Ich werde rückwärts aus dem Raum gezerrt und den kalten Gang zur Treppe zurück. Außer den hallenden Schritten ist nur ein fernes Gelächter zu hören.
„Hahaha. Habt ihr ein neues Spielzeug gefunden? Sie schlägt sich gut.", ruft die weibliche Stimme.
„SCHNAUZE QUINN!", schreit McCoy, der hinter mir und den Wächtern herläuft.
Ich stolper beim rückwärts laufen und werde einfach weiter gezogen. Leicht geschockt sehe ich Doktor McCoy an.
„Q-Quinn? Wie in Harley Quinn?", frage ich mit großen Monitoren.
„Wann kommst du wieder spielen Coooooy?", ruft die Frau wieder.
Der Doktor schüttelt angewidert den Kopf.
„McCoy, ist das Harley Quinn, die da schreit?", frage ich nochmal.
Er ignoriert mich einfach und schaut über mich hinweg, während ich geschleift werde.
„Bringt sie in ihre Zelle zurück.", befiehlt er den Wachen, als wir wieder oben sind.
Auf dem Weg schaffe ich es durch schulterschütteln, den Overall zumindest wieder über die Schultern zu bekommen, dass ich nicht komplett in Unterwäsche hier rumgezogen werde. Als Nächstes versuche ich mich wieder auf die Beine aufzurichten. Ich schlurfe noch halb mit den Füßen, bevor ich mich mit ein paar schnellen Schritten aufrichten kann.
„Hey, könntet ihr mich wieder umdrehen?"
Keine Reaktion. Nur Rufe und Pfiffe bekomme ich wieder von allen, an denen ich vorbeikomme, die ich augenrollend abtue. Plötzlich rauscht eines der Funkgeräte der Wachen. Sie bleiben stehen, um besser zu kommunizieren. Einer hält mich weiter fest, der andere antwortet. Ich versuche mit der freien Hand den Reißverschluss hoch zu ziehen. Ehe ich mich versehe, wird mein Arm wieder gegriffen und ich weiter geschleppt.
„Ähm...ist mein Zimmer nicht in die andere Richtung?", frage ich, als die Wachen falsch abbiegen.
„Planänderung."
Sie schleppen mich die Gänge lang. Irgendwann bleiben wir endlich stehen und eine Gittertür eines Gemeinschaftsraums wird geöffnet. Ich werde reingeworfen und falle wieder auf meinen Hintern.
„Au..."
Die Tür geht vor mir wieder zu.
„Viel Spaß.", die Wachen grinsen fies und schauen ungeniert auf meine Brüste.
Sie gehen und ich schaue mich das erste mal um. In dem Raum sind einige Kerle in gestreiften Overalls, die mich alle anstarren. Manche groß und voller Muskeln, andere normal aussehend oder sogar ungewöhnlich schmal. Nur eins haben alle gemeinsam: ihr lüsterner Blick.
Ich drehe mich auf alle viere, um mich hoch zu stemmen.
„Was denn? Noch nie ne Frau gesehen?", blaffe ich sie an und kann endlich den Verschluss zu machen.
In dem Raum stehen einige Tische mit Bänken, an denen einige Karten spielen. In einer Ecke hängt an der Decke ein Fernseher, der stumm geschaltet die Nachrichten zeigt.
Einer der muskelbepackten stapft zu mir rüber und bleibt vor mir stehen.
„Die Kleine gehört mir.", brummt er und sieht auf mich herab.
„Das werde ich ganz bestimmt nicht."
Er will nach mir greifen, doch ich ducke mich schnell weg, ein Schmerz zieht durch mein System, doch ich trete dem Kerl schnell gegen die Beine, sodass er sein Gleichgewicht verliert. Schwer atmend mache ich ein paar Schritte zurück und falle dabei in zwei Arme. Ich zucke zusammen und will wieder fliehen, doch sie halten mich fest.
„Shh, shh. Ich bin's nur. Synth, komm runter."
„Edward!", ich höre auf zu zappeln und sinke zusammen.
Edward hält mich fest, legt einen Arm unter meine und trägt mich halb zu einem leeren Tisch. Er setzt sich mir gegenüber. Ich schnaufe von der Anstrengung und dem Schmerz, doch ich wiederstehe dem Drang, an meine Seite zu fassen.
„Du hast schmerzen?", fragt er mich leise.
„Nichts schlimmes.", ich schüttel den Kopf und versuche ein Lächeln.
„Was machen sie mit dir da unten?"
Erschrocken sehe ich hoch.
„Oh bitte, ich weiß, wo sie dich hinbringen. Nur nicht, was sie da machen. Keiner, der da runter muss, erzählt etwas."
„Ich...er...", ich suche nach Worten, doch statt zu antworten, nehme ich den Verschluss wieder in die Hand und will es ihm zeigen.
„Du musst nicht..."
Doch da hab ich den Overall schon geöffnet und zeige ihm die Flecken, ohne ihn anzusehen. Ich spüre nur seinen Blick auf meinem Gehäuse.
„Mach das bitte wieder zu. Wir wollen ja keine Aufmerksamkeit erregen...oder andere Dinge.", er lächelt freundlich, als ich aufblicke.
Schnell mache ich den Overall wieder zu und schaue mich um, ohne den Kopf großartig zu drehen. Ein paar sehen uns noch an.
Ich beuge mich vor und Edward tut es mir gleich.
„Ich war nicht alleine da unten. Als ich heute hoch geschleppt wurde, hat eine Frau da unten geschrieen. McCoy sagte dann irgendwas von Quinn. Edward, ich glaube Harley Quinn ist da unten eingesperrt. Sie lebt!", ich sehe fest in seine Augen.
Sein Gesicht wird noch blasser, als es sowieso schon ist und seine Miene fällt.
„Bitte. Du musst mir erzählen, was mit ihr geschehen ist und wer sie ist. Ich wurde jetzt oft genug mit ihr verglichen, dass es Zeit wird, mir die Wahrheit hinter dem Namen Harley Quinn zu erzählen.", dränge ich ihn.
Er schließt die Augen und nickt leicht.
„Auch wenn ich nicht in der Position bin dir das zu erzählen...", er setzt sich wieder aufrecht hin, „Harleen Quinzel, wie sie eigentlich heißt, war anfangs eine Psychologin, die sich den Joker annahm um ihn zu studieren. Aber statt ihn zu bekehren, verfiehl sie ihm nach und nach. Nach Monaten der 'Therapie' befreite sie ihn in einer Nacht und Nebel Aktion. Verblendet durch die Liebe, folgte sie dem Joker, wohin er auch ging. Sie wurde verrückt wie er, wurde seine Königin der Verbrechens, sein..."
„Sein Harlekin.", beende ich den Satz mit Jokers Worten in meinem Kopf.
„Genau...beide wurden mehrmals von Batman geschnappt und hier eingeschlossen, doch sie konnten immer entkommen. Allerdings gab es dann einen Raubzug der beiden, der etwas schief lief. Sie wurden wieder von Batman gejagt. Es gibt viele Geschichten über was genau schief gelaufen ist, aber die Fledermaus kam nur mit Harley in Arkham an. Sie war bewusstlos und wurde sofort weggesperrt. Diesmal in eine Zelle im Keller, wo nur die schlimmsten Fälle hin kommen. Man sagt sich, dass der Joker versucht hat sie raus zu holen. Doch als er bei ihr war, merkte er, dass sie sogar für ihn zu verrückt geworden war und ließ sie hier. Seitdem ist sie in ihrer Zelle gefangen. Für den Joker ist sie gestorben, doch er verleugnet auch nicht, dass sie noch lebt.", Edward sieht auf den Tisch.
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Des Rätsels Lösung... (Riddler FF)
FanfictionNeue Stadt, neuer Job, neue Möglichkeiten. Das denkt sich Cynthia Grace, als sie nach Gotham zieht für ihre neue Arbeitesstelle. Sie geht gerne auf Partys und lernt in der Eisberg-Lounge einen recht anständigen Kerl kennen, oder? Doch je näher sie i...