Escape

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Ich schrie auf vor Schmerzen und versuchte Mr. Davis vergeblich von mir abzuschütteln, was besonders schmerzhaft war, da sich seine scharfen Zähne in meine Schulter gebohrt hatten.

"Geh weg, du Monster!
Lass deine dreckigen Pfoten und deine Reißzähne von mir!"
Ich weinte.
Ich schrie.
Ich verfluchte diesen Mann!
Äußerlich.

Doch innerhalb der tiefliegenden Ebene in mir reagierte anders.
Ich bettelte.
Ich flehte.
Ich winselte und hoffte.
Ich hoffte dass dies nur ein Alptraum sei.

Seine Pranken ließen meine Handgelenke los und schlossen sich stattdessen um mein Gesicht.
Er zwang mich dazu ihm in die Augen zu schauen.

"Du wirst dir keinen anderen Mann nehmen!
Ich lasse es auf gar keinen Fall zu, dass du mich noch mehr verletzt, als du es so schon tust!
Wie heißt er?
Kenne ich ihn etwa?
Hast du mit ihm geschlafen?!
Hast du?!
War er gut?
Hat es dir gefallen?!"
Während er sich austobte rannen mir brennend heiße Tränen über meine Wangen.
Feuer loderte in seinen braunen Augen auf, als er mir eine heftige Ohrfeige verpasste und mich schließlich auf die Sitzbank stieß.

Plötzlich musste ich qualvoll aufschreien, als mein Boss mir einen heftigen Tritt in die Magengrube verpasste.
Ich rollte mich zusammen und versuchte die Schmerzen zu ignorieren.

Ich muss weg!
Ich muss hier unbedingt weg!
Wenn ich noch länger in dieser Limosine gefangen gehalten werde, dann drehe ich komplett durch!
Es kam mir wie eine gefühlte Ewigkeit vor mit meinem Chef hier zu sitzen.
Ich kann nicht mehr.
Ich will nicht mehr.

"Ich will nachhause.
Bitte, lass mich gehen!"
Mit flehenden Blicken versuchte ich ihn zu überzeugen, doch es half nicht.
Kalt sah Mr. Davis mich an und beugte sich näher zu mir.
"Wir sind bald zuhause, Liebling.
Habe noch kurz Geduld."

"Ich muss aber auf die Toilette und ich habe Angst."
Meine Stimme war sehr leise, dennoch konnte er mich klar und deutlich verstehen.
Mit einem knappen Nicken, signalisierte er mir, dass er verstanden hatte.
Schließlich befahl er seinen Fahrer, dass dieser an einer verlassenen Seitengase anhalten sollte.

Als mein Chef die Tür aufschwingen ließ und ausstieg, folgte ich ihm.
Er führte mich zu einer dunklen Ecke und drehte sich um.
"Beeil dich!
Ich will heute noch nachhause!", zischte er mir warnend zu.

Neue Energie schoss mir in den Beinen, als ich ihn mit voller Wucht schupfte und bald darauf loslief.

Ich bin frei!

Coolest winter rainWhere stories live. Discover now