4. Befehle...

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Legolas pov.

Loth war schon ewig bei den Grenzwachen und ich kannte sie schon ewig. Und so wie jetzt hatte ich die schwarzhaarige noch nie gesehen. Total aufgelöst mit rot geweinten Augen, immer wieder schluchzend und unverständliche Worte murmelnd. Wir waren die letzten. Ich hatte Tauriel mit dem Ork und den anderen Wachen vor geschickt um meinem Vater Bericht zu erstatten und die Leichen einzusammeln während ich mich um Loth kümmern wollte.

,,Loth wer war das?" Fragte ich zögernd nach. Klang diese Frage nicht dumm wo die Elbe mir gerade das Leben gerettet hatte und gestorben war? Loth schniefte, wischte sich die Tränen weg - sofort liefen neue nach - und lächelte traurig.

,,Fanya. Sie war die Tochter meiner besten Freundin Faenlath." Erklärte sie heiser. Dank sei meinen Elben Ohren sonst hätte ich sie sicher nicht gehört. ,,Es tut mir leid. Doch ich habe noch eine Frage." Erklärte ich mich unsicher. Loth nickte leicht.

,,Fragt ruhig.",,Sie... Ich traf Sie gestern Abend. Sie sprach die alte Zeichensprache und meinte Sie könne nicht reden. Was meinte Sie damit?" Fragend sah ich Loth an. Diese Frage brannte mir schon eine Weile lang auf der Zunge und nun konnte ich sie endlich stellen. Auch wenn es der falsche Zeitpunkt war...

,,Fanya ist stumm. Schon seit ihrer Geburt. Ihr Traum war es immer Grenzwache zu werden so wie ihre Mutter es war. Und sie ist verdammt gut. Das schwöre ich. Doch bei der Ausbildung hat man sie abgewiesen weil sie stumm ist. Seitdem hat sie sich ziemlich zurück gezogen, der Tod ihrer Mutter ein Jahr später hat das nicht besser gemacht und ihr Vater ist vor Jahren auf einer Patroullie getötet worden." Erzählte Loth, anscheinend sehr in Erinnerung schwelgend.

,,Warum hat Sie mich gerettet Loth? Ich verstehe es nicht und Du hast mein tiefstes Beileid doch kein anderer hätte es gemacht." Fragte ich verwirrt. Das alles ergab keinen Sinn. Was hatte eine stumme Elbe die nicht Grenzwache sein durfte dort gemacht und warum hatte sie sich vor mich geworfen?

,,Weißt du Legolas, Fanya hat ein großes Herz. Ein sehr, sehr großes Herz. Das wohl anderer stand schon immer vor ihrem eigenen." Kaum hatte Loth zu Ende gesprochen wandte sie sich von mir ab und verschwand im Palast vor dem wir jetzt angekommen waren. Ihr gestriger Fest Partner - einer der Heiler - kam besorgt auf sie zu gelaufen doch mit einem Handwink wurde sie ihn los und eilte davon. Seufzend sah ich ihr nach und blickte noch einmal zurück in den Wald und den Fluss entlang. Ich sollte sie suchen. Das wusste ich. Und doch konnte ich nicht gehen. Sie war tot, ihre Leiche sollte richtig bestattet werden doch mein Vater würde mich eher in eine Zelle stecken als gehen zu lassen.

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,,Prinz Legolas Euer Vater wird nun den Ork verhören und er wünscht das Ihr dabei seid." Eine Wache verbeugte sich vor mir und deutete mit ausgestrecktem Finger in die Richtung des kleinen Ratsaales. Mit einem Nicken bedankte ich mich bei ihm und lief dann eilig die vielen Treppen hoch und zu meinem Vater. Der Ork kniete vor ihm im Dreck und Tauriel stand schweigend in der Ecke sowie es ihre Pflicht war. Stumm stellte ich mich hinter den Ork und zog mein Kurzschwert das ich an seine Kehle drückte.

,,Ihr habt eine Gemeinschaft von dreizehn Zwergen und einem Hobbit verfolgt! Wieso?" Fragte ich barsch. ,,Keine dreizehn. Nicht mehr. Der Junge. Ein Pfeil hat ihn getroffen. Voll mit Gift. Er wird sterben." Lachte der Ork gehässig und ich sah wie Tauriel schwer schluckte. Schon gestern hatte sie sich lang mit dem Zwerg unterhalten und schien ihn wirklich zu mögen. Und ausgerechnet den hatte man angeschossen.

,,Das Leben eines Zwerges ist mir gleich!" Schaltete sich mein Vater ein doch bevor er weiter reden konnte mischte ich mich ein.

,,Der Pfeil der das Mädchen getroffen hat... War er auch vergiftet?" Fragte ich und drückte meine Klinge noch ein Stück mehr gegen die schwarze Haut des Orkhalses. Mein Vater sah mich verwirrt an und auch Tauriel wirkte überrascht. Aber was wollten sie? Dieses Mädchen hatte mir das Leben gerettet, es war nur fair wenn ich jede Chance nutze ihr zu helfen. Und vielleicht bestand noch Hoffnung.

Doch der Ork lachte nur noch lauter als eben.

,,Sie wird nicht so schnell wie er sterben, viel Quallvoller dafür wenn sie nicht schon ertrunken ist! Und es ist nicht mal meine Schuld. Eure!" Lachte der Ork. Wütend stieß ich ihn nach vorn so das er der Länge nach in den Dreck fiel bevor ich wütend aus dem Raum stürmte.

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,,Dein Verhalten vorhin war nicht...-" Fing mein Vater an. Wir standen allein im Thronsaal und ohne nachzudenken unterbrach ich ihn.

,,Ich weiß! Aber wir müssen Sie suchen Vater. Und wenn es nur ist um Ihr die letzte Ehre zu erweißen. Sie hat mir das Leben gerettet!" Erklärte ich aufgebracht. Skeptisch sah mein Vater mich an.

,,Wir werden unsere Grenzen nicht überschreiten. Du hast nicht mehr gehört was der Ork gesagt hat. Ich will das du gehst und die Tore schließen lässt. Keiner kommt in diesen Palast, und keiner kommt hinaus." Befahl mein Vater. Wütend schnaubte ich und lief auf die Tür zu. Kurz davor blieb ich jedoch noch einmal stehen.

,,Denk daran, ohne Sie hättest Du nicht mal mehr einen Sohn dem Du Befehle erteilen könntest." Zischte ich, zog die Tür auf und lief zum Tor.

,,Schließt das Tor auf Befehl des Königs! Keiner kommt rein oder raus." Gab ich den Befehl meines Vater' weiter. Verwirrt sahen die beiden Wachen mich an.

,,Aber mein Prinz, was ist mit Tauriel und Loth? Sie gingen mit Pfeil und Bogen und kamen nicht zurück." Fragte die eine Wache verwundert. Seufzend sah ich in den großen Wald. Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Fanya' Hope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt