Fanya pov.
Der Prinz hatte sich an irgendeine übergroße Fledermaus gehangen und war aus meinen Augen verschwunden. Tauriel hatte irgendeinen Zwerg ihren Namen rufen hören und war dessen Stimme gefolgt, Loth ihr nach. Und ich hatte die beiden hier oben in dieser Ruine verloren. Der Schnee fiel lautlos auf die Erde, und auch sonst hörte ich nichts außer meinen eigenen abgehackten Atem. Es machte mir Angst wie still es hier war. In welchem Teil der Ruine war ich bitte gelandet das ich nichts von dem Kampfgeschrei und dem anderen Chaos hörte? Ich musste falsch abgebogen sein. Gerade als ich mich umdrehen wollte um wieder zurück zu laufen Schoß ein Warg um die Ecke und blieb knurrend vor mir stehen. Pech schwarze Augen die den Tod bedeuten sollten... So wie bei allen Wargen. Nur war dieser großer, mit Narben übersäht und er war weiß. Azog' Warg. Der Warg von Azog dem Schänder! Wenn er hier war, war Azog es auch? Schwer schluckte ich und ungewollt begannen meine Knie zu zittern während ich nach einem Pfeil griff und die Sehne spannte. Den Warg schien das nicht mal zu stören, unbekümmert knurrte er weiter. Entweder war er wirklich so dumm, oder er... Er wusste etwas was ich nicht wusste! Natürlich...
Reflexartig drehte ich mich um doch das war schon zu spät. Der bleiche Ork hatte mir mit seiner Faust ins Gesicht geschlagen und ich taumelte einige Meter benommen bevor ich an der Steinwand dieser Ruine zusammen brach. Meine Augenlider wurden schwer wie Blei und mein ganzer Körper schmerzte. Nicht mal das Adrenalin in meinem Körper lenkte davon ab und so saß ich benommen dort, hörte Azog' schwere Schritte und bettete innerlich zu den Valar. Doch nur ein Wunder könnte mich retten.
Und dieses Wunder hieß Zwerg. Besser gesagt: Thorin Eichenschild...
Er lenkte Azog' Aufmerksamkeit auf sich und sofort lief der bleiche Ork auf den Zwergenkönig zu. Nur der Warg stand noch hier und auch wenn alles mir weh tat zog ich aus meinem Stiefel ein Mini kleines Notfall Messer, sprang wankend auf und rammte dem weißen Tier das Messer zwischen die Augen. Mit einem letzten Winseln brach der Warg zusammen und ich brach Blut spuckend über seiner Leiche zusammen.
-
,,Hey! Hey Fanya aufwachen." Irgendwer tätschelte mir mit einer eiskalten Hand die Wange und sofort schlug ich die Augen auf und blickte den Hobbit an. Bilbo! Perplex sah ich ihn an bevor ich realisierte was los war. Ich zog das Messer aus der Leiche des Warges, stand wankend auf und hob meinen Bogen auf bevor ich nach einem weiteren Pfeil griff und diesen dem ersten Ork der auf uns zu rannte durch die Stirn schoss. Dem zweiten mitten ins Herz, einem weiteren in die Kehle, einem vierten schoss ich ins Bein und Bilbo rammte sein Miniatur Schwert in das Herz des Ork'.
Das ging so lang gut bis ich plötzlich ins leere griff. Panisch sah ich über meine Schulter. Sie waren leer! Meine Pfeile waren leer! Auch Bilbo hatte das gemerkt. Mit seinen Lippen formte er ein: ,,Oh..." Dann sah er panisch zu den auf uns zurennenden Ork'.
,,Was nun?" Grob packte ich den Hobbit an der Schulter und schuppste ihn in eine kleine Niesche des alten Gesteines dann winkte ich wild mit den Händen durch die Luft und als die Ork' nur noch auf mich achteten eilte ich los. Jetzt kam es nur darauf an wer schneller war. Und ich hoffte das es ich war!
-
Meine Beine brannten, meine Wunde war schon lang wieder aufgerissen und tränkte meine Kleidung in meinem Blut. Mein Herz raste, das Blut rauschte in meinen Ohren, meine Hände wurden schwitzig während ich krampfhaft das Messer in der einen hielt und in der anderen meinen Bogen, mein Atem ging nur noch keuchend und mein Kopf dröhnte und doch setzte ich immer weiter einen Fuß vor den anderen. Immer auf der Flucht vor den Ork' die mir brüllend nach rannten. Ich sah im Augenwinkel den Prinzen der auf einem ungestürztem Turm der wohl als Brücke diente gegen Bolg kämpfte, auf der anderen Seite sah ich Tauriel und einen Zwerg die sich erschöpft in den Armen lagen und anscheinend verletzt waren.
Ich war am Ende meiner Kräfte. Tränen liefen mir sogar schon über das Gesicht und meine Lunge fing immer mehr an zu brennen während sie nach Luft Schrie. Auch eine Elbe konnte nicht ewig so rennen, schon gar keine verletzte. Durch Azog' Schlag war auch meine Lippe aufgeplatzt die juckte und brannte und nach Blut schmeckte und auch über meine Schläfe lief Blut.
,,Fanya hier her!" Loth tauchte vor mir auf, zielte mit ihrem Bogen auf die Ork' und mit einem zischen flog der erste Pfeil an mir vorbei, und der zweite, dritte, vierte, fünfte. Unaufhaltsam schoss Loth die Ork' ab die mich verfolgten während ich endlich bei ihr angekommen kraftlos auf die Knie sank und dennoch einem Ork das Messer in meinen Händen zwischen die Augen warf.
,,Gut geworfen." Lobte Loth. Hinter ihr tauchte der Prinz auf der sich schützend vor mich stellte und ebenfalls die Ork' Angriff. Ebenso wie ich hatte er keine Pfeile mehr. Doch nach meinem Wurf eben wollte ich nicht tatenlos herum sitzen. Wir hätten es gleich geschafft dann könnte ich mich endlich ausruhen. Also ständ ich erneut auf, auch wenn alles in mir danach Schrie einfach sitzen zu bleiben, krabbelte zu der Ork Leiche, zog das Messer heraus und warf es in die Brust eines Orkes der den Prinzen angreifen wollte. Tot war dieser nicht doch der Prinz vollzog eine Schwungvolle Drehung auf einem Bein und schlug den hässlichen Kopf von den schwarzen Schultern bevor er sich an seinen nächsten Gegner wandte. Zufrieden sah ich das es nur noch der eine war und auch dieser schnell tot war als hinter mir ein Schrei ertönte.
Und dann ging alles so schnell das ich es nicht mal realisieren konnte. Von hinten war ein Ork einfach gegen Loth gerannt und stürzte nun die Klippe, neben der wir gestanden hatten, mit ihr herunter. Der Bogen meiner Freundin brach am Eis in zwei während meine Freundin einfach fiel, Schrie und dann... War sie plötzlich weg. Die letzte Familie die ich noch hatte.
Und dann war es still. Zu still.
Ich merkte nicht mal wie ich auf die Knie sank, weinend, den Mund aufgerissen als wolle ich schreien. Und das wollte ich doch ich konnte es nicht. Der ganze körperliche Schmerz wurde von dem in meinem Herzen vertrieben und um mich davon abzulenken schlug ich mit meiner Faust immer wieder auf das Eis unter mir. Meine Hände rissen auf, das Eis knackte und färbte sich rot ebenso wie meine Hände während ich einfach nur verzweifelt da saß. Sie durfte nicht tot sein. Nein, nein, nein! Meine letzte Familie. Alles was mir blieb und sie war weg!
,,Fanya! Nicht hör auf!" Prinz Legolas ließ sich einfach neben mich fallen und hielt meine Handgelenke Eisernfest. Nicht so das es weh tat, aber so das ich mich nicht von dem Seelischen Schmerz ablenken konnte. Wütend schlug ich nach ihm, gegen seine Brust während ich weinte doch der Prinz saß einfach nur stumm da. Ließ alles über sich ergehen und als ich schließlich zu schwach war um mich zu wehren zog er mich wortlos in seine Arme, streichelte über meine Haare und meinen Rücken und legte die Arme schützend um mich so als wolle er alles und jeden von mir fern halten. Zitternd vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge, zog seinen Duft von Holz, Moos, Wald und dem Blut der Ork' tief in mich ein und beruhigte mich allmählich. Doch noch immer weinte ich die braunen Gewänder des Prinzen voll und meine Tränen schienen auch nicht stoppen zu wollen...
DU LIEST GERADE
Fanya' Hope
FanfictionElben sind für ihre Lieder bekannt die ganz Mittelerde in Staunen versetzten. Doch nicht Fanya. Fanya' einziger Traum ist es Grenzwache zu sein. Doch dazu soll es nicht kommen denn Fanya ist stumm. Keinen Mucks kann sie von sich geben, keine Lieder...