34. Chapter

883 22 0
                                    

Der SAT-Test war bereits vor einer Woche geschrieben worden. Hugo hatte ihn tatsächlich mit viel Überredung doch noch gemacht, nachdem ich ihn am Donnerstag eingetragen hatte, wollte er ihn auf einmal gar nicht mehr schreiben. Zuerst habe ich ihn dann solange genervt bis er sich doch dazu entscheiden hatte. Und nun waren bereits sieben Tage vergangen. Jetzt sitze ich bei Hugo im weihnachtlichen Wohnzimmer und spielte mit seiner kleinen Schwester Mensch ärgere dich nicht - währenddessen Hugo das Essen zubereitete. Warum er nicht bei mir war, ist einfach. Meine Eltern waren wieder zurückgekommen - auch wenn sie nicht den gleichen Job haben, gingen sie immer zusammen an die Geschäftsreisen des jeweiligen anderen. Mein Dad hatte es wohl ziemlich ernst gemeint, als er meinte er würde mich nicht mehr als Tochter sehen - seit diesem Tag hatte er nicht mehr mit mir geredet und das war schon eine Weile her. Ich hatte auch versucht ihn anzusprechen aber er hat mich nur wir Luft behandelt und ist an mir vorbeigegangen und seit diesem Tag habe ich aufgehört ihn anzusprechen. Meine Mutter litt, weil nun die Familie wie zerspalten wirkte - sie sprach es nicht aus, aber innerlich gab sie mir die Schuld, ehrlich gesagt gab ich sie mir auch. Doch was brachte es mir Hugo einfach so in Stich zu lassen, wenn er gerade auf dem Weg des bessern hinläuft. Meine Eltern und meinen Bruder habe ich total enttäuscht, aber Hugo verlassen um ihnen damit eine Freude zu machen und somit mir selber Schaden zuzufügen war einfach nicht fair. Hugo selber wartete noch auf meine Erwiderung, welche ich noch nicht ausgesprochen habe. Es reizte mich, dass ich es noch nicht gesagt habe, aber ich hatte es vor, sobald der richtige Zeitpunkt gekommen war.

„Layla, würdest du kurz mit mir mitkommen? Es tut mir leid Adriana, aber ich muss schnell deine Freundin entführen.", sprach Hugos Mutter überraschend. Die Kleine wurde traurig, doch ich versprach ihr mit ihr weiterzuspielen sobald ich könne. Somit folgte ich Maria auf die Veranda und wir setzten uns auf die Hollywood-Schaukel. Ob ich nervös war, auf jeden Fall - ich habe nämlich keine Ahnung was sie mir sagen möchte.

„Bestimmt fragst du dich, warum dich wohl die Mutter deines Freundes nach draussen zum reden gebeten hat.", brach sie die Stille mit einem Lächeln. Zögernd schaute ich sie an.

„Nun, wenn ich ehrlich sein darf, ja." Sie fing an zu lachen.

„Ehrlich sein, darfst du immer." Ich grinste nur vor mich hin, weil ich nicht wusste was ich sagen sollte.

„Keine Sorge, es ist nicht schlimmes." Ihr Lachen verstummte und sie wurde augenblicklich ernster. Gespannt schaute ich sie an.

„Layla, ich wollte dir nur danke sage - ich weiss, ich habe es dir bereits gesagt aber nun möchte ich dir wirklich meinen Dank austragen." Überfordert sah ich sie.

„Ich verstehe...nicht ganz."

„Du machst Hugo zu einem besseren und lebensfröhlichen Menschen. Er geht sogar jeden Tag in die Schule, auch wenn er nur dich sehen möchte - da man dich dort immer auffinden kann." Kichernd schaute ich in ihre braungrünen Augen.

„Mein Sohn kommt auch seit geraumer Zeit nicht mehr mit blauen Flecken nach Hause - was so ziemlich dein Verdienst ist."

„Moment, das habe ich nie verboten aber unterstützt auch nicht - nicht mein Verdienst." Sie wedelte mit ihrem Kopf.

„Da irrst du dich. Hugo ist ziemlich gerissen und wusste bereits, dass du ihn nicht gerne mit diesen Flecken sehen willst." Ich hob meine Braue.

„Hat er das dir gesagt?"

„Wir reden in letzter Zeit viel miteinander, was auch auf deine Rechnung kommt."

„Das hört man nicht oft." Lachend schaukelten wir weiter.

„Sein Onkel hat ihn auch nicht mehr so oft besucht wie früher - worüber ich ziemlich froh bin. Er bringt nur Ärger und schlechte Ereignisse mit sich." Maria ballte ihre Hände zu Fäusten.

NO ENDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt