Relativ schnell nehme ich meine alte Arbeit auf, stehe mit einem Lächeln morgens auf, ziehe mir endlich wieder hübsche Anzüge an und organisiere Bruce' Termine. Am Ende des Tages gehe ich glücklich und zufrieden in meine Wohnung und mache mir einen gemütlichen Abend.
Zwei Wochen mache ich das jetzt und habe Edward seitdem nicht gesehen. Ich lächle zwar noch, aber in mir drin fühle ich mich etwas geschlaucht. Mein Körper scheint noch nicht komplett wieder verheilt zu sein und ab und zu zieht es in meinem Rücken.
Die Nachrichten sind sich mittlerweile sicher, dass ich untergetaucht bin, um mich vor Batman zu verstecken und neue Kräfte zu schöpfen. Sie warten nur darauf, dass die Arkham Gang wieder als Ganzes zuschlägt. Aber zur Zeit machen die Jungs alle Alleingänge. Sie rauben Banken und Labore aus, auch die mir unbekannten Gangster trauen sich jetzt wieder mehr.
An einem Abend zeigen sie ein Interview mit Falcone in dem er natürlich bestreitet, in der Unterwelt aktiv zu sein und je etwas mit uns gemein zu haben. Augenverdrehend und seufzend schalte ich den Fernseher aus.
Hannah scheint nicht mehr bei Wayne zu arbeiten und auf meine Nachrichten antwortet sie nicht. Heute ist endlich der Umschlag mit meinen Ausweisdokumenten gekommen. Wenigstens kann ich jetzt einfach wieder vor die Tür, ohne Angst zu haben, in eine Zelle gesteckt zu werden, weil ich mich nicht ausweisen kann.
Ich stecke die Karten in ihren Platz in meinem neuen Portmonee und stecke es in eine kleine Tasche.
Es ist Freitag und ich brauche Abwechslung. Also sollte ich ausgehen. Mit einem plötzlich ehrlichen Lächeln stelle ich mich vor meinen Schrank. Ich brauche länger als sonst, um mich zu entscheiden. Am Ende wird es ein schwarz-weißes Kleid mit High Heels in Schwarz. Ich habe es wirklich versucht, aber etwas grünes muss einfach dabei sein, also nehme ich eine grün-blaue Kette in Tropfenform dazu.Nach einer langen und angenehmen Dusche ziehe ich mich an und föhne die Haare. Ich binde meine Skalphaare zusammen und schminke mich mit Lidschatten, Wimperntusche und Kajal. Mit etwas Rouge beton ich meine Wangen und etwas Lipgloss lässt meine Lippen glänzen. Lächelnd puste ich meinem Spiegelbild einen Luftkuss zu und gehe aus dem Bad. Mit einer Jacke und meiner Tasche in den Händen, schnappe ich meine Schlüssel und gehe aus dem Haus.
Sobald ich aus der Haustür bin, stellen sich plötzlich meine Nackenhaare auf. Ich schaue die Straße rauf und runter, aber sehe niemanden. Skeptisch schauend, setze ich meinen Weg zur U-Bahn fort. Nach wenigen Minuten bin ich in der Clubszene von Gotham und fühle mich endlich zu Hause. Lächelnd gehe ich in die erstbeste Bar und lasse mir von jemandem einen Drink ausgeben. Nach dem zweiten Drink, den ich mir erschnorre, fühle ich langsam den Alkohol. Mit dem Alkohol kommen auch Erinnerungen, die ich in den letzten Wochen vergraben habe in meinem Hirn. Nach und nach werde ich trauriger und versinke in meinen Gedanken.
„Hey, willst du nachher noch mit zu mir kommen? Ich geb dir auch noch einen Cocktail aus.", der Typ, bei dem ich mich eingeschnorrt habe, legt seinen Arm um meine Schulter.
Mein Kopf schnellt in seine Richtung und er zuckt zurück. Ich funkel ihn wütend an und er macht einen Schritt zurück.
„Ist ja gut, ich gehe besser.", er hebt die Arme und dreht sich um, „Sie hatten Recht, die hat wirklich ne Schraube locker."
Ich knurre und überlege, ob ich ihn mir krallen soll. Mit einem tiefen durchatmen, entscheide ich mich dagegen und trinke mein Glas in einem Schluck leer. Ich knalle es auf die Theke und verlasse den schäbigen Club. Ich probier es noch in zwei weiteren Clubs, aber in einem will niemand sich auf mich einlassen und in dem anderen komme ich nicht mal rein, weil sie mich für Synth halten, nur nicht so komisch angezogen...ihre Worte.
Ich wander durch die Straße und bleibe vor dem wahrscheinlich einzigen Club stehen, in dem ich heute noch Erfolg haben könnte. Das Schild leuchtet Neonartig die Metalltreppe an und der Türsteher am Fuß der engen Treppe ist immer noch der selbe. Und wie immer steht eine lange Schlange vor dem Türsteher. Ich laufe direkt auf ihn zu, schwinge die Hüften etwas mehr und lächle verführerisch.
„Hi,", sage ich mit tieferer Stimme und blinzel langsam, als ich vor ihm stehe.
Ich stemme die Hände in die Hüften, während er mich mustert. Er scheint sich an mich zu erinnern und sein Gesicht verliert Farbe. Er lässt mich schnell vorbei und ich klopfe ihm auf die Schulter. Ich steige die Treppe hoch und betrete freudig den Clubraum. Breit lächelnd gehe ich durch den Raum und einmal quer über die Tanzfläche. Die Leute machen mir Platz und trotz der bunten Lichter und der lauten Musik höre ich sie und sehe ich ihre Gesichter. Sie habe Angst vor mir, mein Ruf hängt mir immer noch nach.
Ich setze mich an die Bar und winke dem Barmann zu. Auch den kenne ich. Er lächelt mich an und nickt. Sofort mixt er mir meinen Lieblingsdrink und stellt ihn mir mit einem Zwinkern hin.
„Aufs Haus.", schreit er noch durch die Musik.
Ich nicke lächelnd und fange an zu trinken. Ich schaue währenddessen auf die Theke. Ich will nicht all die glücklich tanzenden Menschen hinter mir sehen. Gerade im Moment suhle ich mich lieber in meinen Erinnerung, die glücklichen zumindest.
Er hätte sich ja mal melden können...
Vielleicht hat er über alles nachgedacht und entschieden, dass ich es nicht wert bin. Vielleicht traut er sich auch nicht, sich mir zu stellen, weil er Angst hat, dass er nicht genug ist für mich. Vielleicht wartet er auch einfach nur auf den richtigen Moment?
Ich schüttel traurig den Kopf und starre auf mein halb leeres Glas. Schnell kippe ich den Rest runter, um die Gedanken zu vertreiben. Ich schaue hinter die Theke auf die Spiegel und sehe mein erbärmliches Gesicht.
Der Barkeeper stellt mir noch einen Drink hin, ohne was zu sagen. Verwirrt schaue ich auf den Drink und sehe einen kleinen Zettel daneben.Wie eine Lilie Schwarz und Weiß,
Doch kommt sie um das Grün nicht herum,
Die Liebe mein Herz zerreißt,
Gib mir Sicherheit und bitte dreh dich um.Steht auf dem Zettel.
Mein Herz schlägt plötzlich schneller. Schnell drehe ich mich um und schaue mich um durch den Raum. In einer Nische in der Nähe sitzt jemand, dessen Augen auf mich fixiert sind. Sein grüner Anzug verrät ihn und er hebt den Kopf, sodass ich seine Augen sehen kann.
Mein Bauch spielt verrückt und ich weiß, das ist der zweite Beginn meines neuen Lebens.
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Des Rätsels Lösung... (Riddler FF)
FanfictionNeue Stadt, neuer Job, neue Möglichkeiten. Das denkt sich Cynthia Grace, als sie nach Gotham zieht für ihre neue Arbeitesstelle. Sie geht gerne auf Partys und lernt in der Eisberg-Lounge einen recht anständigen Kerl kennen, oder? Doch je näher sie i...