15. Einladung

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Fanya pov.

Sechzig Jahre waren vergangen. Entweder war ich mit Legolas allein durch die Länder gestriffen und hatte Ork' gejagt oder wir waren mit Streicher unterwegs gewesen. Manchmal auch um Auftrag von Lord Elrond oder natürlich König Thranduil doch meistens einfach nur um unsere eigene Neugier nach neuen Sehenswürdigkeiten zu stillen. Doch in den letzten Jahren hatte sich einiges geändert. Auch ich und Legolas hatten das gemerkt. Die Ork' wurden mutiger und schlauer. Eine Macht im Osten erhob sich, die Straßen wurden leerer und Dörfer waren verlassen oder von Ork' zerstört und verbrennt worden. Eine Macht im Osten erhob sich, eine dunkle der sich keiner so wirklich entgegen stellen konnte.

Diese Vermutung war mir und Legolas vor ein paar Tagen bestätigt worden. Wir hatten eine Einladung zum Ringrat nach Bruchtal bekommen. Der eine war gefunden worden und nun brachte man ihn nach Bruchtal wo über sein Schicksal entschieden wurde. Abgesandte aus allen Reichen von Mittelerde würden kommen. Boromir aus Gondor, Gandalf, Zwerge, natürlich Elben aus Bruchtal und Lorien, Streicher und anscheinend sogar Hobbits. Thranduil hatte uns ebenfalls einen Brief zukommen lassen. Es war Legolas Pflicht, als Prinz, an diesem Rat teilzunehmen und ich als seine Leibwache sollte an seiner Seite stehen. Doch uns war auch davor schon klar gewesen das wir gehen würden. Streicher, der eigentlich Aragorn, König Arathorn' Sohn war würde immerhin ebenfalls kommen. Und er war inzwischen mir und Legolas ein guter Freund. Der Dunedain war schon achtundachtzig Jahre doch das sah man ihm nicht an, er war bei den Elben in Bruchtal groß geworden. Konnte Elbisch sprechen und kämpfte besser als so mancher Elb. Noch dazu war er der eigentliche Erbe vom Thron Gondor' doch er lebte lieber in der Freiheit als Streicher. Ohne Ruhm, Gold oder Gesetzte. Ohne eine Krone. Doch jetzt kam die Krönung des ganzen, er war sterblich - irgendwann zumindest mal würde er alt werden und sterben - dennoch führte er eine Liebesbeziehung zu Lord Elrond' Tochter Arwen. Beide konnten nicht mit- und nicht ohne einander. Zumindest kam es mir so vor. Doch ich empfand Aragorn gegenüber eher Mitleid als irgendetwas anders. Er war ein wirklich guter Freund und er hatte sich extra von Legolas die Zeichensprache der Elben beibringen lassen um sich mit mir unterhalten zu können. Wenigstens ein Mensch in ganz Mittelerde den ich mochte und mit dem ich mich wirklich verstand.

,,Dort vorn ist Bruchtal. Wir werden gleich da sein dennoch sollten wir uns beeilen. Es sieht nach Regen aus." Gab Legolas nachdenklich von sich und riss mich damit aus den Gedanken. Ihr ritt neben ihm auf Faen. Er saß angespannt auf Arnor und starrte in den Wolkenverhangenen Himmel. Leicht grinste ich.

Das hast du heute schon drei mal gesagt. Drei Mal, Legolas!

Formte ich grinsend. Auch Legolas Mundwinkel zuckten nach oben. ,,Ich weiß. Ich bin mir aber auch sicher das es noch regnen wird."

Und ich bin mir sicher das wir genau wie vorhin, noch alle Zeit der Welt haben. Also entspann dich und genieße die Aussicht. Hier in diesem noch unterstörten Land.

Antwortete ich und trieb Faem sanft in den Trab während ich die Arme links und rechts ausbreitete und über meine Schulter grinsend zu Legolas sah der mich nur lachend und kopfschüttelnd ansah, dann Arnor die Sporen gab und mir nach jagte.

-

In Bruchtal angekommen begrüßten Elornd und Arwen uns herzlich, dennoch war die Stimmung angespannt und ein trauernder und erschöpfter Ausdruck stand beiden ins Gesicht geschrieben. Arwen begrüßte ich inzwischen schon seit Jahren mit einer innigen Umarmung.

Ist Streicher schon hier? Oder Gandalf?

Fragend sah ich Arwen an. Leicht neigte diese den Kopf nach links und rechts.

,,Aragorn traf ich gestern erst. Er übergab mir einen verletzten Hobbit. Der, der den Ring hat. Frodo Beutlin. Er schläft nun. Aragorn sollte aber bald ankommen und von Gandalf haben wir seit langer Zeit nichts gehört. Er wollte zu Saruman dem Weißen, bitte frag mich nicht was dann geschehen ist. Mein Vater hat keinen Nachricht erhalten und selbst meine Großmutter, Lady Galadriel ist ratlos und weiß nicht weiter." Seufzte die dunkelhaarige Elbe, hackte sich dann bei mir ein und Zwang sich ein Lächeln auf die Lippen.

,,Kommt. Ich zeige Euch Eure Gemächer. Es wird bald regnen, da ist es besser wenn wir drin sind." Lächelte sie. Genervt klatschte ich mir die Hand gegen die Stirn.

Legolas hat heute schon vier mal gesagt das es regnen wird! Siehst du Regen? Also bitte nicht auch noch du! Ich verzweifle. Ist ja schlimm. Es regnet nicht!

Wild fuchtelte ich mit meinen Händen durch die Luft doch kaum hatte ich geendet donnerte es über mir und nur kurz darauf landete ein eiskalter Regentropfen direkt auf meiner Nasenspitze. Schallend fingen Legolas und Arwen an zu lachen während ich meinen Kopf am liebsten gegen einen Baum rammen würde.

Die Valar verarschen mich. Sie verarschen mich.

Genervt rollte ich die Augen und eilte schnell ins Innere denn der Regen wurde stärker.

Fanya' Hope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt