Ein lautes Dröhnen weckt mich schreckhaft aus meinem Stand by. Ich bekomme wieder Essen ins Zimmer geschoben. Nachdem ich es leer habe, geht die Tür auf und zwei Uniformierte stehen davor. Augenverdrehend stehe ich auf und strecke meine Hände raus.
Mir ist klar, dass es nichts bringt, mich zu wehren. Das Zimmer ist klein und einen anderen Ausweg gibt es sowieso nicht. Wenn ich kämpfe, kommen noch mehr von ihnen...
Also füge ich mich und lasse mich durch die Flure an anderen Zimmern und Insassen vorbei schubsen. Ich werde in einen Raum gezerrt und auf einen Metallstuhl gesetzt. Meine Fesseln werden an einem Tisch befestigt und außer einem weiteren Stuhl und einem halbdurchlässigen Spiegel an der Wand gegenüber ist nichts hier.
Wie bei der Polizei, soviel zu 'wir versuchen dich zu heilen'.
Endlich geht die Tür wieder auf und ein Mann mit weißem Kittel kommt rein. Ich scanne ihn langsam von oben nach unten. Selbstsicher setzt er ein Lächeln auf und setzt sich auf den Stuhl vor dem Spiegel. Ich lasse kurz meinen Blick über den Spiegel schweifen und hoffe, dass die dahinter sich unwohl fühlen.
„Hi. Ich bin Lewis McCoy. Ich werde dich betreuen in deiner Zeit hier in Arkham.", er lächelt weiter und legt eine hellbraune Akte auf den Tisch.
Er schlägt sie auf und legt ein paar Papiere zurecht, sowie einen Block und einen Stift. Seine orangenen Haare leuchten fast wie Feuer unter der hellen, kalten Lampe. Seine Haut ist fast so blass, wie die Wände hier. Nur seine dunkelblauen Augen stechen hervor.
„Ire, hn?"
„So offensichtlich?", er lacht kurz leise und reibt sich die Nase.
„Also...Sie glauben, dass ich hier wieder lebend herauskomme, Doktor McCoy?", frage ich und lehne mich zurück, wobei meine Arme auf dem Tisch bleiben.
„Ja, natürlich. Unser Ziel ist es, euch zu heilen und wieder in die Gesellschaft einzugliedern."
Jetzt lache ich auf und lege den Kopf in den Nacken.
„Was ist daran denn so lustig Cynthia?"
Ich höre einen Kulli klicken und mein Kopf schnellt zu dem Typen.
„Mein Name ist Synth und das werde ich nicht wiederholen. Ich werde auf keinen anderen Namen reagieren.", zische ich und ziehe kurz an den Fesseln.
„Okay, okay.", er hebt kurz die Hände.
Dann streicht er etwas auf einem Blatt und kritzelt daneben etwas hin. Ich sehe noch ein Bild von mir in einer Ecke.
„Gut, Synth. Dann würde ich gerne erst mal ein paar Daten durchgehen und sie korrigieren, wenn das recht ist."
Genervt nicke ich und er fängt an. Bestimmt mehrere Stunden lang beantworte ich ihm Fragen, fetze rum, wenn mir was nicht passt, oder lache über seine irrwitzigen Aussagen.
Irgendwann reicht es wohl und zwei Wächter zerren mich widerwillig in mein Zimmer zurück. Da bekomme ich nochmal was zu essen und dann geht schon wieder das Licht aus, als ich im Bett liege. Das ganze wiederholt sich noch zwei Tage.
„So, ich glaube, wir haben jetzt die perfekte Behandlungsmethode gefunden für dich. Danach wird es dir besser gehen und du kannst wieder ein normales Leben führen, wie früher.", sagt Doktor McCoy am Ende der Sitzung.
„Und die wäre?"
Doch er lächelt nur und geht.
„Hey! Sag mir, welche es ist!", schreie ich und stehe auf.
Ich reiße wieder an den Ketten, tobe rum und kicke den Stuhl weg. Als die Wärter wieder reinkommen, versuche ich, meine Fesseln loszuwerden, dass sie mir in mein Gehäuse drücken. Doch sie sind stärker und schneller und halten mich nach Sekunden fest. Ich werde über eine Schulter geschmissen und rausgetragen. Es geht diesmal aber nicht zurück in meinen Raum. Vorbei an den Gittern der Freizeiträume, gehen wir zu einer Treppe. In den Freizeiträumen sehe ich wieder Edward, bin schnell leise und schaue zu Boden.
„Cynthia! Cynthiaaaaa!",schreit er und streckt seinen Arm durch die Gitter um nach mir zu greifen.
Ich höre noch, dass er aufhört zu schreien und schaue auf. Ein Wärter hat ihn bewusstlos geschlagen und trägt ihn weg. Mein Herz bekommt einen Stich, doch ich bleibe still.
Ich werde die Treppe runter getragen und wir kommen durch noch kargere Flure, ohne Farbe dran. Ich sehe mich um und sehe schwere Metalltüren. Hier gibt es keine Geräusche, die dahinter zu hören sind. Wir biegen noch zweimal ab und bleiben vor einer der Türen stehen.
Sie wird geöffnet und ich auf den Boden geworfen. Ich schreie kurz und verdecke mein Gesicht mit den Armen. Beim Aufprall schmerzt mein Exoskelett hinten. Ich schnappe schnell nach Luft und drehe mich zur Seite. So schnell es mir möglich ist, gehe ich auf alle viere, um mich hinzustellen. Niemand hindert mich daran.
Doch als ich stehe und mich umschauen will, bekomme ich etwas an den Rücken und mein System durchzieht einen starken Schmerz und ich falle wieder auf den Boden.
„Was zur...!?", keuchend richte ich mich wieder auf alle viere, nachdem das pulsierende Gefühl endlich weg ist.
„Ich dachte, du bist ein Computer. Da sollte dir etwas Strom doch nichts ausmachen.", Doktor McCoy tritt ins Licht mit einem langen Stab in der Hand.
Ich lege eine Tastatur auf mein Motherboard. Es pocht schnell. Bevor ich etwas sagen kann, oder reagieren kann, hält er den Stab an meine Seite. Wieder schreie ich laut auf und zucke unkontrolliert. Dabei falle ich auf die andere Seite und zucke weiter. Meine Monitore flimmern und nur verschwommen sehe ich, dass Doktor McCoy näher kommt und sich zwischen die einzige Lampe in dem Raum und mich schiebt.
„Cynthia, du bist nicht aus Schaltkreisen, Prozessor und Platinen. Du bist ein Mensch aus Blut, Fleisch und Zellen.", sagt er halb traurig, halb fordernd.
„Ich sagte doch...", ich schnaufe und drehe mich auf den Bauch, um mich wieder auf alle viere zu richten, „mein Name ist nicht Cynthia!"
Ich schreie vor Wut und versuche, Doktor McCoy anzuspringen. Doch bevor ich ihn erreiche, jagt er mir den nächsten Stromstoß durch den Körper und meine Atmung setzt kurz aus. Vor Schreck und noch zuckend fasse ich mir an den Hals und versuche vergeblich zu atmen. Erst als das Zucken aufhört, schnappe ich wieder nach Luft. Hustend ziehe ich die Beine an und versuche meinen Prozessor zu schützen.
„Mir ist egal, was sie sagen. Wenn ich dich damit heilen kann, jage ich dir nur zu gerne Stromstöße in dein sogenanntes Motherboard.", lacht McCoy.
Aber kein freundliches Lachen. Es erinnert an das irre Lachen des Jokers.
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Heyyyy, I'm back😅
Es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, aber iwie hatte ich weder inspiration, noch motivation. Hab dann einfach gestern Abend den Song oben in dauerschleife auf den Ohren gehabt und 700 Wörter runtergeschrieben.
Naja, hoffentlich kommen wieder schneller Updates.
Bis bald, eure LunasDaughter💚
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Des Rätsels Lösung... (Riddler FF)
FanficNeue Stadt, neuer Job, neue Möglichkeiten. Das denkt sich Cynthia Grace, als sie nach Gotham zieht für ihre neue Arbeitesstelle. Sie geht gerne auf Partys und lernt in der Eisberg-Lounge einen recht anständigen Kerl kennen, oder? Doch je näher sie i...