Fight

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Ich schlug hart auf, obwohl die Sitzbank weich gepolstert war.
Durch diese Geschwindigkeit, die mein Boss aufwand, war mir schwarz vor Augen.
Ich versuchte mich aufzusetzen, damit er nicht mehr über mich herfallen konnte, doch dies erwies sich als ein schwerer Fehler.

Auf der einen Seite überkam mich ein übel erregender Schwindel und meine ganze Umgebung verschwamm vor meinen Augen und drehte sich um mich.
Auf der anderen Seite machte meine Handlung Mr. Davis wütend und dies zeigte er mir, indem er auf mich zu hechtete und mich an den Haaren packte.

Ich schrie auf, als er mein Gesicht auf die dicke Polsterung seiner Limousine drückte.
Strampelnd versuchte ich mich zu befreien.
Verzweifelt kratzte ich an seinem Handgelenk.
Diese Tätigkeit entlockte ihm ein amüsiertes und gleichzeig erregtes Lachen.

"Süße, habe doch noch etwas Geduld.
Du darfst mir den Rücken wund kratzen, wenn ich dich ganz schön hart nehme, aber davor will ich deine Lippen auf meine spüren."
Ich bekam keine Luft mehr, da mein Chef mich immer tiefer in die Polsterung drückte.
Mit einem plötzlichen Ruck riss er mich hoch setzte mich wieder auf seinem Schoß.

Schließlich sahen wir uns stumm ins Gesicht und einen Moment lang redete keiner von uns beiden.
Der Blick von Mr. Davis wanderte von meinen Augen zu meinen Lippen.
"Küss mich!", forderte er auf einmal.
Ich schüttelte den Kopf und sah ihn seelenruhig an.

"Warum nicht?
Warum willst du mich nicht?
Merkst du denn nicht, dass ich dich liebe?
Begreifst du denn nicht, dass ich dich brauche?"
Seine Stimme klang erstickt und in seine braunen Augen erschienen Tränen des tiefen Schmerzes.

Ich überlegte zuerst, bevor ich sprach: "Du liebst mich?
Du brauchst mich?
Soll ich dir denn wirklich glauben?
Alexander, du hast mir weh getan!
Du hast mich erpresst!
Und jetzt soll ich dir glauben, wenn du sagst, dass du mich brauchst und mich liebst?!"

Den letzten Satz schrie ich beinahe aus mir heraus.
Behandelt man denn die Person die man liebst, wirklich so schlecht?
Er hatte mich vergewaltigt und gedroht mir meine Eltern zu nehmen!
Tränen strömten über Mr. Davis Gesicht und benetzten auch sein weißes Hemd und seine schwarze Anzugjacke.

"Meli, es tut mir leid!
Es tut mir so leid!
Bitte, verzeih mir.
Bitte!"
Seine Stimme brach ab und er vergrub sein nasses Gesicht in meiner Halsgrube.
Er hielt mich fest und strich mit seinen großen Händen meinen Rücken auf und ab.
Ich versuchte mich vorsichtig von ihm zu lösen und es gelang mir, ihm gegenüber zu setzen.

Seine Hände verkrampften sich, als er mich nicht mehr berührte und um seinem Mund bildete sich ein harter Zug.
Mit einer flinken Handbewegung deutete er mir zu sprechen.

Ich sah ihm fest in die Augen und fing an zu reden:"Ich verzeihe Ihnen, aber nur unter drei Bedingungen!"
Einen kurzen Moment hielt ich inne um seine Reaktion abzuwarten.
Mein Chef blieb in seiner verkrampften Stellung.

Ich holte tief Luft und fing an meine Bedingungen zu erläutern:"
Erstens: Sie lassen meine Eltern in Ruhe und ziehen sie nie wieder in irgendwelche Angelegenheiten hinein.
Zweitens: Sie lassen mich auch in Ruhe.
Und drittens: Sie lassen mich jetzt gehen.
Wenn Sie sich an diese drei Punkte halten, dann werden Ihnen Ihre Missetaten verziehen."

Seine Augen weiteten sich um ein Vielfaches und seine Muskeln spannten sich an.
Die Ader an seiner Schläfe pulsierte im Takt seines Herzschlages und seine Finger vergruben sich im weichen Leder seines Sitzes.

"Nein!
Nein!
Nein!
Nein!
Nein!"
Er schrie wie am Spieß und seine Tränen rannten ihm in Bächen über seinen vor Wut geröteten Wangen.
Mein Boss packte meine Handgelenke und zog mich zu sich.
Seine Augen hatte er zu schmalen Schlitzen verengt und seine Lippen waren von vielem Weinen blutrot angelaufen.

"Ich lasse dich nicht gehen!
Du sollst die Frau an meiner Seite sein!
Du sollst die Mutter meiner Kinder sein!
Du sollst mit mir gemeinsam alt werden!
Ich kann dich nicht einfach gehen lassen!
Das kann ich einfach nicht!
Du gehörst mir!
Ich kämpfe nur um dich!
Und ich will nur dich!"

Mr. Davis Worte klangen genauso verzweifelt wie seine Stimme.
Dennoch konnte ich mich nicht zurückhalten.
"Aber ich will jemanden Anderen!", schrie ich ihm entgegen.

Kurz darauf spürte ich, wie sich seine Zähne in meine rechte Schulter vergruben.

Coolest winter rainWhere stories live. Discover now