Angst

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~ Angst ist ein zerschmetterndes Gefühl tief im Inneren der eigenen Seele.

Es zerstört.

Es eliminiert.

Es löscht Hoffnungen und verstärkt die Hoffnungslosigkeit.

Es lässt die Seele langsam aber sicher absterben.

Es tötet.... ~

Ich wache auf aber ich halte die Augen geschlossen.

Ich kann nicht mehr.

Warum muss ich immer schlecht träumen?

Ich träumte von einer dunklen Gestalt.

Ich versuchte wegzurennen, aber es schien so als seien meine Füße in Treibsand versunken.

Meine Beine waren bleischwer.

Ich sah die dunkle Gestalt immer näher und näher kommen.

Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, da sein Körper von einer schwarzen Kutte mit Kapuze umhüllt war.

Diese Gestalt hatte die Kapuze tief über sein Gesicht gezogen, doch ich konnte durch seine mächtige Statur realisieren, dass er männlich sein musste.

Er hielt einen, mit Blut triefenden, Messer in seiner schwarz behandschuhten Hand.

Ich sah nach unten.

Doch anstatt meiner Füße konnte ich nur 2 verstümmelte Beine erkennen.

Warum?

"Miauu!"

Ich reiße die Augen auf.

Ursa sitzt mir gegenüber und putzt ihr Fell.

Ich beobachte sie genau.

"Was für ein schönes weißes Fell.

Und wunderschöne hellblaue Augen" ,denke ich mir.

In diesem Moment unterbricht mein kleines Wollknäuel ihre Tätigkeit und schaut mich an.

Schließlich kommt sie auf mich zu und kuschelt sich an mich.

"Guten Morgen! Zeit zum Aufstehen, Süße!" rufe ich ihr müde zu und rapple mich von meinem Bett auf.

Zeit um zur Arbeit zu gehen...

Ich richte mich her und gehe los.

Vom Café um die Ecke hole ich mir schnell 2 Schoko-Muffins und einen Espresso.

Auf dem Weg ist es noch sehr dunkel, da es immernoch Winter ist.

Es schneit zwar nicht mehr aber die eiserne Kälte liegt immernoch erbarmungslos im Land.

Kleine Atemwölkchen bilden sich beim Ausatmen und die Hände scheinen zu erfrieren, wenn man keine Handschuhe trägt.

Ich mag die Dunkelheit nicht.

Sie wirkt bedrohlich und voller Gefahr.

Doch sind denn nicht wir Menschen, die die Gefahren darstellen?

Sind nicht wir diejenigen, die die Wälder roden, und unserer Umwelt schaden?

Sind denn nicht wir Menschen, die sich gegenseitig zerstören?

Ich grüble immer mehr darüber was wir der Welt alles antun, während ich in einer dunklen Seitengasse einbiege.

Plötzlich werde ich an der Schulter gepackt und zurückgerissen.

Ich bin gerade dabei zu realisieren was jetzt geschieht, aber da wurde mir schon eine große dunkle Mütze über den Kopf gezogen.

"Hil..  Hilfe!", krächze ich unter Schock stehend.

Ich fühle mich wie in Trance, als bestimmte Erinnerungen in mir explodieren.

Ich spüre wie 2 starke Arme mich packen und mich wie einen Kartoffelsack über die Schulter werfen.

Ich spüre wie diese Person mit mir irgendwo hingeht.

Ich will schreien,aber mein Körper fühlt sich an wie erstarrt.

Ich möchte zappeln, aber da wird mir die Mütze vom Kopf gezogen.

Ich stelle fest, dass ich noch an der selben Gasse stand.

Mir kam es aber so vor, als wäre ich irgenwo hintransportiert worden.

Ich wurde doch weggetragen!

Oder habe ich mir das nur eingebildet?

"Pssst! Alles ist okay. War ja nur ein Scherz, Kleines."

Lachend zieht mich mein bester Freund an sich und fährt mir durch die Haare.

" Mann Jacob! Das war nicht witzig!

  Hast du echt nichts besseres zu tun?"

Ich bin erleichtert, dass es nur Jacob ist, der mir nur einen "kleinen" Schrecken einjagen wollte.

" Seit wann bist du wieder in Michigan?

Ich dachte du wohnst jetzt in New York?", frage ich in einem halbwegs normalen Ton.

Ich hatte einen großen Schock, und das bemerkt mein bester Freund natürlich sofort.

Er weiß dass ich schon immer schreckhaft war, aber da er eigentlich seit 2 Jahren in New York City lebt und wir unseren Kontakt zueinander nicht sehr gepflegt haben, raten gewisse Informationen in Vergessenheit.

" Hey, was ist los, Melu?

Hab ich dich zu sehr erschreckt?

Ich habe es echt vergessen, dass du s nicht magst, wenn man dich überrascht.

Tut mir echt Leid, Süße!"

Er sieht mich sehr besorgt an als er sieht, dass ich kurz davor war zu weinen.

" Ist schon ok.

Ich muss los.

War schön dich wiederzusehen.

Bye!", sage ich monoton, aber er hält mich zurück, indem er mich am Arm packt.

Coolest winter rainWhere stories live. Discover now