Mein Atem verschnellert sich und ich fange an, durch den Mund zu atmen, damit ich noch genug Sauerstoff bekomme. Die kalte Klinge drückt sich an meinen Hals und ich traue mich nicht, zu schlucken. Ich fletsche die Zähne und schließe die Augen.
„Ist mir doch egal.", höre ich Edwards Stimme.
Geschockt reiße ich die Augen wieder auf.
Joker sieht ihn verwirrt an.
„Bitte wie?"
„Du hast mich schon verstanden. Mir liegt nichts an ihr. Was auch immer deine Handlanger gesehen haben, es stimmt nicht. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss Pläne schmieden."
Damit legt Edward auf und lässt Joker und mich verdutzt zurück.
„So ein Mistkerl!", schreit Joker und zieht das Messer weg und schneidet dabei meine Haut.
Erschrocken schnappe ich nach Luft und will meine Hände gegen meinen Hals drücken, aber die sind fest verschnürt. Joker tobt und schreit rum. Als er sich zu mir dreht, hört er auf, kniet sich vor meinen Stuhl und drückt mir ein Tuch gegen den Hals.
„Keine Sorge, der Schnitt ist nicht tief. Ich dürfte nichts verletzt haben."
„K-kann ich gehen?", frage ich leise und ängstlich.
„Was?", er sieht mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
„N-naja...ich scheine ja kein Druckmittel mehr zu sein...darf ich dann gehen? Ich habe ja keinen Nutzen mehr für dich.", erkläre ich und versuche seinem Blick wenigstens halbwegs stand zu halten.
Gleichzeitig kämpfe ich mit den Tränen.
Ich war also wirklich nur eine Bettgeschichte für Edward. Er liebt mich nicht und hat sogar zugelassen, dass ich in Gefahr geraten bin. Und es ist ihm total egal. ICH bin ihm total egal.
Ein Kloß bildet sich in meinem Hals und ich merke, dass meine Nase anfängt zu laufen. Ich schniefe und senke den Kopf. Ich sehe, dass meine Sicht verschwimmt und schließe die Augen. Die erste Träne rollt meine Wange runter und ich schluchze auf.
Ich spüre etwas an meinem Kinn, dass es mit Druck anhebt.
„Sieh mich an.", fordert Joker mich auf.
Nur langsam öffne ich die Augen und sehe mit verschwommenen Umrissen ins Gesicht des Clowns.
„Ein hübsches Täubchen wie du sollte nicht weinen. Und es sollte auch nicht so benutzt werden."
Ich bekomme einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass er mich gehen lässt.
„Aber ich werde dich nicht gehen lassen, das geht nicht. Denn wenn er gelogen hat, denkt er bestimmt, dass ich genau das tue. Und dann hätte ich kein Druckmittel mehr. *schmatz* Also bleibst du noch etwas bei mir. Keine Sorge, ich werde dir weiterhin nichts tun, solange du machst, was ich verlange."
Und da zerspringt der Schimmer in tausend Teile. Ich werde niemals gehen dürfen. Mir bleibt wohl nichts anderes, als mich ihm zu beugen, wenn ich überleben will. Ich nicke traurig, ohne ihm in die Augen zu schauen.
„Gut, dann machen wir dich mal los, um deine Wunden zu verbinden.", lächelnd steht er auf und geht hinter mich, um die Fesseln zu lösen.
Ich unterbinde den Drang, meine Handgelenke zu reiben und greife stattdessen nach Jokers Hand, die er mir grinsend reicht. Den Weg zurück schaue ich nur auf den Boden und lasse mich vom Joker hinterher ziehen.
„Hey Kleine, was bist du denn so traurig. Komm her, ich weiß genau, was dich aufmuntern könnte.", ruft wieder einer der Typen bei den Fahrzeugen.
Irgendwas macht 'klick' in mir und ich hebe den Kopf leicht. Joker bleibt stehen und seufzt.
„Ich habe euch doch gesagt...", beginnt er, als ich ihn loslasse, „Täubchen?"
Ich stapfe wütend auf den Typen zu und funkel ihn an. Der Typ grinst breit und ich hebe meine Mundwinkel. Ich schaue zu ihm auf und bleibe vor ihm stehen.
„Na? Soll ich dich trösten?", fragt er blöd und grinst voller Lust.
Ich hebe eine Hand an seine Wange und sein Grinsen verschwindet. Mein Lächeln wird zu einem schelmischen Grinsen und ich ziehe mein Bein hoch, genau in seine Weichteile. Der Typ prustet los und geht vornüber, mit seinen Händen im Schritt.
„Wenn du mich noch einmal Kleine nennst, mache ich dich beim nächsten Mal zur Frau.", sage ich zuckersüß und drehe mich um, um wieder zum Joker zu laufen.
Die anderen Typen kichern vor sich hin, stoppen aber sofort, als ich meinen Kopf nochmal zu ihnen drehe. Mit mehr Selbstbewusstsein als zuvor, gehe ich mit aufrechten Gang und leichtem Catwalkstyle zurück zum Clown. Dieser sieht mich beeindruckt und grinsend an.
„Ich wusste gar nicht, dass du so taff bist.", sagt Joker nickend.
„Auch Tauben haben Krallen.", antworte ich mit einem Seitengrinsen und spitzen Lippen.
„Touché.", Er macht eine Verbeugung und zeigt mit seiner Hand auf den Ausgang.
Ich stolziere an ihm vorbei und spüre seinen Blick auf mir. Zurück in meinem Zimmer setze ich mich auf das Bett, an die Rückenlehne, nachdem ich meine Sneaker ausgezogen habe. Joker kommt in den Raum und setzt sich auf die Bettkante. Liebevoll streicht er mir über das Kinn und lächelt mich an. Ich ziehe den Kopf zur Seite und verschränke die Arme.
„Du hast Potenzial, weißt du das Täubchen?"
„Potenzial wofür?", frage ich und sehe ihn genervt an, „Willst du dich nicht mal nachschminken?"
Wieder klatscht es, doch diesmal ziehe ich nur den Kopf zur Seite, ohne nach Luft zu schnappen, ohne zu schreien.
„Sei nicht so vorlaut. Du hast Potenzial eine eiskalte Verbrecherkönigin zu werden.", sagt der Joker.
Langsam drehe ich den Kopf zurück.
„Niemals werde ich eine Verbrecherin!", sage ich und schmeiße mich zur Seite, bevor seine Hand mich nochmal treffen kann.
Ich drehe mich über die Matratze des Doppelbettes und lande mit meinen Füßen auf dem Boden dahinter. Wie eine Turnerin richte ich mich auf und recke die Arme in die Luft. Ich sehe, wie Joker währenddessen über die Matratze gesprungen ist, um mir zu folgen. Er sieht mich an und grinst noch breiter.
„So viel Potenzial.", murmelt er erneut und steigt aus dem Bett.
Ich mache vorsichtshalber ein paar Schritte zurück, während Joker um das Bett herum geht und vor mir stehen bleibt. Er grinst, hebt aber nicht nochmal die Hand. In seinen Augen sehe ich wieder ein Aufblitzen von Wahnsinn.
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Yeay, noch ein Kapitel geschafft.☺️
Es ist so weird nebenher den Batmanfilm von 1966 anzuschauen...(hässlicher Riddler und das Kostüm erst🤢) aber auch iwie lustig.
Bis bald, eure LunasDaughter💚
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Des Rätsels Lösung... (Riddler FF)
FanfictionNeue Stadt, neuer Job, neue Möglichkeiten. Das denkt sich Cynthia Grace, als sie nach Gotham zieht für ihre neue Arbeitesstelle. Sie geht gerne auf Partys und lernt in der Eisberg-Lounge einen recht anständigen Kerl kennen, oder? Doch je näher sie i...