6. Chapter

1.1K 23 1
                                    

Nachdem die beiden sich von mir verabschiedeten und mich allein zurückgelassen haben, war es bereits kurz vor 11 p.m. Ich machte mich noch schon schnell bettfertig und legte mich erschöpft in mein Himmelbett. Das war mal ein Tag. Meine Augen wurden schwerer und schwerer bis mir der Gedanke an Mia einfiel, ich wollte ihr noch schnell schreiben ob alles in Ordnung sei. Ich streckte meinen Arm in die Richtung meines Nachttischchen und mein Handy fiel mir fast schon aus der Hand als ich danach greifen wollte. Puh, knapp gewesen. Schnell fing ich an zu tippen.

Layla:

Hola Mia :)

Ich bin es Layla - ich wollte mich nur schnell erkundigen ob alles i.O. ist?

Denn meine Freundinnen haben vorhin dich und Alexia mit irgendwelchen problematischen Typen verwickelt gesehen.

Bitte schreib mir kurz ob es dir gut geht.

XOXO Layla 11:34 p.m.

Ich las die Nachricht noch einmal bevor ich sie verschickte und wartete eine kurzen Augenblick, doch nichts passierte. Also legte ich dieses auf mein Nachttischchen und schloss meine Augen und da hörte ich ein „Bing" von meinem Handy aus. Ich griff danach und atmete erleichtert aus.

Mia Moreno:

Hola Layli

Oha du bist noch wach, brauchst du nicht deinen Schönheitsschlaf? Hahah, Spass beiseite. Wirklich nett, dass du fragst, Alexia und mir geht es blendend - wir mussten nur etwas von denen „holen". Es gab keine Zwischenfälle, leider :( hahah

Qué duermas bien, Layli.

-Mia 11:38 p.m.

Jetzt kann ich in Ruhe schlafen gehen und so legte ich mein Handy erneut auf den Nachttisch und stellte es in den Flugmodus ein und schlief ein.

Schweissgebadet wachte ich auf und schaute auf meine zitternden Hände herab.

„Nicht schon wieder.", murmelte ich verzweifelt. Seit einer geraumen Zeit verfolgten mich bescheuerte Albträume, die mich dazu zwangen mitten in der Nacht aufzuwachen und nicht wieder einzuschlafen. Meine Finger griffen schnell nach meinem Handy und ich erblickte die Zahlen 4.03 a.m. Mit langsamen und zittrigen Beinen machte ich mich auf den Weg zu meinem Begehbaren Kleiderschrank, zog meine nassen Sachen aus und fischte mir frische Schlafklamotten. Ich wollte doch nur schlafen aber die blöden Bilder meines Traumes wollten nicht verblassen: Ein kleines Dorf, inmitten der Wälder, es war dunkel und vor jedem Häuschen wurden Tiere sowie Menschen auf die schlimmsten Arten gefoltert und doch war die häufigste Folter, das Verbrennen. Ich schrie und weinte, dass sie das lassen sollten und da schauten mir die Folterer bloß in die Augen. Doch in ihren Augenhöhlen befanden sich keine Augäpfel sondern schwarze Löcher als hätte man ihnen diese herausgestochen.

Träume könnten wirklich verrückt sein. Dieser war zwar nicht der schlimmste aber positiv war er auf jeden Fall nicht. Nur wusste ich nicht aus welchem Grund ich diese hatte, denn eine posttraumatische Belastungsstörung hatte ich nicht. Als mein Bruder noch hier bei uns gelebt hatte, habe ich mich immer heimlich zu ihm ins Bett geschlichen als ich Albträume hatte aber heute ging das nun nicht mehr.

Ich blickte erneut auf mein Handy und sah, dass es kurz nach fünf Uhr morgens war. Mein Gefühl bestätigte nur noch meine Gedanken, dass ich aufstehen sollte und mich für die Schule bereit machen sollte, denn einschlafen würde ich auf jeden Fall nicht mehr. Mit diesen Gedanken griff ich in meine Schublade und schrieb den Traum hinter den zig weiteren Träumen hinein, die ich bisher hatte.

Mein Auto schnurrte auf dem Parking wie eine Katze. Ich legte noch einmal meinen Kopf auf das Lenkrad und atmete tief ein, schnappte mir meine Tasche sowie meinen Caramel Vanilla Iced Coffee und legte mir beim laufen die Sonnenbrille auf. Am liebsten wäre ich zu Hause geblieben anstelle von in die Schule zu gehen. Denn nicht einmal der beste Concealer hätte meine Augenringen bedecken können. Ich betete, dass der heutige Tag kein Trubel wird, denn einen dritten Tag in Folge könnte ich nicht ertragen.

NO ENDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt