Joker sieht mich kurz mit einer hochgezogenen Augenbraue an, löst mich von sich und streckt eine Hand in den Flur. Ich tänzel vorran durch den kalten Flur aus Beton.
„Hier entlang.", sagt Joker hinter mir und legt eine Hand auf meine Schulter.
Ich drehe mich verwirrt um und folge ihm in die andere Richtung. Die zwei Typen, die dabei stehen, folgen hinter mir. Nach ein paar Gängen in diesem verwinkelten Gebäude, bleibt er vor einer Tür stehen. Er öffnet sie weit und ich schaue in eine kleine Toilette mit Waschbecken.
„Bitte schön, eine Toilette.", er zeigt grinsend darauf.
„Danke Kerafol.", sage ich und gebe ihm einen Kuss auf die Wange.
Ich gehe in den Raum und will die Tür schließen, doch Joker stemmt seinen Fuß dagegen.
„Ah ah ah. Wir wollen doch nicht, dass du etwas unüberlegtes tust Täubchen.", sein Grinsen wird breiter und er sieht an mir runter.
„Bitte? Darf ich jetzt nicht mal mehr alleine auf Toilette? Perversling! Schick wenigstens die zwei da weg. Einer reicht doch zum zuschauen.", sage ich genervt.
Joker überlegt kurz und schickt die Kerle wirklich weg. Trotzdem muss ich mich seiner Perversion offensichtlich stellen. Ich mache den Toilettengang so kurz es geht und wasche mir die Hände.
„Na? Hast du alles gesehen, was du wolltest?", frage ich und komme aus dem kleinen Raum raus.
„Mehr als das. Hihihi.", er fährt wieder mit einer Hand über mein Kinn, welches ich schnell wegziehe.
Die Typen kommen zurück und einer hält ein Bündel mit Klamotten in der Hand. Ich bekomme die Klamotten in die Hände gedrückt.
„Ich werde mich aber jetzt nicht vor euch umziehen.", entsetzt sehe ich Joker an.
Kann uns doch egal sein, wenn sie was machen, außer sich an deinem Anblick aufzugeilen, können wir immer noch zuschlagen.
Sagt eine leise Stimme in mir. Theoretisch hat sie recht, plus Joker hat versprochen, dass mir kein Haar gekrümmt wird.
Zumindest die, die man sehen kann, hahaha.
Äh, ja, sei still.
Ich fange an, meine Bluse zu öffnen, da packt Joker meine Hände.
„Ich habe nie gesagt, dass du dich hier umziehen sollst.*schleck* Komm, zurück in deine Zelle.", er umgreift mein Handgelenk und zieht mich durch die Gänge zurück.
„Das werde ich doch nicht diesen Typen lassen. Dann fühlen die sich noch, als würden sie belohnt. Oh nein, sie bekommen mein Täubchen nicht so zu sehen.", er lacht und ich befürchte, dass er wieder diesen wahnsinnigen Blick hat.
Ich werde wieder in die Zelle geworfen und die Klamotten hinterher. Ich raffe sie zusammen, solange die Tür noch Licht spendet, bevor sie laut ins Schloss fällt und ich wieder alleine bin. Seufzend versuche ich meine Augen wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen. Ich nehme die Klamotten und Taste mich zu einer der Wände vor. Dann fange ich an, die Bluse aufzuknöpfen und auszuziehen. Nach den Sneakern und der Hose, nehme ich die neuen Sachen und betaste sie. Es scheint sich diesmal um einen weichen Pullover, eine Strumpfhose und einen Rock zu handeln. Vorsichtig ziehe ich die neuen Klamotten an und die Sneaker wieder über die Füße. Ich sammle die alten Klamotten zusammen und lege sie an die Tür.
Endlich haben sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Ich erkenne plötzlich die Kanten des Raumes. Ich suche mir eine Ecke, lege mich zusammengerollt auf den Boden und versuche die Augen zu schließen.
„Das ist immer noch keine Erholungskur, nur weil du jetzt neue Klamotten hast Täubchen.", dröhnt Jokers Stimme durch den Raum.
Ich reiße meine Augen auf und starre wütend durch die Gegend. Mir reicht es langsam, ich will doch nur ein paar Minuten Ruhe!
Ich stehe also auf und stapfe zur Tür. Laut hämmere ich dagegen.
„HEY! LASST UNS DOCH ENDLICH SCHLAFEN!", schreie ich wie blöde.
„Täubchen, lass das gehämmer. Dich kann keiner hören und du verletzt dich sonst nur.", höre ich wieder seine Stimme.
„Lass! Mich! Raus!", schreie ich und hämmere noch fester gegen die Tür.
Immer wieder, mit der flachen Hand, der Faust, den Knöcheln, schlage ich auf die Metalltür ein. Meine Hände fangen an zu schmerzen, doch ich schlage weiter zu. Irgendwie spornt mich der Schmerz an, er fühlt sich gut an.
Wir brauchen ihn. Lass uns noch mehr davon fühlen!
Ich folge der Stimme und schlage zu, nochmal und nochmal. Doch irgendwann wird der Schmerz zur Qual und ich schreie mit jedem Treffer auf. Jokers Stimme ist schon lange nicht mehr zu hören. Ich höre nur noch das Geräusch meiner Knöchel auf dem Metall. Nach weiteren unzähligen Minuten bin ich erschöpft, ich fühle mich ausgelaugt. Mir wird schwindelig und ich halte meinen Kopf. Etwas warmes läuft mein Gesicht runter und als sich es mit der Zunge ablecke, schmecke ich den metallischen Beigeschmack. Ich versuche meine Hände in der Dunkelheit zu sehen, doch kann sie nicht genau ausmachen. Lächelnd wanke ich hin und her.
Vor der Tür höre ich leise Schritte.
„Macht die Scheiß Tür auf, sofort!"
Ich höre eine Stimme, während ich wankend zusammenbreche. Licht flutet das Zimmer und ich schließe die Augen.
„Scheiße! Scheiße! Scheiße! Täubchen, bist du noch da? Verdammt noch mal, ich hab dir gesagt, du sollst aufhören damit."
Ich spüre, dass mein Kopf angehoben wird, doch ich schaffe es nicht, meine Augen zu öffnen.
„Verdammt, sie hat zu viel Blut verloren. Schnell bringt mir Blutkonserven auf ihr Zimmer!"
Ich merke, dass mein Körper leichter wird und auf und ab wippt. Die Schwärze, die ich sehe, empfängt mich freundlich und ich lasse meinen Geist fallen.Ich schrecke plötzlich hoch und muss tief Luft holen.
„Du bist wach!", höre ich eine vertraute Stimme und drehe den Kopf nach links.
Ich bin wieder in dem Zimmer vom Anfang. Joker sitzt auf einem der Stühle und sieht mich an. Rechts von mir steht ein Metallständer mit einer Blutkonserve dran. Von der Konserve aus geht ein Schlauch über das Bett in meinen Arm. Meine Hände sind komplett eingewickelt und fleckig rot
„Was...?"
„Du hast dir die Knöchel und alles drum herum aufgeschlagen. Dadurch hast du auch kleinere Blutgefäße aufgerissen und so viel Blut verloren, dass du ohnmächtig geworden bist.", erklärt Joker und setzt sich auf die Matratze.
„Wie lange...?", frage ich langsam weiter.
„Nur einen Tag Täubchen. Aber ich glaube, deine Bestrafung ist beendet. Versuchen wir einen Neuanfang. Tu was ich dir sage, oder du landest wieder in der Zelle. Nur kann ich dir diesmal nicht versprechen, dass ich dich nochmal rette, wenn du sowas machst. Okay?", fragt er, zeigt kurz auf meine Hände und fährt über meine Haare.
Ich nicke stumm.
„Gut.", sagt er grinsend, packt meine Kinn sanft und drückt mir einen Kuss auf die Wange, „Du bist nämlich zu wertvoll für mich."
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Des Rätsels Lösung... (Riddler FF)
FanfictionNeue Stadt, neuer Job, neue Möglichkeiten. Das denkt sich Cynthia Grace, als sie nach Gotham zieht für ihre neue Arbeitesstelle. Sie geht gerne auf Partys und lernt in der Eisberg-Lounge einen recht anständigen Kerl kennen, oder? Doch je näher sie i...