Kapitel 30

395 19 7
                                    


Markus:

Dampfender Teufelsdreck, was war ich nur für ein Idiot. Natürlich hatte sie Angst. Vielleicht war es doch noch zu früh? Wir standen immerhin vor einem Waldrand, allein. Sie vertraute mir dazu noch zu wenig. Aber ich wollte nicht mehr länger warten, ich wollte ihr beweisen dass sie mir vertrauen konnte. Ich ging auf sie zu, jeder Muskel ihres Körpers war zum Zerreißen gespannt. Die blanke Panik stand in ihren Augen. Noch bevor ich wusste was ich tat, legte ich meine Hände an ihre Hüfte und zog sie sanft zu mir. Ich nahm sie fest in meine Arme, flüstere ihr dabei ins Ohr. „Lily, du musst keine Angst haben. Vertrau mir. Ich wollte dir nur etwas zeigen. Einen besonderen Ort." Noch immer war sie stocksteif, flüsterte jedoch ein okay. Sie atmete tief durch, bevor sie sich von mir in den Wald ziehen ließ.

Wir gingen etwa 10 Minuten, mit jedem Schritt merkte ich wie Lilys Angst immer größer wurde, immer wieder lächelte ich ihr aufmunternd zu, versicherte ihr dass nichts passieren würde. Und dann blieb sie stehen. Starrte ungläubig auf den Platz vor uns. „Markus?" Ihr Blick ging kurz zu mir, bevor sie wieder auf den Platz vor uns starrte. „Was ist das Markus?" Schnell zog ich sie zu mir, sie vergrub ihr Gesicht in meinem Shirt. Meine Arme legte ich schützend um sie. „Es ist alles abgeklärt, mit deinem Vater. Er weiß wo du bist, er war mit mir hier und hat mir geholfen. Es tut mir leid dass ich dir nichts gesagt habe, aber ich wollte dir zeigen dass du mir vertrauen kannst. Ich würde dir niemals weh tun Lily, dass verspreche ich. Dafür lege ich meine Torwarthandschuhe und meine beiden Beine ins Feuer." Sie sah zu mir auf. Tränen liefen über ihr Gesicht. Die Angst die sie bis eben noch in ihren Augen hatte, schwand. Langsam hob ich meine Hand und strich ihr die Tränen aus dem Gesicht. Kurz zuckte sie zusammen, wahrscheinlich aus Reflex. Dann führte ich sie zu der Decke, die ich auf der Lichtung ausgebreitet habe. Sie setzte sich darauf, ich daneben. „Hunger?" lächelte ich Lily an und zog zwei Burger aus dem Korb. Die waren natürlich noch in Folie verpackt, damit sie warm blieben. Juli war bis vor kurzem noch hier und hat das warme Essen gebracht. Ich hab ihn eingeweiht. Lilys Augen wurden groß als sie das Essen sah. „Hier." Ich reichte ihr einen der Burger und lächelte sie an. „So einen hattest du, als wir nach dem Zoo essen waren." Ungläubig blickte sie von mir zum Burger und zurück. „Aber...ich meine...warum?"

„Lily, du bist noch so jung und musstest solch schlimme Erfahrungen in deiner ersten Beziehung machen. Ich will dir beweisen, dass nicht alle Typen so sind, wie....wie Paul." Bei der Erwähnung von Paul zuckte Lily zusammen. „Lily." Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich habe...also..." bevor ich weiter sprechen konnte, lehnte Lily sich zu mir nach vor. Langsam kam ihr Gesicht dem meinen immer näher. Bevor unsere Lippen sich jedoch berühren konnten, stoppte sie. „Danke Markus." flüsterte sie bevor sie doch ihre Lippen mit den meinen versiegelte.

Neues Leben, Neue Chancen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt