31. Edoras

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Legolas pov.

Die Stadt Edoras wirkte für uns alle wie ausgestorben. Die Menschen hatten uns mit skeptischen und misstrauisch Blicken beobachtet, nicht gegrüßt und einige der Kinder waren schnell von ihren Eltern ins Haus gerufen worden als wir mit unseren Pferden durch die Gassen ritten. Fanya vor mir hatte einem weinenden Kind ein Stück Lembas reichen wollen jedoch war dieses nur hastig vor ihr weg gerannt und in eine der dunklen Gassen zwischen den Häusern hier geflüchtet. Gandalf hatte traurig gelächelt. Kurz bevor wir das Tor der Stadt passiert hatten, hatte er sich einen grauen Mantel um die Schultern gelegt. Jetzt sah er wieder aus wie Gandalf der Graue nur waren sein Bard und seine Haare immernoch strahlend weiß.

,,Sie haben Ihre Hoffnungen verloren. Mit einem verzauberten König und ohne Streitmacht haben Sie keine Chance sich zu verteidigen. Ihnen bleiben Bauern, Schmiede und Alte zur Verteidigung." Hatte er gesagt und dann auf die große Burg im Zentrum von Edoras genickt.

,,Die goldene Halle Meduseld." Hatte er sie genannt und in der strahlenden Mittagssonne hatte das Dach der riesigen Halle wirklich golden geschimmert. ,,Unser Ziel.",,Werden die Wachen uns einlassen?" Kam es sofort fragend von Gimli. Gandalf neigte den Kopf leicht nach links und rechts. ,,Nicht?" Hinterfragte Gimli verwirrt. ,,Vielleicht lassen Sie uns ein, vielleicht nicht. Wir werden es sehen, Gimli."

Unsere Pferde hatten wir an einen Pfahl gebunden und waren dann die langen steinernen Stufen hoch gestiegen zum Tor von Meduseld. Jedoch hatten sich uns dort gleich einige der Wachen in den Weg gestellt und die Speere gekreuzt. Gandalf hatte hörbar geseufzt, Gimli wollte schon seine Axt packen und auch Fanya neben mir hatte ihre Hand schon auf den Knauf ihres Dolches gelegt der um ihre Hüfte gebunden war.

,,Auf Geheiß von Grima Schlangen Zunge darf ich Euch nicht mit Waffen einlassen, Gandalf der Graue." Sprach ein Dritter Mann der eben dazu gekommen war. Gandalf zog neugierig eine Augenbraue hoch dann nickte er uns zu. Widerwillig schnallte ich mir den Köcher vom Rücken und gab ihn ab, ebenso meinen Bogen und die zwei Kurzschwerter. Aragorn' Schwert, Dolche und Gimli' Äxte folgten. Fanya jedoch stand mit verschrenkten Armen da und blickte stur zu dem dritten Mann auf der bestimmt drei Köpfe größer als sie selbst war.

,,Fanya?" Hinterfragte Aragorn. Stur schnaubte Fanya und schüttelte den Kopf.

,,Fanya, saer. Peng a plinn. Heb ye sigil."

Zögernd schnallte Fanya sich nun den Köcher ab, ebenso ihren Pfeil und auch den einen Dolch um ihren Gürtel während sie die anderen versteckt ließ.

,,Alles?" Hinterfragte Der Wachmann woraufhin Fanya leicht nickte. Zögernd drehte der Wachmann sich weg und ging nun einen Schritt auf Gandalf zu während Aragorn und ich damit kämpften unser Grinsen zu verkneifen.

,,Euer Stab." Forderte der Wachmann woraufhin Gandalf sich sofort schwerfällig auf diesen stützte. ,,Ihr wollt doch einem alten Mann nicht den Gehstock nehmen." Meinte er und ließ sich nun auch von Aragorn stützen um seine Worte zu unterstreichen. Einige Sekunden blickte der Wachmann ihn skeptisch an dann nickte er schließlich und seine Wachen machten uns den Weg frei. Eilig folgten wir alle dem Wachmann durch die Gänge von Meduseld und schließlich in die bekannte goldene Halle. Auch hier standen Wachen und auf dem Thron saß ein alter, gebrechlicher Mann mit fettigen, langen grauen Haaren, faltiger, weißer Haut, verschleierten blauen Augen und langen gelben Fingernägeln.
Er war ungepflegt und dreckig und neben ihm saß ein ebenso ekliger Mann mit schwarzen Haaren, ebenso weißer Haut, hässlichen blauen Augen, gelben Fingernägeln, schwarzen ungewaschenen Gewändern und schwarz-gelben verfaulten Zähnen.

Angewidert rümpfte Fanya neben mir die Nase während ich mich schon rein aus Reflex einen Schritt näher zu ihr stellte.

Wir sollten nicht hier sein Legolas.

Ich stimmte ihr mit einem leisen: ,,Mhm." Zu und stellte mich noch näher zu ihr. In der Zeit hatten wir jedoch den Wortwechsel zwischen Gandalf, diesem Grima Schlangenzunge und dem König verpasst und so nicht mitbekommen warum auf einmal Grima laut kreischte und die Wachen von Edoras auf uns zu gerannt kamen. Aragorn war der erste der einen von ihnen nieder schlug, Gimli stürzte sich brüllend auf einen zweiten während Fanya neben mir, Schneller als irgendwer schauen konnte einen Dolch aus ihrem Stiefel zog und mit dem Griff auf die Nase einer der Wachen schlug. Laut knackend brach diese und fing an zu bluten während die Wache taumelnd zurückwich. Eine weitere Wache die auf uns beide zurannte stieß ich nieder während Fanya Aragorn eine weitere von hinten fern hielt.

Strahlendes Licht erfüllte auf einmal den ganzen Raum und Gandalf' laute Stimme hallte an den Wänden wieder.

Und als ich dann zum König sah, sah er auf einmal wieder aus wie ein Mensch und Grima Schlangenzunge wurde von Fanya zu Boden gestoßen und mit einem Dolch an der Kehle bedroht.

,,Geht runter von mir Elben Weib!" Kreischte er entsetzt. Belustigt grinste ich. ,,Ich würde Sie an Eurer Stelle nicht beleidigen.",,Sagt Eurem Weib es soll mich los lassen! Ich bin der Berater des Königs...!"

Bevor ich seine Worte realisiert hatte, hatte wohl Fanya es getan denn diese war überrascht einen Schritt von mir weg gewichen und hatte ihren Blick auf die Wand fixiert. Gimli trat stattdessen an ihre Stelle und hielt Grima in Schacht während Gandalf mit dem König redete.

Aragorn sah mich mit einem wissenden Blick an denn ich gekonnt ignorierte.

,,Eure Hände würden sich Ihrer alten Kräfte bestimmt gewiss sein wenn Sie Euer Schwert halten." Hörte ich Gandalf sagen und eine Wache brachte dem König, der nun wieder gut aussah, das Schwert und richtete dann seinen Blick auf Grima.

Hey, ich melde mich auch mal wieder mit einem neuen Kapitel und hoffe es hat Euch gefallen!

Das oben bedeutet übrigens:

"Fanya, bitte. Bogen und Pfeile. Behalte die Dolche."

Fanya' Hope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt