Poison

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Die Hoffnungslosigkeit fing an in mir zu fruchten und ließ mich schwächen.

Diese Emotion strömte wie Gift in meine Adern und löschte jedes Fünkchen Hoffnung und Positives in mir aus.

Es ist sehr effektiv einem Menschen seine Fehler und Zweifel aufzuzählen.

Ich konnte nicht mehr schätzen wie lange ich hier im dunklen Keller lag.

Mein Chef kam immer wieder zu mir hinunter und verging sich an mir.

Oder er schlug mich mit seinem ledernen Gürtel und hinterließ nicht nur blutige Schrammen und Verletzungen auf meiner wunden Haut, sondern auch auf meiner erschöpften Seele.

Ich wollte nicht mehr hier bleiben.

Ich wollte frei sein und wenn es mich mein Leben kosten sollte.

Doch ich dachte auch an meine Familie.

An meine Eltern, die ich verstört und traurig zurückließ.

An meine Geschwister, die um mich trauern würden.

Ob sie wirklich traurig wären, wenn ich sterben würde?

Wenn ich  besser darüber nachdachte, dann fand ich keine Gründe, weshalb sie trauern hätten sollen.

Ich bereitete nur Sorgen und Kummer.

Meine Anwesenheit war eine Schande, ein großer Verrat für die gesamte Menschheit.

Doch ich wollte mich nicht von diesem Mann unterwerfen lassen!

Ich darf mich nicht unterkriegen lassen!

Meine Mutter sagte mir immer, dass ich eine sehr starke Frau war!

Und dass ich an mich glauben soll, weil der Glaube an sich selbst sehr wichtig ist um im Leben weiterzukommen.

Mit plötzlicher Kraft sah ich mit meinen blutunterlaufenen Augen in die stetig blinkende Kamera.

"Ich habe keine Angst vor dir, Davis!

Das habe ich nicht!

Denn für mich bist du nur ein jämmerliches Stück Dreck!

Nur weil du über die Mittel verfügst, die du brauchst, bedeutet es nicht, dass du die Macht über mich besitzt!

Du nistest dich wie Gift in mir ein und hoffst, dass ich wegen dir elendig sterbe!

Doch das wirst du auf keinem Fall schaffen!"

Ich hörte ihn durch sein Mikrofon schauerlich lachen und schon bald bereute ich meinen kleinen Ausbruch.

"Ach, Liebling!

Du bist so süß, wenn du dich aufregst und das liebe ich so an dir.

Du bist nicht wie die ganzen anderen Weiber!

Die anderen Frauen rennen nämlich mir hinterher und spreizen auch ganz schnell ihre Schenkel  für mich, damit ich sie für meinen Vergnügen benutzen und beschmutzen kann!

Doch du bist anders.

Du bist etwas Besonderes."

Er hatte also schon mit einigen Frauen geschlafen.

"Und dadurch, hast du deinen eigenen Körper beschmutzt.

Denn du hast schließlich mit all den Frauen geschlafen, oder nicht?

Ich hoffe dass dir klar ist, dass du für mich eine billige kleine Schlampe bist, Alexander!"

Ich hörte meinen Boss leise schnauben und schon wurde es still.

Es schien so, als sei mein Arbeitgeber nicht mehr da.

Plötzlich hörte ich wie die schwere Kellertür aufgesperrt wurde. Mit einem quietschenden Geräusch wurde die Tür aufgestoßen und Mr. Davis betrat mit einem teuflischen Lächeln im Gesicht den Raum.

In der Hand hielt er sein Handy und ich vernahm die Stimme meiner Mutter, als ich genau zuhörte.

"Nun Mrs. Larkin. ich muss leider mit großem Bedauern Ihnen und Ihrem Gatten mitteilen, dass Ihre sehr geehrte Tochter ihre Probezeit sehr schlecht absolviert hat und ich sie hiermit fristlos kündigen muss. Da ich aber gnädig sein möchte, will ich Ihre Tochter nach Österreich mitnehmen, da ich dort viele sehr wichtige Termine habe."

Mir trieben seine Worte schmerzende Tränen in die Augen, denn ich wusste, dass mir meine lieben Eltern nur das Beste wünschten und somit auch eine erfolgreiche Berufskarriere.

"Aber Mr. Davis! Unsere Tochter ist doch ein sehr hochbegabtes Mädchen! Bitte, bitte geben Sie ihr noch eine einzige Chance! Ich flehe Sie an! Bitte geben Sie meiner Tochter nur noch eine Chance!" Die Stimme meiner armen Mutter brach ab und ein unterdrücktes Schluchzen war zu hören. Ich biss mir auf die Faust und versuchte keinen Mucks zu machen. Ich ertrug es nicht meine Eltern leiden zu sehen!

Ich wusste, dass ihnen mein Berufserfolg sehr wichtig war, da beide in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen waren und sie deshalb wollten, dass ich eine anständige Arbeit hatte.

„Ich werde Ihrer Tochter nur eine einzige Chance geben und wenn sie diese nicht nützt, dann muss ich sie schweren Herzens entlassen."

Meine Mutter weine noch mehr und ich blutete innerlich. Es war Gift meine Mutter so aufgelöst zu hören.

Nach einer Weile wurde dieses Telefonat beendet und Mr. Davis sah zu mir.

Seine gierigen Augen vergifteten meine Seele umso mehr.

Coolest winter rainWhere stories live. Discover now