14. Streicher?

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Fanya pov.

Der alte Mann sollte recht behalten, das hatten Legolas und ich bald verstanden. Den Schatten den ich gesehen hatte war das störrische Pferd. Eigentlich ein ziemlich großer, muskulöser und schwarzer Hengst der Elben der in meiner und Legolas Anwesenheit so brav stand wie wohl noch nie. Das beteuerte zumindest der alte Mann und dieser war mir immer noch unsympathisch. Er hatte uns mit einer Mist Gabel bedroht! Den Prinzen vom Waldlandreich! Zwar hatte er die Mist Gabel weg gestellt doch war ich sicher das er noch andere Waffen hatte, er war immerhin ein Mensch.

Auch jetzt saß ich auf dem alten Zaun und streichelte den schwarzen Hengst. Wir hatten auch Faen und Arnor zu dem schwarzen Hengst und den Tieren des Menschen gestellt. Laut dem Mann hieß der Hengst Alaglain.

(Alag = wild, Lain = frei)

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(Alag = wild, Lain = frei)

,,Fanya! Es gibt Essen. Kommst du?" Legolas erschien neben mir und lehnte sich gegen den Zaun auf dem ich saß. Er hatte auf die Bitte des alten Mannes sogar seine Waffen abgelegt. Töricht wie ich fand. Ich hatte meinen Köcher noch immer auf dem Rücken, ich hatte den Bogen um meine Schultern und ein Dolch an meinem Gürtel. Und sogar in meinem Schuh hatte ich ein Messer versteckt. Der Mann konnte noch so oft beteuern das er uns nichts tun würde ich traute ihm nicht.

Ich traue diesem Mann nicht. Wieso du?

Fragend zog ich meine Augenbraue hoch und sah Legolas abwartend an. Leise seufzte dieser. ,,Er kann uns zu Streicher führen." Erklärte er flüsternd und sah aufmerksam über seine Schulter um zu sehen ob der alte uns belauschte. Ich verstand ja das Legolas recht hatte, weswegen ich dem alten Mann nicht traute wusste ich selbst nicht. Aber es lag einfach an dem Menschen allgemein. Ich hatte noch nie viel Kontakt zu Menschen und die Elben im Palast hatten nie begeistert über sie geredet und sie waren stets unerfreut wenn sie einen Menschen getroffen hatten. Warum sollte es bei mir dann anders sein?

Dennoch. Deine Waffen abzugeben, findest du nicht das war übertrieben?

Wieder ein fragender Blick von mir. Dieses Mal jedoch fing Legolas an zu schmunzeln.

,,Du hältst mich für dumm oder?" Fragte er amüsiert nach, griff in seinen Stiefel und zog ein kleines Messer hervor. Schneller als ich reagieren hätte können hielt er mir dieses unter die Kelle und grinste triumphierend. Genervt schnaubte ich und rollte mit den Augen. Wie ich es hasste wenn er mich besiegte.

,,Wusste ich doch das ihr gelogen habt! Wer seit ihr? Und viel wichtiger was wollen Fremde hier? Elben aus dem dunklen Wald." Erklang eine zischende Stimme hinter uns. Rein aus Reflex sprang ich vom Zaun, zog meinen Bogen und einen Pfeil, spannte die Sehne, stellte mich schützend vor Legolas und fixierte den Fremden Mann vor mir. Legolas war immernoch der Prinz. Es war meine Aufgabe ihn bis zum Tod zu beschützen das hatte König Thranduil allen Elben des Waldlandreiches früh beigebracht, sogar der Stummen.

,,Das würde ich lassen." Drohte der Mann vor mir mit tiefer Stimme. Wütend spannte ich die Sehne meines Bogens noch ein kleines Stück weiter. Wie hatte Loth immer so schön gesagt?  'Wenn du wütend bist ist deine Sehne immer zum zerreißen gespannt'.

,,Sie wird schneller schießen als ihr." Rief Legolas drohend und zückte irgendwo hinter seinem Rücken noch einen Dolch den er drohend vor sich hielt. Der Mann vor uns hatte einen zerschließenen schwarzen Mantel der mit braunen Erdflecken besudelt war, rote Flecken von Blut und das schwarze der Orks. Seine andere Kleidung bestand aus einfacher schwarzer und grauer Wolle. Ebenfalls kaputt und von der Natur ziemlich mitgenommen doch seine Waffen waren viel zu gut. Sie passten nicht zum Rest seinen Aussehens. Definitiv ein Waldläufer, vielleicht ein Dunedain?

,,Glaubt ihr?" Wurde Legolas die spöttische Antwort gegeben. Leicht stieß ich dem blonden meinen Ellenbogen in die Rippen und formte dann mit meinen Lippen stumm das Wort Streicher.

Zumindest hoffte ich das es so aussah denn mit meinen Händen musste ich den Bogen halten und bisher hatte ich nie die Chance gehabt Wörter laut über meine Lippen zu bringen um sie zu üben. Doch Legolas schien zu verstehen und nickte mir nur leicht zu.

,,Seit ihr Streicher?" Wandte er sich wieder an den Fremden. ,,Verrattet mir Eure Namen!" Forderte der Fremde. ,,Ich bin Prinz Legolas vom Düsterwald. Mein Vater, König Thranduil und Lord Elrond von Bruchtal schicken mich um Euch nach Bruchtal zu bringen. Das ist Fanya, meine Weggefährtin." Erklärte Legolas. Fast augenblicklichlich ließ der Fremde, der wohl Streicher war den Bogen sinken. Ich meinen nur zögernd - doch wie so oft drückte Legolas ihn einfach mit seiner Hand nach unten. Bei den Valar wie mich das aufregte!

,,Dann verzeiht mein Benehmen." Entschuldigte sich der Fremde und zog sich die Kapuze vom Kopf. Gebräunte, irgendwie dreckige Haut, ein ungepflegter brauner drei Tage Bard, blaue Augen und Schulterlange, zerzauste braune Haare. Das war Streicher. Der Dunedain den wir gesucht hatten.

,,Es gibt nichts zu verzeihen."

Fanya' Hope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt