. Redet miteinander. Glaub mir, es gibt nichts schlimmeres als nicht darüber zu reden. Möglicherweise war es nur ein Missverständnis?"

Ich löste mich aus Maxis Umarmung und sah ihn an. „Das war es, aber Markus glaubt mir nicht!"

„Es tut mir Leid, Lily. Bitte, lass uns reden!" Plötzlich stand Markus an der Treppe und blickte traurig zu Maxi und mir. Maxi nickte mir zu.

„Also gut, komm." meinte ich zu Markus und deutete mit einer Bewegung, dass er in mein Zimmer kommen sollte.

„Du kannst mich jederzeit rufen, wenn was ist, okay?" flüsterte Maxi mir noch zu. Dann schloss ich die Tür und sah zu Markus. Der stand etwas unschlüssig mitten in meinem Zimmer.

Markus:

„Die sind für dich. Deine Lieblingsblumen." Damit reichte ich meiner Freundin den Lilienstrauß. „Lily, es tut mir wirklich leid. Ich hab überreagiert."

„Nein, hast du nicht." Lily sah mich nicht an. „Du hast richtig reagiert. Irgendwie."

„Was meinst du damit?" In mir stieg Angst auf. Angst, dass ich vielleicht doch rechte hatte. Was wenn sie mich doch mit ihm betrogen hat oder sie Gefühle für ihn entwickelt hatte?

„Markus, Thomas hat Gefühle für mich, dass weiß ich. Aber ich schwöre dir, ich habe dich nicht mit ihm betrogen, mit niemanden. Ich liebe nur dich!" Lily sah mich an. „Ich bin wirklich nur gestolpert." Lily erzählte mir was vorgefallen war. „Es war also nur ein blödes Missverständnis?" fragte ich mehr an mich selbst gewandt als an Lily. Sie nickte. „Und ich hab so blöd reagiert. Lily,..."

„Nein Markus. Du musst dich nicht entschuldigen. Ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert. Außerdem war ich diejenige die dich ignoriert hat, das war nicht richtig." Kurz senkte Lily ihren Blick, bevor sie mir wieder in die Augen sah. „Verzeihst du mir?"

Ich lächelte. „Nur wenn du jetzt endlich mit in meine Werkstatt kommst."

Auf Lilys Gesicht zeichnete sich ebenso ein lächeln ab und sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen, legte dabei ihre Hände um mein Gesicht und zog mich zu sich runter. Kurz bevor sich unsere Lippen berührten hielt sie inne. „Liebend gerne. Und danke für die wunderschönen Blumen." hauchte sie mir entgegen, bevor sie mich küsste.

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