Bad suprise

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„Mrs. Larkin? Please wake up, because we arrived to the mental institution." Erschöpft und orientierungslos öffne ich meine müden Augen. Wo bin ich? Sofort erhebe ich mich, aber mein Kreislauf spielt nicht richtig mit, weswegen ich wieder in den Sitz kippe. „Mrs. Larkin? We have to go. Now." Der Polizist, der mit mir spricht hat einen sehr lustigen Akzent. „Allright then." Mehr bringe ich nicht aus mir heraus. Ein anderer Polizist kommt auf uns zu. „ Bitte kemmen's amol mit mia mit Frau Loarking!" Ich verstehe überhaupt nichts. Rein gar nichts. „Pardon? I can't understand german" Entschuldigend sehe ich den Polizisten an. Er stutzt und sieht zu seinen Kollegen. „Sie vasteht oanfach koa deitsch, woasch? De is a Amerikanerin" Der Mann vor mir nickt. „Aso. Sog ma des do glei! Please, come with me, madame!" Zögernd folge ich den Polizisten der vor mir geht und wir betreten ein düster aussehendes Gebäude. Ein eingezäunter Weg führt in diesen grauen Bau. Dann geht alles viel zu schnell. Ich bekomme Gefängnisklamotten und eine Fußfessel. Alles Private wird mir abgenommen und weggesperrt. Alle nötigen Daten von mir wurden schon von Amerika hergeschickt. Meine Gedanken sind bei meiner kleinen Katze Ursa. Mein armes kleines Kätzchen wurde von einem Beamten ins Tierheim von Michigan gebracht. Bei diesem Gedanke füllen sich meine Augen mit salzigen Tränen. Jetzt sitze ich alleine in meiner Einzelzelle und versuche mein Abendmahl einzunehmen. Heute gibt es Fleischkäse mit Kartoffelpüree und einen Klecks von grüner Soße. Eine Flasche Mineralwasser ist auch auf dem Plastiktablet vorzufinden. Ich lasse das Essen unberührt und starre ins Leere. Meine Verzweiflung wächst in das Unermessliche und meine Hoffnungen auf ein normales Leben schmelzen weg. Auf einmal wird die Tür meiner Zelle aufgeschlossen und eine junge Beamtin in Uniform kommt herein. „Frau Larkin? Wie Sie schon wissen werden Ihnen zusätzlich Therapien zur beschleunigten Genesung angeordnet. Ich bin hier um Sie zu Ihrem neuen Therapeuten zu bringen. Er heißt Dr. Stevens und ich bin mir sicher, dass Sie sich gut mit ihm verstehen werden, sofern Sie bei dieser Therapie mitarbeiten." Abschätzig sieht sie mich an. Ihre wässrigen blauen Augen scheinen mich zu verhöhnen. Langsam stehe ich auf und streiche meine Gefängnisklamotten glatt. Danach strecke ich dieser Polizistin meine Handgelenke entgegen und einen Atemzug später spüre ich das kalte Material von Handschellen auf meiner Haut. Ich habe meinen Boss getötet und sitze jetzt deswegen in einer psychiatrischen Anstalt. Ich habe einen Menschen getötet! Ich fühle mich so, als ob ich in Stücken gerissen werde. Wie ein Vulkan scheine ich bald auszubrechen. Äußerlich sehe ich ruhig und gelassen aus, als sei mir meine Lage vollkommen egal. Doch in meinem Inneren herrscht ein Kampf. Ein Kampf der so eiskalt, so schmerzvoll und so entkräftend ist. „So, da sind wir. Dr. Stevens? Hier ist Ihre neue Patientin. Ihre Akte haben Sie sich doch schon durchgelesen?" Ich schrecke aus meiner Grübeleien auf und sehe in seinen großen braunen Augen. Als er mich sieht umspielt ein diabolisches Lächeln seine Lippen. „Vielen Dank, Catherine. Sie können wieder gehen. Ich rufe Sie, wenn wir mit der Sitzung fertig sind.", sagt dieses Monster zu der Beamtin die mich hergebracht hatte. Sie lächelt ihn an und verschwindet, nachdem sie mir die Hände entfesselt hat. Ich schließe kurz meine Augen und atme tief durch. Mein ehemaliger Peiniger sitzt auf einem schwarzen Chefsessel und scannt mich mit seinem durchdringenden Blick von oben bis unten ab. Danach fährt er sich mit der Zunge über die Lippen und steht auf. Wie angewurzelt bleibe ich stehen als Mr. Davis, der jetzt Stevens heißt, auf mich zukommt und mich mit einem Ruck an sich zieht. Seinen Atem kann ich an meinem Ohr spüren und mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. „Na, Liebling? Hast du mich vermisst? Ich habe nämlich nie aufgehört dich zu lieben, weißt du das?" Ich versuche mich ihm zu entziehen, doch er packt mich an der Taille und presst mich auf seinem Schreibtisch, wie damals in seinem Büro. Unsere Gesichter sind nur einige Zentimeter voneinander entfernt. „Lass mich in Ruhe, bitte! Willst du mich vollkommen fertig machen? Du hast es geschafft, ok? Du hast gewonnen! Ich gebe auf!" Meine Lippen sprechen Worte aus, die diesen Mann zufrieden zu stellen scheinen. Ich kann aber nicht sagen, ob ich diese Worte tatsächlich ernst meine. Boshaft blickt Dr. Stevens auf mich herab und drückt danach seine widerwärtigen Lippen auf meine. Ich fange an mich zu wehren und ramme meine langen Nägel in seine Wangen. Er schreit auf und schubst mich von seinem Schreibtisch herunter. „Sieht so aus, als hättest du doch nicht gewonnen! Glaubst du wirklich, das so ein dreckiges Wesen wie du es schaffen kann über mich zu siegen? Du wirst niemals meinen Besitz ergreifen! Da kannst du mich quälen wie du möchtest und wie lange du möchtest! Ich werde kämpfen, hast du mich verstanden?! Du machst mir keine Angst mehr, Davis!", schreie ich ihn an. Mein Rücken schmerzt so sehr und meine Ellenbögen auch. Mit wutverzerrtem Gesicht sieht funkelt mich mein ehemaliger Chef an. „Du gehörst nur mir! Ich kann dafür sorgen, dass du niemals die Sonne wiedersehen wirst!" Ich fange an diesen erbärmlichen Mann auszulachen. War das wirklich sein Ernst? „Na warte! Dir werde ich eine saftige Lektion erteilen! Komm her, du kleines Miststück!" In sekundenschnelle landet mein Kopf gegen die scharfe Kante seines Glasschreibtisches. Blut rinnt über mein Gesicht. Immer wieder und wieder schlägt er meinen Kopf an das scharfkantige Glas seiner Tischplatte. Diese Handlung erinnert mich an diese Situation als er mich blutend in seinem Zimmer ließ, nachdem er mir eine Kopfverletzung zugefügt hatte. Das Letzte was ich spüre ist, dass mein angeblicher neuer Therapeut mich auszieht und sich an mir befriedigt. Doch ich versuche stark zu bleiben und sehe ihn kalt an, bevor ich in Ohnmacht falle.

Coolest winter rainWhere stories live. Discover now