13. Chapter

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Fertig vor dem Spiegel stand ich bereit und wartete wie auf heissen Kohlen, dass es endlich 12 Uhr wurde. Für heute hatte ich mein Frühstück übersprungen, denn ich hatte nicht gerade Lust meinen Eltern unter die Augen zu treten. Nach wie vor wollte ich Mia bei den Cheers helfen und hatte mich dementsprechend auch sportlich gekleidet. Die Erinnerung auf meinem Handy blinkten auf, dass ich aus dem Haus laufen sollte. Noch drei Minuten bis es zwölf wurde. Pünktlichkeit war für mich das A und O. Aus diesem Grund hoffte ich, dass Hugo auch um diese Uhrzeit antreffen würde. Doch in meinem Hirn spukte der Gedanke, dass er mich nur verarschen wollte und gar nicht holen kommen würde. Nein, positiv denken Layla. Mit einer positiven Einstellung schnappte ich mir meinen Mini-Rucksack für das Handy und die Hausschlüssel. Von der Haustür aus rief ich in Richtung meiner Eltern, die wieder in der Küche entweder Zeitung oder in irgendwelchen Akten starrten, dass ich mein Auto holen ging und später noch trainieren würde. Sobald das Wort „trainieren" fiel, fingen meine Eltern an zu reden.

„Viel spass, das wird dir gut tun.", schrie mir meine Mutter hinterher. Ich malte meine Zähne aufeinander, ob sie nun das aus Nettigkeit meinte, weil Sport gesund war oder ob sie es sagte um zu zeigen das mein Körper diese sportliche Aktivität brauchte wusste ich nicht. Ich riss mich dennoch zusammen und rief ein lautes „Bye" hinterher. Wie abgemacht wartete meine Wenigkeit auf das Wunder vor dem Tor, dass mich abholen sollte. Schnell scannte ich mein Outfit ab, schwarze Radler Hosen, schwarzes Top, schwarze Sneaker, Mini-Rucksack und Schmuck - dass sollte reichen. Meine Meinung zu diesem Outfit war - Schlicht. Da hörte ich ein lautes Brummen und erblickte nach wenigen Sekunden Grünauge. Aus einem mir unerklärlichen Grund wurde mein Atem unregelmässiger und hatte das Gefühl als ob mein Magen eine 360 Grad Wendung machen wollte. Lag wahrscheinlich am Wetter und nicht an diesem Kerl. Reiss dich zusammen Layla, er wird in vier Sekunden hier sein! Wie auf Kommando stand er nun vor mir und brachte sein Bike zum stillstand. Er nahm seinen Helm ab und unter dem Helm kamen seine rabenschwarze Haare zum Vorschein und sahen noch ein wenig feucht aus - er hatte geduscht.

„Du hättest dir zuerst deine Haare föhnen sollen, bevor du an die frische Luft gegangen bist.", sprach ich meine Gedanken wie ein Roboter aus. Naja, dass sagte meine Mutter immer zu mir, als ich früher mit nassen Haaren nach draussen gehen wollte.

„Ansonsten wirst du noch krank.", fügte ich ohne nachzudenken hinzu. Wieso sage ich das überhaupt, bin ich seine Mutter? Da prustete Hugo los. Doch sein Lachen hörte sich ehrlich an und nach einer Weile hörte er endlich auf. Meine Hände stemmte ich an meine Hüften um zu demonstrieren, dass er nicht witzig war.

„Nicht einmal ein Hallo und schon eine Bemerkung, dass ich krank werde, wenn ich meine Haare nicht trockne. Die unnahbare Prinzessin macht sich um einen Latino wie mich sorgen. Das erlebt man wirklich nicht alle Tage." Unnahbar? Das war nicht das erste Mal, dass ich das hörte. Meine Eltern, mein Bruder sogar meine Freunde, viele behaupteten das. War ich das denn wirklich?

„Wie kommst du jetzt nun auf unnahbar?", fragte ich ihn ohne gross zu überlegen.

„Nc-nc-nc, nicht so voreilig princesa.", hörte ich ihn sagen.

„Was um Gottes Willen ist daran voreilig?"

„Kontrolle, schon vergessen? Du willst alles um dich herum wissen und kontrollieren. Ich hoffe für dich, dass du nicht vergessen hast - mich kann man nicht kontrollieren." Ich schnaubte und fragte mich warum ich mir das antat, ach stimmt ja wegen Mia und mir selber, weil ich eine Lüge aufgetischt habe.

„Bevor du noch weiter wütend in mein T-Shirt Löcher starrst, werden wir nie zu deinem Auto kommen." Noch bevor ich etwas erwidern konnte, stand er auf und legte mir den Helm auf und schnallte ihn unter meinem Kinn an, ohne dabei das dünne Häutchen dort einzuklemmen. Das letzte was er tat war, er klopfte zwei Mal auf den Helm und flüsterte; Der sitzt. Als er sich seinen aufsetzte, erwiderte er: „Wäre deine Haut um ein paar Teints dunkler könnest du mit diesem Körper und in diesem Outfit als eine heissblütige Latina durchgehen." Ich hatte nicht einmal Zeit alles Revue passieren zu lassen und wurde augenblicklich unter dem Helm rot - immerhin konnte er es nicht sehen. Er klopfte auf den Sitz hinter ihm und da mir nichts anderes übrig blieb gehorchte ich ihm. Da fand ich meine Stimme bevor er losfuhr:

NO ENDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt