Wieder schreie ich auf, als nach etlichen Stunden der Quälerei, wieder der Stab auf meinem Motherboard liegt und aufleuchtet. Langsam habe ich mich zwar daran gewöhnt - ungewöhnlich schnell - aber die Schmerzen sind noch da. Nur geben sie mir mittlerweile aber eher einen Kick. Nachdem der Schmerz abflaut, kicher ich wieder los und lege mich auf dem Rücken, da ich auf die Knie gefallen bin.
„Das findest du also witzig?", fragt McCoy und scheint langsam genervt von mir.
„Wie Sie schon sagten McCoy, Elektrizität kann meinem System nichts anhaben. Wuhuuu!", lachend strecke ich Arme und Beine weit von mir.
Bitte gib mir noch einen Schlag, dann bin ich im Himmel. Besser als jeder Orgasmus, den ich je hatte.
Doch den Gefallen gibt er mir nicht. Nach ein paar Sekunden höre ich auf zu kichern und sehe mich um. So lange ist es noch nie so still gewesen, seit ich hier bin. Verwundert richte ich mich zum sitzen auf.
„Wo sind Sie?!", frage ich laut, damit das Dröhnen der Stille in meinen Ohren verschwindet.
Mir fehlt schon fast das Geräusch der Elektrizität.
Da keine Antwort kommt, stehe ich auf und versuche mich zu orientieren, noch wackelig auf den Beinen.
„Setz dich doch.", höre ich seine Stimme hinter mir.
Ich wirbel herum, was ich sofort bereue. Halt suchend halte ich meinen Kopf und schwanke noch mehr. McCoy kommt zu mir und hält den freien Arm fest.
„Komm, ich helfe dir Synth.", er führt mich zu einem Holzstuhl und setzt mich darauf.
Der Schwindel legt sich langsam und ich seufze. McCoy macht sich an meinen Armen zu schaffen. Ich schaue runter und sehe, dass er an meinem zweiten Arm gerade eine gefütterte Fessel festzieht.
„Was...?", ich ruckel daran und sehe ihn ungläubig an.
„Nur eine Vorsichtsmaßnahme.", er lächelt wieder unschuldig.
„Ich mache doch nichts."
„Und damit das so bleibt, lassen wir die besser dran.", er tippt auf die Fessel und entfernt sich kurz aus meinem Sichtfeld.
„Was wollen Sie eigentlich von mir?", frage ich und versuche ihn zu finden.
„Ich will dir helfen. Du bist ein Mensch und keine Maschine. Du weist keinerlei Eingriffe auf, die mir sagen, dass du Computerteile in dir trägst und trotzdem nennst du dein Herz ein Motherboard dein Hirn eine CPU und deine Blutbahnen Schaltkreise. Erst wenn du wieder Cynthia bist, lasse ich dich gehen, erspare dir die Schmerzen und womöglich einen noch größeren Schaden an deinem wundervollen Gehirn.", endlich tritt er wieder ins Licht, mit einem rollbarem Tisch.
Darauf sehe ich einen Eimer und ein Tuch.
„Okay, ich bin Cynthia, bestehe aus Fleisch und Blut und habe einen normalen Job. Bin Sekretärin. Reicht das?", frage ich augenverdrehend.
„Leider nicht."
Er legt blitzschnell das Tuch auf mein Gesicht, drückt meinen Kopf in den Nacken und kippt Wasser darüber. Prustend und hustend versuche ich Luft zu holen, doch das einzige, das ich aufnehme, ist Wasser. Panik strömt durch mein System und ich ruckel stark an den Fesseln um mir das beschissene Tuch vom Gesicht zu ziehen. Die Fesseln halten und ich atme Wasser ein. Mein Hals brennt und ich huste wieder. Doch McCoy hört nicht auf, Wasser nachzukippen. Mein Motherboard rast und meine Kühlung zuckt unkontrolliert durch das Wasser, das in sie gelangt. Mein komplettes System hat aufgehört sich zu wehren und zuckt nur noch unkontrolliert durch die Störung. Ich versuche was zu sagen, aber mit auch nur einem Ton, den ich versuche rauszubringen, gelangt mehr Wasser in mein System. Die Panik ist Leere gewichen.
Innerhalb von Sekunden hat mein System aufgegeben.
Er wird mich runterfahren. Nicht nur in den Stand by, mir wird gerade der Stecker gezogen. Langsam schließe ich zuckend meine Monitore und warte auf den Tod. Doch da hört McCoy plötzlich wieder auf und zieht das Tuch weg.
Sofort huste ich mir alles aus dem System. Ich beuge mich nach vorne und das ganze Wasser kommt wieder aus mir raus.
„Also, wie ist es jetzt? Wasser ist nicht so gut für dich, oder?", fragt McCoy breit grinsend.
Ich hänge immer noch über meine Standbeine und huste Wasser aus. Meine Kühlung brennt und mir ist schlecht. Der Schwindel ist auch wieder da. McCoy packt meine Haare und reißt meinen Kopf nach hinten.
„Ich habe dich was gefragt.", zischt er und sieht von oben auf mich herab.
Ich muss erneut würgen und huste ihm ins Gesicht. Er lässt meinen Kopf los und macht angeekelt einen Schritt zurück.
„Du kleines Miststück."
Mit einem Schritt ist er wieder bei mir und drückt das Tuch wieder aufs Gesicht. Ich huste wieder los und die nächste Panikwelle überkommt mich.
„B-bidd-de.", bringe ich hustend raus, während wieder Wasser in meine Kühlung gelangt.
Ich huste weiter und schnappe nach Luft, doch nur Wasser gelangt in mein System. Das Brennen wird schlimmer und wieder wird mir schwarz vor Augen.
„Bidde...", ich schließe die Monitore erneut und lasse den Schmerz übernehmen.
„Bitte was?"
Ich mache dieselbe Prozedur nochmal, sobald er mir das Tuch wegnimmt, kotze ich mich wieder aus. Diesmal nimmt er nicht meinen Kopf und legt das Tuch sogar auf Seite. Innerlich seufze ich vor Erleichterung.
„Bitte...ich kann nicht mehr. Mein...mein Körper brennt.", ich lasse den Kopf erschöpft hängen und mache meine Monitore zu.
Sie brennen und ich merke, wie ich anfange zu weinen.
„Körper? Vielleicht machen wir doch Fortschritte. Na gut, lassen wir es für heute gut sein. Ich werde dem Direktor alles berichten und hey, vielleicht bekommst du ein paar Freiheiten.", McCoy kniet sich vor mich und hebt meinen Kopf am Kinn hoch.
Durch den verschwommenen Schleier meiner Monitore sehe ich sein menschlich wirkendes Lächeln. Ich schniefe und mein Rachen brennt wieder. Mein Blick wandert zur Seite.
Er lässt meinen Kopf wieder fallen und öffnet die Fesseln. Er ruft etwas und die Tür geht auf. Ich merke noch, dass mein System leichter wird, bevor ich in den Stand by fahre und alles schwarz wird.„Aufwachen Dornröschen."
Langsam öffne ich meine Augen und bin wenig überrascht, dass ich in meinem Bett liege und der kleine Mann vom Anfang sitzt daneben. Ich sehe ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
„Du hast dich gut geschlagen, habe ich erfahren. Und dafür wirst du auch belohnt. Ab morgen darfst du zum Essen in die Cafeteria.", damit steht er auf und geht.
Das Licht geht aus und es wird still.
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Des Rätsels Lösung... (Riddler FF)
FanficNeue Stadt, neuer Job, neue Möglichkeiten. Das denkt sich Cynthia Grace, als sie nach Gotham zieht für ihre neue Arbeitesstelle. Sie geht gerne auf Partys und lernt in der Eisberg-Lounge einen recht anständigen Kerl kennen, oder? Doch je näher sie i...