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Knallend flog die Tür von Lokis Zimmer zu. Sigyn stapfte die Treppenstufen hoch, sie zitterte, aber nicht durch das nasse Kleid, sondern wegen Loki. Kaum war sie oben angekommen, hörte sie Schritte hinter sich.

Ein kurzer Blick über die Schulter genügte um zu erkennen, dass Loki ihr folgte. Er nahm zwei Stufen auf einmal und war schneller bei ihr, als ihr lieb war.

Das Herz schlug ihr fest gegen die Brust, als sie ihre Tür öffnete, hineinschlüpfte und sie schließen wollte. Soweit kam sie aber nicht. Ihre Tür flog auf, Loki kam herein und schloss sie mit einem Knall.

Wie versteinert stand Sigyn da, und presste ihre Zähne aufeinander, als Loki ihr langsam näher kam.

"Prinzgemahl, ja?" flüsterte er leise und ging langsam um sie herum. Wie ein Raubtier, welches mit seiner Beutel spielen wollte, begutachtete er sie.

"Ich kann hier und jetzt Vanaheim einnehmen und du hättest nicht einmal einen Hauch einer Chance. Ich kann mir nehmen, was ich will und du könntest dich nicht einmal wehren." Lokis Stimme war eindringlich. Und ein kleiner Teil in Sigyn schien sich genau danach zu sehnen.

Unerlässlich lief er langsam um sie herum.

"Sie dich nur an." flüsterte er. "Du zitterst wie ein kleines Lamm. Beißt dir auf die Unterlippe, versuchst dich zurück zu halten." Hinter ihr blieb er stehen, sein Kopf dicht an ihrem Ohr.

"Mein Wissen und deine Entschlossenheit..." Sigyn spürte seinen Atmen an ihrem Hals. "Was können wir zusammen alles nur erreichen. Wir können über alles herrschen, sie uns alle Untertan machen."

Sigyn drehte sich um, stand dicht an Loki und sah in seine eisblauen Augen. "Was meinst du?" flüsterte sie.

"Mit dir an meiner Seite. Wir können mehr, als nur über Vanaheim herrschen. Und mit Asgard in unserer Hand, haben wir schon zwei von neun Welten auf unserer Seite."

Sigyn verstand nicht. Was meinte Loki? Asgard? "Thor wird den Thron von Asgard erben." sagte sie leise und Loki grinste.

"Thor ist viel auf Midgard. Kämpft dort Seite an Seite mit seinen 'Freunden'." Loki betonte das Wort, als wäre es ein Schimpfwort. "Und wer erbt den Thron, sollte Thor etwas zustoßen? Genau, ich. Mit dir als meine Frau. Das mächtigste Paar der neun Welten!"

Seine Augen leuchteten, aber Sigyn verstand kein Wort. "Worauf willst du hinaus?"

"Sigyn, ich habe nicht gelogen, als ich sagte, dass ich dich liebe." Liebevoll sah er ihr in die Augen. "Aber ich muss zugeben, dass du über Vanaheim als Königin herrschen wirst, sagt mir mehr als zu."

Innig küsste Loki Sigyn und sie ließ es zu. Seine Anziehungskraft war magisch. Sein Geruch, seine Stimme, die Nähe, dass kein Blatt zwischen sie passte. Sanft löste er die Schnürung des Kleides an Sigyn Rücken und sie spürte, wie das Kleid lockerer wurde. Klatschnass fiel es zu Boden und nur im Unterkleid stand sie vor ihm.

"Du bist so schön." hauchte er ihr ins Ohr und sie schien zu schmelzen. Was macht dieser Mann nur mit ihr?

Sanft griff Loki nach dem leichten Stoff und raffte es in seinen Händen nach oben. Das Gefühl seiner Finger an ihrer Haut ließ Sigyn nach hinten stolpern. Loki drängte sie sanft zum Bett, welches letzte Nacht unberührt blieb.

Es knarzte leise, als Sigyn sich darauf nieder ließ und Loki ihr folgte, seine Lippen in ihrer Halsbeuge. Heiße Blitze durchzogen ihre Haut und ließ sie leise aufstöhnen.


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Die Matratze gab etwas nach, als Loki seine Knie darauf abstützte. Mit einer Hand hielt er Sigyns Kopf; sie hatte die Augen schlossen und gab sich ganz seiner Küsse hin. Die anderen Hand hielt ihre Hüfte. Kaum merklich schien Sigyn diese näher an ihn heran zu drücken und Loki genoss es, dass er dies bei ihr auslöste.

Langsam knöpfte er sich sein Hemd auf, seine Lippen auf ihren. Fast gierig schien ihr Körper nach ihm zu verlangen und ihm ging es ähnlich. Sie zog ihn unweigerlich an, fast süchtig sehnte er sich nach ihr.

Der hauchdünne Stoff des Unterkleides glitt wie von selbst über Sigyns Kopf und gab ihren makellosen Körper frei. Es war fast, als würde er brennen, wenn Loki ihn berührte. Leidenschaftlich zog Sigyn ihn näher an sich heran und es war nicht einfach für ihn, sich in dieser Position seiner Hose zu entledigen.

Stürmische Hände griff nach seiner Hüfte und er spürte, dass Sigyn ihn begehrte. Wie von selbst drang er in sie ein und sie riss lustvoll ihren Kopf zurück, gab ihre verletzliche Kehle frei, die er mit leidenschaftlichen Küssen bedeckte.

Immer fester stieß Loki in ihre Mitte, spürte ihre Enge und es macht ihn fast wahnsinnig, dass er sie sich ihm hingab. Womit hatte er das verdient? Ja, er wollte Macht! Es war sein Geburtsrecht, als König, wenn nicht sogar als Allvater, über alles zu herrschen. Aber hier und jetzt genügte auch dieses Zimmer, nur mit ihr darin. Nur sie zählte und er war sich sicher, dass sie genau so empfand.


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Der Abend kam und ein Klopfen an ihrer Tür weckte Sigyn unsanft. "Hoheit, euer Vater schickt nach euch, das Essen wird gleich serviert." Freya stand vor der Tür, trat aber nicht herein.

Sigyn blickte sich um. Auf dem Boden lagen Kleidungsstücke, ein Kissen war vom Bett gefallen und Loki lag bäuchlings auf der Matratze, nur ein dünnes Laken über seinen Körper. Fast unschuldig war sein Gesicht, als er leise mit geöffnetem Mund schnarchte.

Leise tapste Sigyn durch das Zimmer, öffnete ihren Schrank und nahm sich ein dunkelblaues Leinenkleid heraus, welches sie über ein frisches Unterkleid zog. Es war kalt in Vanaheim, aber die langen engen Ärmel halfen gegen ihre Gänsehaut. Erschreckend sehnte sie sich nach der warmen Luft Asgards.

Als sie ihr rotes Band, welches sie sich heute früh um das Handgelenk gebunden hatte, unter dem langen Ärmel versteckte, regte sich Loki in ihrem Bett und drehte sich in ihre Richtung. Seine sonst nach hinten gekämmten Haare, hingen in seinem Gesicht und es schien, als würden sie sich in der feuchten Luft Vanaheins etwas locken.

Liebevoll sah er Sigyn an, die langsam in seine Richtung ging. Sanft griff er nach ihrer Hand und küsste ihren Handrücken. Die zärtliche Geste ließ ein warmes Gefühl in Sigyns Körper ausbreiten.


******


Leise Musik erklang im Saal und das Feuer knisterte im Kamin. Lotir saß bereits an der hölzernen Tafel und tauschte sich mit seinen Beratern aus, als Sigyn und Loki den Saal betraten.

Freudestrahlend begrüßte er seine Tochter und Loki und bat sie, sich zu ihm zu setzten. Es entging ihm nicht, wie sie immer wieder kichernd ihre Köpfe zusammen steckten.

Zufrieden nahm Lotir seinen Becher. "Wir wollen speisen und trinken, auf Prinz Loki Odinson, von Asgard und meine Tochter, Prinzessin Sigyn! Möge ihr Lachen diese Hallen füllen! Skål!"

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