Es war mal wieder ein Gelage, an dem Loki teilnehmen musste. Die Ansprache Odins zu Thor hatte seine Stimmung gedrückt. Vor zwei Tagen wäre er froh gewesen, wenn Thor endlich zurück kommt, aber er hatte den Rummel verdrängt, der veranstaltet wurde.
Fast abseits hatte Loki gesessen, als das Essen vorbei war und es lockerer wurde. Richtig ausgelassen war es, seitdem Frigga und Odin sich zurück gezogen hatten.
Um Thor hatte sich eine Traube von Asen versammelt, die förmlich an seinen Lippen hingen, als er von einer Heldenorganisation auf Midgard erzählte.
Und da war noch mehr: Sigyn schien jedes Wort von ihm aufzusaugen. Thor widmete ihr fast jede Geschichte. Für ihn schien sie eine echte Bereicherung zu sein. Natürlich hatte er sie um seinen Finger gewickelt, nachdem er die Schönheit Vanaheims hervorgehoben hatte. 'Und das dumme Kind ist tatsächlich darauf reingefallen.', dachte Loki sich im Nachhinein.
Immer wieder schenke Thor oder einer seiner Gefolgsleute Sigyns Weinbecher nach. So ausgelassen hatte Loki sie noch nicht gesehen.
"Hey Loki." Loki fuhr herum, als Gyda, eine Asin, im ins Ohr flüsterte. Er mochte sie, sie waren auf einer Wellenlänge, sprachen viel und hatten schon so manche Stunden in seinen Gemächern verbracht. Sie war eine echte Schönheit, ihre blonden Locken glänzten golden im Kerzenlicht und sie wusste, wie man sich anmutig bewegt. Loki fiel auf, dass Gyda ganz anders als Sigyn war. Er war nicht verliebt in sie und meinte, dass es auf Gegenseitigkeit beruht. Dennoch war aber immer gern mit ihr zusammen.
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"Und dann habe ich ihn einfach mit einem Arm hochgehoben!" Thor brachte eine weitere abenteuerliche Geschichte zu ende und alle lachten. Sigyn fand, dass er so ganz anders als sein Bruder war. Seine Augen leuchteten bei jeder Erzählung und sein Lachen steckte an. Die Asinnen hier waren ihm ganz und gar verfallen und Sigyn wusste, er würde einmal ein guter König Asgards werden. Die Menge an Asen um Thor herum wurde immer größer und es war das erste Mal, dass Sigyn sich wohl fühlte. Thor schenkte ihr viel Aufmerksam und Sigyn genoss es, dass er sie manchmal etwas von Vanaheim fragte. Es fühlte sich fast an, wie zu Hause, wenn es Feste zu feiern gab. Alle sitzen fröhlich beieinander und es wurde viel gelacht.
Sigyn ließ ihren Blick durch den Saal schweifen, als sie Loki an einem anderen Tisch sah. Er unterhielt sich mit einer blonden Asin. Es überraschte Sigyn nicht, dass er nicht bei seinem Bruder saß. Sie hätten unterschiedlicher nicht sein können. 'Ach, was wäre es einfach, wenn ich Thor anstelle von Loki heiraten sollte...' dachte Sigyn sich und seufzte leise.
Der Wein schmeckte ihr und sie merkte, dass sie lockerer wurde. Die letzten Tage lief sie ganz steif durch den Palast, immer auf der Hut, Loki nicht über den Weg zu laufen. Die letzten Male, bei denen sie zusammen waren, ist es immer irgendwie eskaliert. Ganz unbewusst sah sie immer wieder zu Loki rüber. Es gefiel ihr nicht, wie er sich der Asin gegenüber verhält. Jeder in Asgard wusste, dass er ihr Gemahl werden würde und dieses Verhalten gehörte sich nun mal nicht.
"Prinzessin!" Thor holte Sigyn aus ihren Gedanken. "Erzähl mir, ob es die Burg Leoch noch gibt. Als wir das letzte Mal in Vanaheim waren, war sie zerstört worden. Ist sie wieder aufgebaut?"
"Ja, das ist sie. Burg Leoch ist etwas kleiner als unsere. Und sie wurde vollständig aufgebaut. Sie nun sogar einen Turm mehr!" Sigyn lachte. Es freute sie, dass Thor Vanaheim kannte und sie manchmal etwas fragte. Wieder begeisterte er die Menge mit einer lustigen Geschichte aus Midgard. Dort gab es etwas ähnliches wie die Burg Leoch und Sigyn glaubte, dass es ein Versuch war, nach Burg Leoch zu fragen, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlte. Fröhlich wurde wieder Wein nachgeschenkt und Sigyn trank gern mit allen mit.
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Macht
FanfictionSigyn ist eine Prinzessin. Ihre Vorfahren waren einst Götter Asgards, als diese sich vor mehreren tausend Jahren dazu entschieden, Vanaheim zu besiedeln, um dort ein einfacheres Leben zu führen. Unter Asgards Schutz haben sich die Vanir eigenständig...