Kapitel 43

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Markus:

Ich wartete bei meinem Motorrad auf Lily. Mein Blick fiel auf die Uhr, nur noch wenige Minuten bis ihr Unterricht vorbei war. Heute würde ich Lily meine Werkstatt zeigen, mein kleines Reich, wie ich auch immer gerne sagte. So nervös wie heute, war ich denke ich noch nie. Aber warum? Es war doch nur meine Werkstatt, wieso hatte ich solchen Bammel davor?

Die Schulklingel kündigte das Ende des Unterrichts an. Langsam strömten Schüler aus dem Gebäude. Suchend glitt mein Blick über die Menge.

Ganz am Schluss, kam Lily raus. Jedoch verfinsterte sich mein Blick sofort, als ich ihre Begleitung sah. Lily lag in den Armen dieses Mistkerls und sah ihm dabei tief in die Augen.

Lily:

„Markus wartet auf mich. Er will mir heute noch seine Werkstatt zeigen." grinste ich.

„Ach, will er das? Und sonst nichts? Er will dir nur seine Werkstatt zeigen? Wieso hat der Typ überhaupt so was?" fragte Thomas, mit einem leicht verärgerten Tonfall.

„Keine Ahnung, er hat eben so was. Außerdem wüsste ich nicht was dich das angeht, was Markus dort vorhat oder auch nicht." Ich war nun ebenfalls etwas verärgert über Thomas. Diskutierend verließen wir das Schulgebäude. „Okay, also ich werd dann mal sehen ob Markus schon da ist. Ich wünsch dir noch einen schönen Tag!" schnauzte ich Thomas an und wollte gehen. Aber Thomas griff nach meiner Hand und zog mich mit doch etwas zu viel Schwung zurück. Ich stolperte und landete dabei in seinen Armen.

„Äh..sorry. Das wollt ich nicht." entschuldigte er sich. „Hör zu Lily, es tut mir Leid, okay? Es ist nur...ach...ich weiß auch nicht. Dich mit Markus zu sehen..."

Tief sah ich Thomas in die Augen. Etwas blitzte darin auf. Ich atmete frustriert aus. „Thomas, ich habe dir meine Freundschaft angeboten. Du wusstest, was ich für Markus empfinde. Und wenn du das nicht akzeptieren willst, dann tut es mir leid." Damit ließ ich ihn einfach stehen und ging in Richtung Parkplatz.

Dort erkannte ich Markus, der vor seinem Motorrad stand und winkte ihm zu. Sein Blick verriet, dass er ziemlich sauer sein musste. Aber weswegen?

„Hey! Was ist denn los? Du siehst so sauer aus?" begrüßte ich meinen Freund.

„Was soll schon sein? Ist doch toll wenn die eigene Freundin in den Armen eines anderen liegt." schnaubte Markus wütend.

Mir entglitten jegliche Gesichtszüge. „Ist das denn dein Ernst? Denkst du denn ich betrüge dich? Mit Thomas?!"

„Sag du es mir, tust du?" Das konnte doch jetzt nicht wirklich sein Ernst sein, oder?

„Ich fasse es nicht, dass du mir so etwas unterstellst, Markus!"

„So wie du gerade in seinen Armen gelegen und ihn angesehen hast? Das war doch wohl ziemlich eindeutig." zischte Markus.

„Ich bin gestolpert und er hat mich aufgefangen! Wär es dir denn lieber gewesen dass ich hingefallen wäre? Wieso denkst du überhaupt so? Thomas und ich sind nur Freunde, das weißt du!" Was war nur mit den Typen heute los? Wieso waren die alle so gereizt?

„Und was war auf der Party? Als du ihn fast geküsst hast? Da wart ihr doch auch >nur Freunde<, oder etwa nicht? Bin ich denn auch >nur ein Freund<?"

„Markus, ich...ich fass es nicht was du da gerade gesagt hast." Mit Tränen in den Augen lief ich an Markus vorbei und rannte nach Hause.

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