Kapitel 15

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Kapitel 15

Maxi:

„Mir ist wirklich nicht zu feiern zu Mute." grummelte meine Schwester.

„Bitte Lily, du musst das Haus auch mal verlassen. Paul kann dir jetzt nichts mehr anhaben. Außerdem würdest du auf andere Gedanken kommen." Seit Stunden versuchte ich nun schon Lily dazu zu überreden, mit auf Markus Geburtstagsparty zu kommen. Markus wollte die Party eigentlich wegen den letzten Ereignissen absagen, aber Lily hat darauf bestanden dass er sie trotzdem machte. Es war jetzt eine Woche seit dem Vorfall vergangen und Lily zog sich mehr und mehr zurück. Die meiste Zeit verbrachte sie in ihrem Zimmer, sie kam nur raus um ins Badezimmer zu gehen. Das Essen brachten wir ihr ins Zimmer, damit sie wenigstens etwas aß. Das meiste trugen wir aber unberührt wieder aus dem Zimmer. Unser Vater hatte sich frei genommen, um für Lily da zu sein. Er machte sich ebenfalls große Vorwürfe, weil er nicht gemerkt hatte, wie Paul wirklich war.

„Ich sagte nein! Ich will nicht, okay? Wenn ich dort auftauche würde ich Markus Party nur ruinieren, die anderen wissen doch auch dass etwas passiert ist. Wahrscheinlich wissen sie sogar was genau. Jeder würde mir nur mitleidige Blicke zuwerfen und dass will ich nicht. Geht allein, du und Nerv. Ich will nicht mit und jetzt geh bitte." wehrte Lily weiter ab.

Sie sah mich kein einziges mal an, während sie das sagte. Trotzdem konnte ich die Tränen sehen, die in ihren Augen glitzerten. Ich wünschte sie würde mitkommen, dann würde sie wenigstens für ein paar Stunden vergessen was passiert war, zumindest dachte ich so. „Werden sie nicht. Wir wilden Kerle sind für unsere Verschwiegenheit und Loyalität bekannt. Wir wissen wenn jemand reden will und wenn nicht. Und wenn du nicht willst, dass jemand darüber redet, dann werden sie es auch nicht. Sie wissen auch nicht was genau passiert ist. Ich hab nichts gesagt und Markus bestimmt auch nicht. Vertrau mir, bitte."

„Bitte geh jetzt, Maxi. Ich will allein sein." Sie ließ nicht ab von ihrer Meinung. Ich war so wütend auf Paul, dafür was er ihr angetan und aus ihr gemacht hatte. Sie war schon sehr ruhig als sie zu uns gekommen war, aber jetzt... Lily's äußerliche Wunden waren halbwegs gut verheilt, aber ihre inneren.... Wer weiß ob die jemals heilen würden.

„Sie kommt also nicht mit?" Nerv sah mich fragend an, als ich aus Lily's Zimmer kam.

„Nein, sie will nicht. Sie denkt sie würde Markus Party ruinieren." antwortete ich meinem kleinen Bruder. Wir machten uns also allein auf den Weg zu Markus Party.

„Hey! Schön dass ihr da seid. Wo ist Lily?" Markus sah uns erwartungsvoll an, blickte hinter uns, in der Hoffnung dass sie dort wo wäre. „Tut mir leid, Kumpel. Sie kommt nicht. Sie will dir deine Party nicht ruinieren." Markus hoffnungsvoller Blick wechselte zu einem traurigen. „Oh...kommt rein."

Die Party war schon voll im Gange. Leon drückte mir und Nerv einen Becher in die Hand. „Lasst es euch schmecken." Und schon war er wieder weg. Wir folgten Markus ins Wohnzimmer. Er setzte sich auf's Sofa und starrte ein Loch in seinen Becher. „Er ist schon die ganze Woche so drauf. Was ist nur los mit ihm?" Juli stand neben mir. „Ist es wegen deiner Schwester? Ich hab gehört, dass...also...naja, ihr Freund..."

„Ja, ihr Ex-Freund war ein ziemliches Arschloch. Markus nimmt das alles ziemlich mit. Er hat gehofft dass sie heute mitkommt, aber sie wollte nicht und ich denke dass Markus das jetzt etwas runter zieht."

„Los, wir wollen ihn etwas aufmuntern. Hey Markus, komm, lass uns ne Runde Bier-Pong spielen." Und schon zog Juli Markus vom Sofa hoch und wollte gerade mit ihm los als er es nochmal klingelte.

Markus:

Wer war denn das jetzt? Es waren doch eigentlich alle da? Ich lief zur Tür und riss sie regelrecht auf. Da stand sie vor mir. Sie trug einen weiten Hoodie und eine lange Jeans. Nichts, außer dem leicht blauen Auge, erinnerte mehr an das, was sich vor gut einer Woche abgespielt hatte.

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