NO END

31. Chapter

Alle sassen angespannt am Esstisch nachdem sich Hugo bei meiner Familie vorgestellt hatte. Meine Mutter hatte ihm höflich die Hand gereicht, hat aber das Gesicht verzogen als sie seine Knöchel und die Finger-/ und restlichen Tattoo gesehen hat. Mein Vater hat ihm lose die Hand gereicht und schaute ihm dabei gar nicht in die Augen. Aiden und Nicole haben ihm freundlich die Hand gereicht. Mein Bruder wusste zuerst gar nicht was das Ganze soll bis ich ihm leise erklärt habe, dass das mein Freund sei. Glücklich war er nicht aber einen Hass wie Dad hatte er nun auch nicht. Mason hingegen sass stolz zwischen meinem Vater und Aiden. Meine Mutter sass vor meinem Vater, ich links neben ihr, Hugo neben mir und am Kopf sass Nicole. Was für eine Sitzordnung - und noch nie habe ich mich so unwohl bei einem Thanksgiving gefühlt, wie heute. Als meine Mutter mit Nicole das Essen auf dem Tisch brachte fingen wir alle schweigsam an zu essen. Meine Mutter unterbrach das Schweigen als Erste.

„Hugo, erzähl doch mal bitte etwas über dich. Mich würde es brennend interessieren was du für Interessen hast." Mein Freund schluckte und legte das Besteck zur Seite. Auf seinem Gesicht sah ich keine Nervosität, ich konnte gar nichts erblicken. Als ob ihn die tödlichen Blicke meines Vaters nichts ausmachten. Wirklich bewundernswert.

„Was wollen Sie denn wissen Mrs. Lux? Meine Interessen sind vielfältig.", sagte Hugo ruhig. Im Schneckentempo betrachtete ich die Szene.

„Ja, andere Leute zusammenzuschlagen.", erwiderte Mason. Mein Augen weiteten sich, was für ein Arsch. Meine Familie schaute mich entrüstet an und Mason schaute mich bloss besserwisserisch an. Ich konnte nur kurz bei Hugo sehen, wie sich sein Adamsapfel bewegt hatte.

„Meine Interessen liegen in der Informatik und Mechanik.", ergänzte Hugo ganz gelassen. Ich glaubte nicht, wie gelassen er von Aussen aussah, doch das wippende Beim unter dem Tisch deutete etwas anderes.

„Das höre ich von einem Mexikaner zum ersten Mal. Ich dachte ihr alle hättet eine imaginäre Verbindung zum Illegalen." Ich schaute meinen Vater streng an.

„Dad!", kam es über meine Lippen. Dieser sah mich gar nicht an. Hugo überspielte diese Anmerkung und sprach weiter.

„In jedem Lebewesen stecken gute und schlechte Absichten, nicht wahr Mr. Lux." Dabei schaute Hugo ihn fast schon herausfordernd an. Da griff ich schnell ein.

„Wenn ich hier unterbrechen darf - und ich möchte auch nicht unhöflich wirken, doch aus welchem Grund sitzt der Kerl am Tisch welcher mich beim Home-Coming sitzen gelassen hat?" Ich wusste, dass ich langsam mit dieser Begründung aufhören sollte, doch ich wollte Mason nicht am Tisch, oder in meiner Nähe haben. Wir sind einfach nicht auf der gleichen Wellenlinie. Das Gesicht meines Vater wurde weicher.

„Letztens hast du Tochter gesagt, man solle jedem eine Chance geben und hier gebe ich Mason die Chance, dich auf ein Date einzuladen." Ich starrte ihn mit offenen Mund an. Hugo spannte sein Gebiss und lehnte sich in den Stuhl zurück um seine Hände unter dem Tisch zu verstecken. Er ballte sie zusammen. Langsam und unbemerkt legte ich meine kalte Hand auf seine warme.

„Nicht nötig Vater, falls es dir aber noch nicht aufgefallen ist, ich habe bereits einen tollen Freund." Aiden und Nicole betrachteten das Ganze wie eine Show - „Willkommen bei den Lux'". Hugo störte meinen Vater einfach nur zutiefst.

„Ein Krimineller, ist ein guter Freund?", höhnte Mason. Als ich etwas sagen wollte, kam Hugo mir zuvor. Er lehnte sich nach vorn und legte dabei seine Ellenbogen auf den Tisch. Seine Tattoo, für jeden einzelnen sichtbar und seine Haltung verwandelte sich wieder zu dem Hugo welcher sich um niemanden einen Dreck scherte. Einen Löwen beschützen muss ich nicht.

„Mason...kannst du noch an den letzten Dienstag erinnern? Wolltest du da nicht Kok..."

„OKAY, ich hab es verstanden.", artikulierte Mason panisch. Der liebe Mason wollte etwas kaufen, wie brav du doch bist.